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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entstand eine erste Lücke, durch die wir in die Tiefe peilen konnten.
    Noch sahen wir nichts, nur die Dunkelheit des Grabs. Und aus ihr schob sich etwas hervor.
    Es war ein Kopf, das konnte ich schon jetzt erkennen. Nur schien er keinem Menschen zu gehören und auch nicht die Hand, deren gekrümmte Finger zwischen Platte und Grabrand erschienen.
    War das ein Mensch?
    Ich wollte noch warten, aber Leila nicht mehr. Sie schien plötzlich durchzudrehen, anders konnte ich mir ihre Reaktion nicht erklären.
    Bevor ich sie noch festhalten konnte, sprang sie auf, blieb nach wenigen Schritten stehen, senkte die Waffenmündung und zielte haargenau auf den Spalt zwischen Grab und Platte.
    Dann drückte sie ab.
    Das Echo des Schusses rollte peitschend über den alten Friedhof.
    Leila war so nahe an das Grab herangelaufen, daß sie ihr Ziel einfach nicht verfehlen konnte.
    Sie hatte auch getroffen, nur eben nichts erreicht, denn die Kugel sirrte davon. Als Querschläger hatte sie sich selbständig gemacht und wischte so dicht am Kopf des Halbbluts vorbei, daß dieses zusammenzuckte und hastig einige Schritte zurücklief.
    »Verdammt, Sinclair, ich habe ihn getroffen, und die Kugel ist als…«
    »Halten Sie den Mund!« fuhr ich sie an und beobachtete nur die Grabplatte, die ständig höher gedrückt wurde.
    Neben mir stand Ali und klapperte mit den Zähnen. »Jetzt… jetzt ist es soweit«, hauchte er. »Verdammt, jetzt ist die Zeit da. Die Toten kommen aus den Gräbern. Sie werden uns vernichten. Sie werden…«
    »Gar nichts tun«, sagte ich. »Weder das eine noch das andere…«
    »Aber im Koran steht, daß die Zeit gekommen ist…«
    »Vergiß ihn.«
    Es kam keine lebende Leiche aus dem großen Grab, sondern eine andere Gestalt. Ich erkannte sie in dem Augenblick sehr deutlich, als sie mit den Schultern den schweren Grabstein zurückkippte, so daß er mit einem satten Laut auf der Erde landete.
    Aus der Tiefe aber erschien jemand, den ich hier nie und nimmer erwartet hatte. Es war der Eiserne Engel!
    ***
    Irgendwo in England
    Ein Gebiet, das waldreich war, hügelig und noch nicht vom sauren Regen getötet. Ein kleiner Bach durchfloß das wunderhübsche Tal.
    Durch die Wärme der letzten Wochen hatten die Bäume ihre Blätter noch nicht verloren, so daß die Hänge schimmerten, als wären sie von einem Maler mit zahlreichen bunten Farben betupft worden.
    Vom satten Gelb bis zum strahlenden Gold war alles vorhanden, und wenn die Sonne mit ihren Strahlen das bunte Laub berührte, hatte es den Anschein, als würden zahlreiche Goldtaler an den Zweigen hängen und ihr blinkendes Licht in die klare Luft verstreuen.
    Es war ein wunderschöner Spätherbsttag, und die Strahlen einer tiefstehenden Sonne berührten auch die Gegenstände, die innerhalb des Tals standen und ein Quadrat bildeten.
    Es waren sehr hohe Steine, die wie eine Hinterlassenschaft aus uralter Zeit wirkten und durch die Sonnenstrahlen zur Hälfte einen goldenen Glanz bekommen hatten.
    Ein Bild für einen Romantiker. Dazu paßte auch die kleine Blockhütte, die von den beiden Personen bewohnt wurde, die hier im Tal ihre Heimat gefunden hatten.
    Es waren Myxin und seine Partnerin Kara. Bei diesen Steinen fühlten sie sich wohl, denn sie lebten von ihrer Magie, die ihnen Wege in andere Zeiten und Welten eröffnete.
    Die Steine reagierten wie ein Orakel. Sie eröffneten ihnen Perspektiven, und sie reagierten sehr sensibel auf Ereignisse, die sich in anderen Dimensionen oder Zeiten abspielten.
    Wenn sie ihre Magie voll entfalteten, leuchteten sie in einem glühenden Rot auf, so daß sie wirkten wie mit Blut gefüllt.
    Ein klarer Bach plätscherte in ihrer unmittelbaren Nähe vorbei, und das Wasser schäumte über blank gewaschene Steine, bevor sich der Bach irgendwo im Wald seinen weiteren Weg bahnte.
    Myxin, der kleine Magier mit der leicht grünlich schimmernden Haut, sah die Bewegung zwischen den Steinen. In diesem Quadrat verdichtete sich die Luft, formte sich zu einer Figur, die Fleisch und Blut annahm.
    Eine Frau stand dort.
    Es war Kara, die zu ihrem ursprünglichen Ort zurückgekehrt war.
    Für einen Moment blieb sie so stehen, so daß der kleine Magier Muße hatte, sich die Gestalt anzuschauen.
    Kara trug ein langes Kleid von grüner Farbe mit einem hochgestellten Kragen. Ihre Füße steckten in weichen Stiefeln. Das dunkle Haar hatte sie gelöst, und es fiel wie ein Vorhang auf ihre Schultern.
    Ernst blickten die Augen. Sie stachen besonders ab von dem bleichen

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