Die Kaltzeller
Liebe TERRA-Freunde!
Niemand erfuhr, aus welcher Region des Universums die Invasoren kamen. Überraschend landeten die schwarzen Schiffe während einer ausgedehnten Kälteperiode auf der Erde, und ihre Besatzungen begannen sofort ihr Vernichtungswerk. Die Menschen suchten sich zu verteidigen, aber ihre Waffen erwiesen sich gegen die Schutzschirme der Angreifer als völlig wirkungslos.
Wenn ein kleiner Teil der Menschheit das von den Angreifern entfesselte Inferno dennoch überlebte, so lag das nur daran, daß der auf extreme Kältegrade eingestellte Metabolismus der Fremden ihnen die Besetzung der tropischen Zonen der Erde nicht sofort gestattete. Und als sie schließlich ihr Netz von Stützpunkten auf die heißen Gebiete auszudehnen begannen, war es bereits zu spät …
Das, liebe TERRA-Freunde, ist in kurzen Zügen die Story des vorliegenden TERRA-Romans: Die Kaltzeller (im Original: THE DARK DESTROYERS) von Manly Wade Wellman, einem amerikanischen SF-Autor.
Als Band 131 erscheint GALAXIS AHOI! von Jesco von Puttkamer, Wir freuen uns besonders, daß es uns gelang, Ihnen gleichzeitig mit dem Roman auch ein Portrait dieses Autors liefern zu können, der sich bereits durch mehrere SF-Romane und zahlreiche Kurzgeschichten in deutschen SF-Kreisen einen Namen gemacht hat.
Und wieder wollen wir an dieser Stelle einen TERRA-Freund sprechen lassen, der sich an uns mit der Bitte wandte, wir mögen doch sein Schreiben veröffentlichen. Wir tun dies mit Vergnügen, da er seinen Kontaktwunsch in eine besonders nette Form gekleidet hat.
,,Wissen Sie, was ein SF-Fan ist? Ich bin einer dieser Leute. Wissen Sie, was SF-Fans tun? Sie schreiben Kurzgeschichten und Artikel, geben Zeitschriften heraus, in denen diese abgedruckt werden, schreiben Buchkritiken und Filmbesprechungen und veröffentlichen sie. Manche Fans sind auch weniger aktiv. Sie lesen nur, was die anderen schrieben, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie lesen SF-Romane in Mengen. Vielleicht tun Sie das auch, aber zu einem echten SF-Fan gehört noch etwas: Er hat einige Freunde, mit denen er in Briefverbindung steht, mit denen er diskutiert und seine Meinung austauscht. Wenn Sie Interesse haben, dabei mitzumachen, schreiben Sie mir eine Karte oder einen Brief, Sie erhalten sofort Antwort.
Herzliche Grüße
Ihr Nathaniel.
Adresse: Nathaniel, (16) Hofheim/Ried, postlagernd.“
Auf Wiedersehen bis in einer Woche
Ihre
TERRA-REDAKTION
Günter M. Schelwokat
Die Kaltzeller
von Manly Wade Wellman
(The Dark Destroyers)
Vorwort
Es gab Dutzende von Theorien über die Heimat der Kaltzeller, aber keine konnte Anspruch auf absolute Stichhaltigkeit erheben; zu überraschend waren die Eindringlinge erschienen, zu schnell und vollständig war ihr Sieg über die Erdbewohner gewesen, denen keine Zeit zum Überlegen, sondern nur der Gedanke an Flucht geblieben war.
Die Kaltzeller waren seltsame Geschöpfe. Sie hatte eine Größe von über fünf Fuß, ihr Körper endete oben in einem helmartigen Gebilde, und sie bewegten sich in der Art der Schnecken, doch mit ungleich größerer Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit, mit weichen, gelenkigen Gliedmaßen fort. Dicht unterhalb des helmartigen Gebildes trugen sie sechs bis acht rüsselartige Fangarme, die in kreisrunden Saugnäpfen endeten. In der Mitte ihres wolkig-schimmernden Körpers, der im ganzen fast durchsichtig erschien, befand sich eine dunklere, oval geformte Masse, die offensichtlich lebenswichtige Organe enthielt und Sitz des Empfindungszentrums war. Dieser Leib – wenn man ihn so nennen durfte – pulste lebhaft, und die Intensität seiner Ausstrahlungen änderte sich ständig.
Die Nahrung der Kaltzeller, Flüssigkeiten aus einer Mischung verschiedener Chemikalien, wurde durch die gesamte Körperoberfläche aufgenommen. Soviel man wußte, waren die Kaltzeller geschlechtslos, sie pflanzten sich durch Keime fort, die ihnen entsprossen. Trotz aller dieser absonderlichen Merkmale, die so grundverschieden von menschlichen Erscheinungsformen waren, konnte kein Zweifel bestehen, daß die Kaltzeller über eine ausgeprägte Intelligenz verfügten.
Ihr Überfall auf die Erde war im tiefsten Winter erfolgt. Ein Hagel schwarzer Schiffe überschwemmte Europa, Nordamerika und Nordasien. Die Menschen, die den ersten Kaltzellern begegneten, starben fast im gleichen Augenblick. Aus den Schiffen lösten sich, kaum daß sie sich der Erdoberfläche genähert hatten, große konzentrische,
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