Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
plötzlich gekommen.
    So hatten sie ihre Zelte in Caermardhin abgebrochen. Gryfs alte Hütte gewann plötzlich wieder an Freizeitwert.
    Aber genau das war es, worauf Leonardo deMontagne baute. Sein Langzeitplan trat in die entscheidende Phase.
    Während Teri in Florida weilte, während Gryf Zamorra half, die Zeitlose zu retten, hatte Leonardo seinen Schatten auf die Reise geschickt und ihn in Gryfs Hütte eindringen lassen. Die Dämonenbanner hätten wohl den Dämon Leonardo ferngehalten, nicht aber seinen Schatten. Und dieser Schatten hatte das Lager förmlich mit Schwarzer Magie vergiftet, auf dem Gryf und Teri zu ruhen pflegten. [3]
    Als die beiden zurückkehrten, waren sie ahnungslos gewesen.
    Fenrir, der Wolf, hatte es erst gespürt, als es bereits zu spät gewesen war. Da hatte das magische Gift, in den Haarspitzen der Felle verborgen, die auf dem Ruhelager ausgebreitet waren, bereits seine Arbeit getan und die schleichende, unaufhaltsame Veränderung der beiden Druiden bewirkt. Sie waren zu Sklaven des Höllenfürsten geworden, noch ehe sie begriffen, was mit ihnen geschah.
    Fenrir war geflohen, denn er konnte doch nichts mehr ändern. Aber Gryf und Teri waren seine Feinde geworden.
    Die beiden Druiden, die jetzt nun von der Kraft der Beschwörung erfaßt wurden, die Leonardo deMontagne in Zamorras Magie-Experimentier-Raum durchgeführt hatte…
    Der Befehl erreichte sie beide gleichzeitig, brannte sich in ihnen fest. Und sie wußten, daß sie ihn befolgen mußten, was auch immer geschah.
    Teri löste sich aus Gryfs Armen. Die Leidenschaft, die sie soeben noch erfüllt hatte, war wie ausgeschaltet. Nur noch der Befehl, die Forderung nach Gehorsam, hatte in ihrem Denken Platz.
    Teri Rheken strich sich durch das goldene, hüftlange Haar, reckte ihren schlanken, nackten Körper. Sie sah Gryf zu, wie er sich ebenfalls von dem Lager erhob, das ihnen beiden schon oft unvergeßliche Stunden der Liebe geschenkt hatte, jetzt aber zu ihrem Verhängnis geworden war.
    Gryf kleidete sich ruhig an. Er sagte kein Wort. Teri schlüpfte in ihr Tanga-Höschen aus golden flirrendem Material, winzigen Metallschuppen gleich und doch unendlich weicher. Sie griff nach dem Stirnband mit dem Symbol des Silbermondes im Reif, um ihr wildes langes Haar damit ein wenig zu bändigen.
    Mehr brauchte sie nicht.
    Sie war bereit, streckte die Hand aus. Gryf nickte ihr zu, erfaßte die Hand. Ihrer beider Gedanken berührten sich.
    Der Wolf? Sollten wir nicht die Hütte gegen ihn sichern?
    Was kann der räudige Köter schon tun? Er ist Telepath , kein Magier. Er wird nichts verändern können.
    Schockgrün leuchteten ihre Druiden-Augen, als sie sich gemeinsam auf die Reise zum Château Montagne konzentrierten. Sie kannten Zamorras Schloß, waren doch so oft dagewesen…
    Ein letzter, warnender Impuls.
    Die weißmagische Barriere! Sie wird uns zerschmettern!
    Sei unbesorgt. Wir sind sicher. Der Fürst der Finsternis würde uns nicht zu sich rufen, wenn er uns damit töten würde. Es wäre unlogisch.
    Dann — die Bewegung, die den zeitlosen Sprung einleitete, die Spezialität der Silbermond-Druiden.
    In der nächsten Sekunde befanden sich Gryf und Teri im Château Montagne.
    ***
    Sid Amos ließ sich fallen. Gleichzeitig unterbrach er seinen Angriff auf die Zeitlose.
    Dieser und jener mochte wissen, wie sie es fertiggebracht hatte, das geflügelte Einhorn ausgerechnet in diesem Moment hier mitten im Saal aus dem Nichts entstehen zu lassen. Aber ebenso unklar war es ja auch sowohl Amos als auch Merlin selbst, wie die Zeitlose es geschafft hatte, überhaupt in Caermardhin einzudringen, ohne daß Merlin ihr die unsichtbare Burg geöffnet hatte.
    Unter normalen Umständen konnten Unbefugte oder Unwissende auf dem Berggipfel herumkraxeln, wie sie wollten, ohne Caermardhin zu finden - für sie existierte die Burg gar nicht. Sie gingen einfach durch ihre Mauern hindurch…
    Sicher, die Zeitlose war nicht zum erstenmal hier. Aber ohne die Einwilligung Merlins hätte ihr eigentlich trotzdem der Zutritt unmöglich sein müssen.
    Merlin hob die Hände.
    »Nicht«, murmelte er. »Du weißt nicht, was du tust… ein schrecklicher Irrtum…«
    Die Zeitlose beachtete ihn nicht einmal. Sie starrte nur Sid Amos an, der von dem Einhorn, dem Reittier der Zeitlosen, attackiert wurde. Das Einhorn fegte dicht über ihn hinweg, fast streiften ihn noch die Hufe der Hinterhand. Dann flog es eine enge Kehre. Der Saal des Wissens war dafür groß genug… Sid Amos

Weitere Kostenlose Bücher