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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kann er nicht täuschen! Das Böse wuchert in ihm, und du paktierst mit ihm! Auch du verfällst dem Bösen, Merlin. Ich hätte es damals schon wissen sollen. Sara… du hast sie auf dem Gewissen, Elender! Du verzichtest darauf, sie in Caermardhin aufzuziehen. Du botest sie schutzlos den MÄCHTIGEN preis, den Meeghs… dem Bösen an sich!«
    »Meine Sicherheitsvorkehrun gen…«, wandte Merlin ein, aber die Zeitlose ließ ihn nicht ausreden.
    »Deine Sicherheitsvorkehrungen waren nur Spiegelfechterei. Heute weiß ich es. Wenn du sie wirklich hättest schützen wollen, wäre dir das auch gelungen, Merlin! Aber du bist ein Verräter. Du und dein ganzes Pack, von Zamorra angefangen bis zu diesem Hund Fleming, der mich um ein Haar umgebracht hätte… ihr alle gehört zusammen. Ihr alle seid Ausgeburten des Bösen. Lange genug habt ihr mich an der Nase herumgeführt. Aber jetzt ist es aus.«
    »Du unterliegst einem furchtbaren Irrtum«, sagte Merlin leise.
    Die Zeitlose war noch näher gekommen.
    »Irrtum? Ist dieser Schurke neben dir etwa nicht der Fürst der Finsternis?«
    »Der ehemalige«, setzte Amos an, aber auch er wurde zum Schweigen gebracht. »Hinfort mit dir!« schrie sie ihn an. »Geh aus meinen Augen, Hund!«
    Eine eigenartige Kraft erfaßte Sid Amos, bedrängte ihn. Diese Kraft versuchte etwas in ihm zu wecken, das er verdrängt hatte, das für ihn nicht mehr existierte. Er wehrte sich dagegen. Die Zeitlose bemerkte seine Gegenwehr und verstärkte ihre Anstrengungen. Sid Amos entsann sich, was Merlin über sie gesagt hatte: »Sie ist ein lebender Dhyarra-Kristall!«
    Wie stark mag sie sein? fragte er sich. Die äußere Erscheinungsform eines Dhyarras ließ nicht auf sein Inneres schließen. Auf seine Kraft, seine Rangordnung vom Schwächsten bis zum stärksten, zum Machtkristall.
    Er mußte es versuchen.
    Er entwickelte seine Magie, um zurückzuschlagen. Er wollte der Zeitlosen einen Denkzettel verpassen. Und er war auch bereit, sie notfalls zu töten, wenn sie es nicht anders wollte…
    Er begann sich seines Könnens von einst. Er setzte seine Magie ein.
    Die Zeitlose zuckte zurück.
    Begriff sie erst in diesem Moment, wie stark der Gegner war, der ihr gegenüberstand? Der Fürst der Finsternis war einst einer der mächtigsten Dämonen im Reich der Schwefelklüfte gewesen! Vielleicht war er ihr gar ebenbürtig…
    Sid Amos wob einen Bann um sich, versuchte sie abzuschirmen, in einem magischen Gefängnis einzuschließen. Seine Beschwörungsformeln wurden wirksam. Mit einem geistigen Fühler tastete er nach Merlin und hoffte, der doch so mächtige Zauberer von Avalon werde ihm helfen, seine Kräfte verstärken. Doch Merlin war wie erstarrt.
    In Hinblick auf die Zeitlose war er tatsächlich irgendwie blockiert!
    Sid Amos war auf sich allein angewiesen, wenn er Merlin helfen und die Zeitlose von ihrem Angriff abhalten wollte. Denn als er sekundenlang ihre Gedanken berührte, erkannte er, daß sie gekommen war, um Merlin auszuschalten, ihn von der Bühne des Weltgeschehens zu fegen!
    Und sie war nicht willens, einen Kompromiß zu schließen oder sich überzeugen zu lassen Wurde hier das Erbe der MÄCHTIGEN oder das Negative der DYNASTIE in ihr stark?
    Amos verstärkte seine Kraft.
    Da riß die Zeitlose beide Hände hoch.
    Und aus dem Nichts erschien ihr geflügeltes Einhorn!
    Sie stieß einen schrillen Schrei aus. Einen Kampfschrei. Und das Einhorn jagte auf Sid Amos zu, schlug die mächtigen Schwingen und senkte den Kopf, um Amos mit dem langen, spitzen Horn zu durchbohren!
    ***
    An einem anderen Ort geschah in diesen Augenblicken noch etwas anderes.
    Eine kleine Hütte auf der Insel Anglesey, im Norden von Wales…
    Auch hier trug die Saat des Bösen bittere Früchte.
    Hier hatte Gryf ap Llandrysgryf sein Domizil, der Druide vom Silbermond. Hierher zog er sich zurück, wenn er Ruhe haben wollte nach Abenteuern überall auf der Welt, die er seit rund achttausend Jahren durchstreifte. Dabei sah er immer noch aus wie ein Zwanzigjähriger, und sein jungenhaftes Lachen, sein stets wirres blondes Haar und sein lässiges, fröhliches Auftreten schaffte ihm überall Freunde.
    Einige Zeit hatte er mit der Druidin Teri Rheken und dem telepathischen, intelligenten Wolf Fenrir in Caermardhin gelebt. Doch als Sid Amos auftauchte und sich dort einnistete, war ihnen der Aufenthalt in Merlins Burg verleidet. Alle drei trauten dem ehemaligen Fürsten der Finsternis nicht über den Weg. Sein Sinneswandel war doch ein wenig zu

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