0349 - Die Partisanen von der CREST
gehüllt, das von den Pyramiden auf ihren Schädeln ausging. Sie schienen unverletzt.
Seitwärts lag Atlan, der Arkonide, und krümmte sich vor Schmerz. Zum Schott hin lagen vier Dumfrie-Wachen, mit offenen Augen, aber reglos vor unsäglichem Entsetzen.
Der Unsichtbare war verschwunden.
Nur den linken Arm benützend stemmte Rhodan sich in die Höhe. Atlan hatte aufgehört zu stöhnen.
Etwas vom Kaliber eines Vorschlaghammers hatte seine rechte Gesichtshälfte mit voller Wucht getroffen und die Haut abgeschürft oder aufplatzen lassen. Der Arkonide sah aus, als wäre er soeben mit letzter Kraft einer wütenden Straßenschlacht entronnen.
John Marshall trat durch das Schott.
„Alles in Ordnung!" verkündete er im Zentrumsidiom. „Unsere Leute konnten gerade noch rechtzeitig eingreifen."
Kibosh Baiwoff bemerkte: „Der jüngste Zwischenfall sollte Sie davon überzeugen, daß man Wesen dieser Rasse nicht trauen kann. Sie sind Bestien, Barbaren, schlimmer als Tiere, denn sie wissen, was sie tun."
Perry Rhodan glaubte, am Klang seiner Stimme zu erkennen, daß der Überfall des Unsichtbaren durchaus nach seinem Geschmack gewesen war.
„Man kann es ihm nicht übelnehmen", knurrte er und verbiß mit Nachdruck den Schmerz.
„Schließlich wurde er hintergangen. „ „Ich nehme es ihm übel", rief Atlan zornig. „Der Überfall war niederträchtig, feige und brutal."
John Marshall näherte sich Rhodan.
„Sie sehen nicht sonderlich gut aus Sir", sagte er besorgt. „Sie haben sich..."
„Irgendwas gebrochen", brummte Rhodan. „Baiwoff - ich brauche einen Arzt, und dieser Mann hier ebenfalls. Schalten Sie die Energieversorgung für das Lazarett ein."
„Für eine Stunde Ihrer Zeitrechnung", gestand Baiwoff ihm zu.
Die beiden Stützpunktingenieure geleiteten Rhodan, Atlan und Marshall zum Lazarett. Die Dumfrieswachen blieben zurück, immer noch reglos im Bann des Entsetzens, mit dem das Auftauchen der unsichtbaren Bestie sie erfüllt hatte.
Perry Rhodan warf einen Seitenblick auf das mißhandelte Gesicht des Arkoniden und nahm sich vor, bei erstbester Gelegenheit ein ernstes Wort mit Melbar Kasom zu reden.
4.
„Die akustische Analyse gibt uns keinerlei Anhaltspunkt, Druisant", stellte Agen Thrumb fest und starrte mit zweien seiner vier Augen nachdenklich auf den kleinen Ausdruck, den die Maschine vor kurzem geliefert hatte.
„Woran liegt das?" erkundigte sich Baiwoff nicht übermäßig freundlich.
„Wir besitzen ausgezeichnete Bandaufnahmen der Stimmen der beiden Bestien."
„Das ist wahr, Druisant", gestand Agen Thrumb. „Aber die Aufnahme, die wir heute machten, war von schlechter Qualität."
„Das heißt...?"
„Die Stimme war kaum artikuliert, Druisant. Offenbar auch von Kraftfeldeinflüssen verzerrt. Die Maschine konnte sie nicht identifizieren."
„Das bedeutet unter Umständen daß uns Theater vorgespielt wurde."
„Ich bedachte diese Möglichkeit, Druisant. Die Logikauswertung ergibt jedoch keinerlei Motiv für eine solche Vortäuschung. Ich verglich außerdem die heute angefertigte Aufnahme mit Hunderten von akustischen Aufzeichnungen, die wir im Verlauf der vergangenen Tage von rund einem Fünftel der gefangenen Schiffsbesatzung machten. In keinem Fall wird ausreichende Übereinstimmung der charakteristischen Merkmale festgestellt, um die heutige Aufnahme einwandfrei zu identifizieren."
Kibosh Baiwoff schwieg, während er das Gehörte verabredete. Dann sah er plötzlich auf.
„Ich will das gegnerische Lager sehen", befahl er ohne jeden Übergang.
Wie zuvor, drückte Agen Thrumb eine Serie von Schaltern auf einer der Schaltleisten. Derselbe Bildschirm flammte auf. Das Bild zeigte das Sportstadion des Feindschiffes im hellen Schein der Kunstsonne. Die Menge um das Schwimmbecken hatte sich längst zerstreut. Die Fremden lagen wieder in langen, reglosen Reihen im Gras.
„Das überzeugt mich schon eher", versicherte Kibosh Baiwoff. „Wie ich diese Wesen kenne, muß es ihnen wirklich schlecht gehen, bevor sie sich dazu herablassen, ein solch jämmerliches Schauspiel aufzuführen, nur damit ich mir einbilde, sie wären noch immer bei guter Laune."
Agen Thrumb hatte in diesem Zusammenhang einige Bedenken. Er sprach sie jedoch nicht aus.
*
Ein Stab von Ärzten behandelte Perry Rhodans Verletzung. Das rechte Schlüsselbein erwies sich als gebrochen. Durch Anwendung plastischer Knochensubstanz wurde der Bruch in wenigen Minuten geheilt. Ein Druckverband sorgte dafür,
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