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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauten genau hin, und sahen einen Vorhang, der zur Seite gedrückt wurde.
    Auch Leila hatte dies mitbekommen. Sie stieß mich an und deutete nickend auf die Stelle.
    »Ich weiß!« hauchte ich.
    Wir standen vielleicht fünf Schritte entfernt. Zwischen dem Vorhang und uns befanden sich die Matten mit den liegenden Rauchern. Über ihren Köpfen schwebten die Wolken aus Qualm. Dazwischen schimmerten die Gesichter wie nebelhafte Gebilde.
    Mit einem heftigen Ruck flog der Vorhang plötzlich vollends zur Seite. Eine Gestalt erschien im Dämmerlicht, die einem sensiblen Menschen Angst einjagen konnte.
    Kompakt gebaut, ein gewaltiger Klotz mit einem verzerrten Gesicht, das wie ein massiger Schwamm wirkte. In der rechten Hand hielt der Kerl eine unterarmlange Stange, an der kleine Metallnoppen glänzten.
    Wenn er damit zuschlug und sein Ziel traf, war es um den anderen geschehen.
    Er sah uns und wußte Bescheid.
    Soviel Wendigkeit hätte ich dem anderen nicht zugetraut, als er über die liegenden Körper hinwegsprang und dabei den rechten Arm hob. Er schlug zu, als seine Füße den Boden noch nicht erreicht hatten.
    »Schieß doch, verdammt!« zischte Leila.
    Ich hätte es machen können, aber ich wollte keine Toten. Statt dessen stieß ich die Mündung nach vorn, spürte den Widerstand und vernahm den erstickten Schrei des Mannes.
    Er hatte die Mündung meiner Beutewaffe voll in den Leib bekommen, beugte sich nach vorn, und ich drehte mich zur Seite, damit mich der Schlag nicht noch streifte.
    Der Mann wuchtete an mir vorbei. Hart fiel er zu Boden, stöhnte verzweifelt und schüttelte sich dabei, als hätte jemand einen Eimer Wasser über ihm geleert.
    Ich schlug mit dem Kolben zu. Dieser Hieb schaffte ihn ins Reich der Bewußtlosigkeit.
    Einige Raucher merkten, daß etwas geschehen war, was nicht in den normalen Ablauf hineinpaßt. Sie drückten ihre Körper in die Höhe, um sich lautstark zu beschweren.
    Ich sprang mit Leila über die Leute hinweg und erreichte den Vorhang, hinter dem der Schläger erschienen war.
    Dahinter lag ein kleiner Raum mit einem schmalen Fenster. Nur einen Hocker gab es und ein Regal. Es stand dem Fenster gegenüber. In den einzelnen Fächern lagen Ersatzpfeifen und auch Opium.
    Für Nachschub war also gesorgt.
    Da wir keine zweite Tür entdeckten, blieb uns nur der Weg durch das Fenster.
    Es würde sicherlich nur mehr Sekunden dauern, bis unsere Verfolger auch dieses Versteck entdeckt hatten und es wie eine wilde Meute junger Hunde stürmten.
    Das Gewehr behinderte mich bei meinen Aktionen. Ich warf die Waffe Leila zu, die sie geschickt auffing.
    »Aber mach keine Dummheiten, Mädchen.«
    »Mal sehen.«
    Einen Riegel hatte ich gefunden. Das Fenster war sehr alt, ich sah es am Rahmen, aber der Riegel funktionierte. Ich riß ihn zurück, während sich Leila am Durchgang aufgebaut hatte und in die Opiumhöhle hineinschielte. Noch war es dort ruhig, und ich fragte mich bereits, ob unsere Verfolger aufgegeben hatten, als ich die ersten Rufe vernahm.
    »Sie haben die zerstörte Scheibe entdeckt!« erklärte Leila.
    Ich öffnete in dem Augenblick das Fenster. Es war so schmal, daß ich mich soeben noch hinauslehnen und nach unten in eine schmale Gasse schauen konnte.
    Ja, sie war noch schmaler als die, durch die wir gelaufen waren.
    Und sie lag tief unter uns. Wenn wir da hinuntersprangen, konnten wir uns wer weiß was brechen.
    War es Zufall, war es Glück oder beides? Jedenfalls vernahm ich ein Knattern, sah im nächsten Augenblick einen Lichtschein, der die schmale Gasse erhellte, hörte das Rumpeln und erkannte die Umrisse eines Lastwagens, der sich durch diese schmale Straße schob, die gerade noch breit genug für das Fahrzeug war.
    Unsere einzige Chance, denn ich sah auf der offenen Ladefläche zahlreiche Säcke liegen, die so wirkten, als würden sie eine weiche Masse beinhalten.
    Der Wagen konnte wegen der Enge der Gasse nur sehr langsam fahren, das war unser Glück.
    »Leila, her zu mir!«
    Sie drehte sich um. Ich war zur Seite getreten, ließ ihr den Platz und herrschte sie an, durch das Fenster zu klettern und auf die Ladefläche zu springen.
    »Wieso?«
    Ich packte sie an den Hüften und hob sie hoch. »Mach schon, verdammt noch mal.«
    Leila stellte keine Fragen mehr. Sie kletterte geschmeidig durch das schmale Rechteck. Ich vernahm das Rattern des Motors und hörte nicht, wie Leila aufkam.
    Aber ich sah sie liegen, als ich hinterher kletterte. Für mich wurde es höchste Eisenbahn,

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