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035 - Wettlauf gegen die Zeit

035 - Wettlauf gegen die Zeit

Titel: 035 - Wettlauf gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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kündige! Vorbei! Vorbei! Vorbei für alle Zeit und Ewigkeit!«
    Er drehte sich nach seinen Leuten um, deutete auf den Wald und stapfte davon.
    »Haynz!«, rief Juppis ihm hinterher. Der wandte den Kopf und blieb stehen. »Nicht so schnell! Du bekommst deinen Feuervogel!« Haynz runzelte die Stirn. »Nicht nur einen zwei oder drei geben wir dir als Ersatz!«, fügte Juppis an.
    Die grimmige Miene des Hauptmanns glättete sich ein wenig. »Wollt ihr den Hauptmann von Dysdoor verarschen? Wollt ihr das?«
    »McKenzie hat uns an einen Ort geführt, an dem es viele Feuervögel gibt«, sagte Honnes.
    »Er hat uns gebeten, dir einige zu schenken«, sagte der Kanzler.
    »Als Dank und Gruß an den edlen Haynz von Dysdoor.«
    Man sah Haynz die Verwirrung an. Hin und her gerissen zwischen Verblüffung, Zorn und Begeisterung flog sein Blick zwischen den Männern hin und her.
    »Du kannst deinen ganzen Hof damit vollstellen, wenn du willst«, sagte Juppis. »Das ganze Ufer von Dysdoor kannst du damit schmücken…«
    Ärwyn, Krautz und Gleemenz schoben sich neben Haynz. Sie machten große Augen. Haynz schluckte ein paar Mal. »Ist das wirklich wahr…?« Heiser klang seine Stimme jetzt; die Rührung erstickte sie fast. »Ist das wirklich, wirklich wahr…?«
    ***
    Außerhalb des Cockpits war nichts als weißes Geflirre. Direkt vor sich konnte Dave den kobaltblauen Bug sehen und rechts und links die Tragflächen seiner Maschine, doch der Rest der Welt war weiß, vollkommen weiß. Und mit steigender Geschwindigkeit verwandelte sich das Geflirre des Schneegestöbers in einen dichten weißen Schleier. Einzelne Schneeflocken konnte Dave bald nicht mehr unterscheiden.
    Er beschleunigte den Jet so sanft wie nur irgend möglich. In kontinuierlichem Steigflug wollte er die Wolkendecke durchstoßen und dann rasch in die Tropopause vorstoßen, die Grenzschicht zwischen Troposphäre und Stratosphäre. Dort oben, in etwa 11.000 Metern Höhe, herrschte im Allgemeinen das günstigste Verhältnis zwischen Schubkraft und Luftwiderstand. Dave hoffte in dieser Höhe Überschallgeschwindigkeit zu erreichen, ohne den Nachbrenner benutzen zu müssen. Denn das kostete eine Menge Sprit, und genau darum ging es ihm: Er saß zwar in der modernsten Version der F-17 Alpha 2, aber auch deren Reichweite war begrenzt. Viel mehr als 9000 Kilometer konnte er mit vollem Tank nicht bewältigen. Und selbst wenn er alles richtig machte, lagen bis nach Washington D.C. ziemlich genau 8.800 Kilometer vor ihm.
    Behutsam zog er den Steuerknüppel Stück für Stück zu sich. Seine Augen wanderten über die Instrumentenkonsole zwischen seinen Beinen und die Armaturenplattform unter der Frontkuppel. Der Leuchtbalken des digitalen Höhenmessers stieg langsam der 5000-Fuß- Marke entgegen, die Geschwindigkeit zeigte
    295 Knoten an, also nicht ganz Mach 0,5 in dieser Höhe. Bald würde die F-17 in die Wolkenschichten vorstoßen, aus denen diese unglaublichen Schneemassen der Erde entgegen fielen.
    In immer gleichem Takt wanderte eine Grün leuchtende Gerade über das Head-up-Display im oberen Viertel der Frontkuppel. Abgesehen von ihr war der Radarschirm leer. Wer sollte in dieser postapokalyptischen Welt auch in der Gegend herumfliegen?, dachte Dave. Außer ein paar monströsen Eulenvögeln vielleicht…
    Ihretwegen hauptsächlich ließ Dave den Radar eingeschaltet. Kaum anzunehmen, dass die Schuppenbestien bei einem solchen Wetter auf die Jagd gingen aber konnte man es wissen?
    26. 12. 2012, 9:58 Uhr, zeigte die Zeitangabe am unteren Rand des Head-up-Displays.
    »Zweitausendzwölf…« Dave schüttelte den Kopf. Er musste grinsen. »Zweitausendzwölf plus fünfhundertvier…« Ihm ging durch den Kopf, dass es in Washington jetzt fünf Uhr morgens war. »Erinnere mich daran, die Uhr zurückzustellen, Mickey…«
    320 Knoten zeigte der Geschwindigkeitsmesser inzwischen an. Der Leuchtbalken des Höhenmessers überschritt eben die 5800-Fuß-Marke. Es wurde dunkler über der Cockpit-Kuppel. Dave tastete nach der Sauerstoffmaske auf seiner Brust. Sie und den Schlauch hatte er im Cockpit gefunden. Auch den zusammengeknüllten Bremsfallschirm hatten Haynz und Genossen in den hinteren Teil des Cockpits gestopft Dave hatte ihn fachmännisch zusammengelegt und wieder ins Heck der Maschine verfrachtet. Nur der Helm war nirgends aufzutreiben gewesen.
    Dave schnallte sich die Maske vor Mund und Nase. Die Sauerstoffzufuhr stellte er noch nicht an. Das digitale Manometer auf der

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