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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschossen.
    Der peitschende Schlag meiner Waffe jagte als helles Echo durch die Leichenhalle, und ich bekam auch mit, daß meine Silberkugel ihn getroffen hatte.
    Auf die Brust hatte ich gezielt. Genau dort schlug das Geschoß ein, das zerspritzte, als bestünde es aus Silberstaub. Das gleiche Phänomen hatte ich schon einmal erlebt, als ich mich den Skelettreitern stellte.
    Also nichts.
    Und der Eiserne kam. Er sprach mich nicht an, er schaute nur, und ich las in seinem Blick den Willen, mich, den Freund, radikal zu vernichten.
    Darüber kam ich noch immer nicht hinweg und reagierte deshalb vielleicht ein wenig langsamer, so daß mich der gefährliche Hieb fast noch erwischt hätte. Nur durch einen gedankenschnellen Schritt nach hinten hatte ich ihm ausweichen können.
    Sofort wischte ich zur Seite weg.
    Er war auch nicht lahm, kam mir nach, und ich mußte Fersengeld geben. Ich rannte auf die Stelle zu, wo der Sarg gestanden hatte und wäre fast noch in das Loch gefallen. Im letzten Augenblick sprang ich darüber hinweg, flog zwischen die Blumen, riß einige Vasen um und hörte, wie sie zersplitterten.
    Sofort war ich wieder auf den Beinen, lief weiter und drehte mich dabei um.
    Er kam mir nach.
    Breitbeinig ging er. Sein Gesicht blieb kalt und ohne Regung.
    Vielleicht war der Mund ein wenig verzogen, mehr konnte ich bei ihm wirklich nicht ablesen.
    »Verdammt, Bulle, komm doch her!« An der Tür hatte sich Leila aufgebaut und winkte. Plötzlich stand sie auf meiner Seite, aber ich achtete nicht auf sie.
    Ich kam mir selbst in diesem Augenblick wie besessen vor und stellte die einzig wahre Frage.
    »Warum, Eiserner? Warum tust du das alles?«
    Als Kommentar schüttelte er nur den Kopf. Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen.
    Wie viele Sekunden blieben mir noch bis zu meinem Ende? Ich wollte sie gar nicht schätzen. Mir war nur bewußt, daß ich dieser verdammten Klinge niemals würde entwischen können. Der andere war immer schneller als ich.
    Sollte ich mein Kreuz hervorholen?
    Ja, ich tat es, hielt es ihm entgegen, und er stoppte für einen Moment seinen Schritt, bevor er zu lachen anfing.
    Also auch nichts.
    Ich ließ das Kreuz verschwinden. In dieser Welt hatte es wieder seinen normalen Glanz angenommen, und deshalb wollte ich es auch mit dem Bumerang versuchen.
    Ein gutes Gefühl durchströmte mich, als ich die silberne Banane in der rechten Hand hielt. Sie war ebenfalls wieder normal geworden, ich freute mich über ihren Glanz, holte aus und zögerte nicht eine Sekunde länger.
    Fauchend jagte der hart geschleuderte Bumerang auf den Eisernen Engel zu.
    Daß es einmal so weit kommen würde, hätte ich nicht geglaubt, und die silberne Banane verfehlte ihr Ziel nicht. Ich hatte auf den Hals meines Gegners gezielt…
    Vielleicht wäre es mir gelungen, hätte der Eiserne Engel nicht so schnell reagiert und sein Schwert so rasch hochgerissen, daß es eine senkrecht stehende Säule vor seinem Gesicht bildete.
    Und um diese Säule wickelte sich der Bumerang.
    Ich hörte zunächst ein Klirren, dann das sirrende Geräusch, als sich der Bumerang fast festwickelte, und im nächsten Augenblick wich der Eiserne Engel einen Schritt zurück, denn auch er hatte unter der Wucht des Treffers zu leiden.
    War das ein Sieg für mich?
    Nein, denn mein Gegner fing sich wieder. Nur sein Schwert war ein wenig angekratzt, während die silberne Banane vor seinen Füßen auf dem Boden lag und auch unerreichbar für mich war.
    Ich wechselte die Stellung. Im Halbkreis huschte ich um den Eisernen Engel herum, und zwar so weit, daß mich sein schwertverlängerter Arm nicht erreichen konnte.
    »Komm doch endlich!« brüllte Leila.
    Danach war sie still, denn ich sah einen gewaltigen Schatten in der Türöffnung, der die Frau zur Seite geschleudert hatte, um selbst freie Bahn zu bekommen.
    Und er kam.
    Ich blieb mitten im Lauf stehen. In meiner Brust schien es Explosionen zu geben, die sich fortpflanzten und erst in meinem Kopf endeten. Was ich da sah, war nicht möglich, und ich wischte mir über die Augen, weil ich an eine Halluzination glaubte.
    »Das ist ja Wahnsinn!« hörte ich Leila schreien.
    Der Eiserne Engel hatte plötzlich das Interesse an mir verloren, er schaute nur noch auf die Gestalt, die in der Türöffnung zu sehen war.
    Es war der Eiserne Engel!
    Daran ging kein Weg vorbei, und ich hatte es plötzlich mit zwei dieser geheimnisumwitterten Figuren zu tun…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 348 »Zombies

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