0350 - Robot-Patrouille
heller Tag. Dephin schaltete trotzdem noch die Infrarot- und Tasterautomatik ein.
Der Paladin begann zu orten. Nach einigen Augenblicken hatten die hochempfindlichen Siga-Energietaster eine Kraftquelle aufgespürt. Drof Retekin schaltete seine Geräte auf den Zielbildschirm in Dephins Zentrale. Drof sprach nur noch in knapper Form. Man wußte, daß Dephin nicht gestört werden durfte.
„Energieortung. Körper ist eingeblendet."
Dephin sah einen grünen Leuchtpunkt auf dem rechten Oberen Rand des Schirms. Dort mußte sich der Zweitkonditionierte aufhalten.
Der Gefühlsingenieur vergaß seinen Körper. Er wurde zum individuell denkenden und ungeheuer handlungsschnellen Gehirn einer perfekten Maschine.
Tako Kakuta und Jumpy sahen dicht vor ihren Augen einen Funkenregen aufsteigen. Es war, als hätte ein Unsichtbarer einen schnell rotierenden Schleifstein auf den stahlfesten Fußboden der Werfthalle gepreßt.
Der Funkenflug stammte von den Füßen des Roboters, der nach Dephins Willen blitzschnell gestartet war.
Ein unförmiges Wesen, noch etwas größer als der Paladin, starrte überrascht auf die Stelle neben der Formpresse. Der ausgeschickte Intervallschuß fand sein Ziel nicht mehr. Die Wellenfront schlug gegen einen Stahlträger und zerschmetterte ihn zu Staub.
Tako schaltete die Infrarotoptik seines Kampfhelms ein. Da konnte er den Paladin wieder sehen. Der Roboter raste wieselflink zwischen den aufgestellten Maschinen und Laufbändern hindurch.
Drei weitere Intervallschüsse ignorierte er durch ein so schnelles Ausweichen, daß die Augen kaum folgen konnten.
„Die Kamera", schrie Jumpy erregt.
Kakuta hatte den Roboter bereits im Sucher. Die Infrarotbilder kamen in bester Qualität in der Zentrale an. Tifflor sah zusammen mit einigen hundert Terranern atemlos auf die Bildschirme, die ein fast unbegreifliches Geschehen zeigten.
Der Zweitkonditionierte erschien nun ebenfalls im Bild. Kakuta sprang mit der Kamera hinter dem davonrasenden Paladin her. Jumpy, der eine zweite Funkkamera trug, war zu einer Hebebühne teleportiert. Von dort aus konnte er den unwirklichen Kampf noch besser verfolgen.
Der vierte Schuß des Zweitkonditionierten streifte den Energieschirm des Roboters. Dephin vernahm ein schrilles Aufheulen, aber die Maschine reagierte nach wie vor untadelig auf jeden Gedankenimpuls.
„Streifschuß, Schirmbelastung einundzwanzig Prozent", gab Mirus Tyn gelassen durch. Da wußte der Kommandant, was er von den tragbaren Intervallstrahlern zu halten hatte. Wahrscheinlich würde der starke Energieschirm des Roboters auch einen Volltreffer absorbieren.
Dephin sah das Ungeheuer vor sich auftauchen.
Der Zweitkonditionierte wich zurück. Er verhielt sich völlig lautlos. Sprungbereit, in einen rötlichen Energieschirm gehüllt, erwartete er den Angriff, dem er nach der Auswertung seines Planhirns doch nicht mehr ausweichen konnte. Sein organisches Rechenzentrum hatte längst festgestellt daß der so plötzlich aufgetauchte Gegner wesentlich schneller war.
Dephin schoß mit den schweren Impulsstrahlern der langen Handlungsarme.
Das tiefe Dröhnen der Roboterwaffe vermischte sich mit einem unmenschlichen Aufbrüllen.
Der Zweitkonditionierte war voll getroffen worden. Sein Schirm reflektierte zwar die Energie, aber die Auftreffwucht hatte der Fremde voll auszuhalten. Er wurde um einige Meter zurückgeschleudert, schlug gegen eine Maschine und erhob instinktiv beide Armpaare in Abwehr.
Sein letzter Intervallschuß traf den heranstürmenden Roboter voll. Die Siganesen des Thunderbolt-Teams spürten ein hartes Rucken, aber sonst geschah nichts.
„Auslastung der Energiestationen neunundachtzig Prozent", meldete der Chefingenieur Mirus Tyn.
Tako Kakuta erlebte den Zusammenprall der Giganten aus nächster Nähe. Er hörte das Krachen der Überschlagblitze und das Stampfen der Füße auf dem Panzerplastboden.
Beide Energieschirme brachen bei der Berührung zusammen. Plötzlich waren die Gegner energetisch ungeschützt und nur noch auf ihre Körperkräfte angewiesen Der Zweitkonditionierte war schnell, aber Dephins Reaktionsgeschwindigkeit konnte er nicht entfernt erreichen. Ehe das Ungeheuer zuschlagen konnte, begannen die beiden Armpaare des Roboters bereits zu wirbeln.
Aus den Handkanten und Unterarmen zuckten die langen Axtschneiden hervor. Sie bestanden aus Atronital-Stahl und waren härter und fester als jedes bekannte Material.
Sie durchschlugen die Panzerung des gegnerischen Kampfanzuges und
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