0349 - Die Partisanen von der CREST
Melbar Kasom und Ras Tschubai.
„Ihr haltet den Mund!" dröhnte Kasoms mächtige Stimme. „Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns euer Gestreite anzuhören."
Kasom wußte, welche Taktik er zu benutzen hatte. Unter der an beide zugleich gerichteten Rüge fanden sie ihren Sinn für Zusammengehörigkeit wieder.
„Sie haben kein Recht, sich in unsere private Unterhaltung zu mischen!" sagten sie beide wie aus einem Mund.
„Ruhe!" grollte der Ertruser. „Was ist los, Kleiner?"
„Phase zwei ist angelaufen", berichtete Gucky. „Baiwoff hat Erlaubnis erteilt den Hyperkom für eine knapp fünfzigsekündige Sendung an das Haluterschiff zu aktivieren."
Kasom schmunzelte vergnügt.
„Sie haben also angebissen", sagte er.
„Ganz richtig. Der Administrator hält es allerdings für angebracht den Gefahreneffekt der Bestie noch einmal kräftig herauszustreichen, bevor der Rest der Schau über die Bühne geht."
Der Ertruser sah ihn fragend an.
„Wie ist das gemeint?" erkundigte er sich.
„Die Bestie muß ein letztes Mal in Erscheinung treten, bevo rsie sich an Bord der Space-Jet begibt", erklärte der Mausbiber. „Sozusagen unter den Augen der beiden Stützpunktingenieure. Sie müssen klar und deutlich verstehen, wieviel Erleichterung sie sich verschaffen, indem sie auf die Forderung des Großadministrators eingehen."
Kasom nickte.
„Verstehe. Letzter Akt: Eine Bestie für den Druisant!"
*
Kibosh Baiwoff warf einen Blick auf das Chronometer.
„Es wird Zeit, daß wir uns auf den Weg machen", sagte er zu Agen Thrumb, der in respektvoller Haltung neben seinem Sessel stand.
„Aber bevor wir gehen", fuhr Baiwoff fort, „möchte ich mir das Lager des Gegners noch einmal ansehen."
Agen Thrumb wußte sofort, was gemeint war. Er beugte sich über den breiten Tisch und drückte eine Reihe von Knöpfen auf einer der Schaltleisten. Ein kleiner Bildschirm in der Wand unmittelbar neben dem Eingang leuchtete auf. Das Bild zeigte das Sportstadion der CREST, das riesige, mit klarem Wasser gefüllte Schwimmbecken, die grasigen Hänge die das Becken umgaben, und die trägen Reihen der Männer der CREST.
„Das", bemerkte Kibosh Baiwoff mit Genugtuung, „sind die gefährlichen Feinde. Voller Tatendurst und Initiative, kaum zu bändigen."
Er gab einen Laut der Belustigung von sich und stand auf.
„Wir wollen diese kaum zu bändigenden Wesen nicht auf uns warten lassen", sagte er zu Agen Thrumb.
*
„Das macht sich gut", lobte John Marshall. „So sieht es richtig aus."
Eine Menge von mehreren hundert Mann drängten sich um den Rand des weiten Schwimmbeckens.
Die Kunstsonne strahlte heiß, und in der erfrischenden Kühle des Wassers tummelten sich die fünf Männer der Technischen Abteilung, unter den Zurufen der Umstehenden damit bemüht, einem sechsten die Kunst des Tauchens beizubringen.
Der sechste war ein Robot.
„Hol mir den Schlüssel, Robot!" schrie einer der Männer über die leicht bewegte Wasserfläche.
Der Robot wendete, richtete den Blick schräg nach unten und bestimmte den Lageort des Schlüssels.
Im nächsten Augenblick sank er wie ein Stein in die Tiefe. Er bewegte sich geschickt, aber seine Programmierung für Unterwassersicht war verändert worden, so daß er den Schlüssel nicht finden konnte. Er war ebenso dazu abgerichtet, nach spätestens einer halben Minute wieder an der Oberfläche zu erscheinen. Als er wieder zum Vorschein kam, lag der Schlüssel noch immer auf dem Grund des Beckens.
„Vielleicht versuchst du es vom Sprungbrett, Robo", rief einer der Techniker. „Auf die Art kommst du besser bis auf den Grund."
Die Menge quittierte die Bemerkung mit schallendem Gelächter. Der Robot schwang sich weisungsgemäß aus dem Becken und trat auf das Sprungbrett. Nicht sonderlich elegant, aber äußerst wirkungsvoll klatschte er ins Wasser.
Niemand schien zu bemerken, daß die Szene inzwischen neue Zuschauer bekommen hatte. Kibosh Baiwoff und Agen Thrumb, eskortiert von zehn Dumfrie-Wachen, hatten das Stadion durch den Felsengang betreten und waren an der Mündung, des Ganges von Perry Rhodan und seiner Begleitung empfangen worden.
Kibosh Baiwoff sah sich mit unverhüllter Wißbegierde um.
„Ihre Leute amüsieren sich", stellte er fest, nachdem die üblichen Höflichkeitsfloskeln gewechselt worden waren, und machte eine Geste in Richtung des Schwimmbeckens, um das sich die Männer in immer dichteren Reihen drängen.
„Sie geben sich Mühe, die gute Laune nicht zu
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