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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gedanken offenbar nur um dieses eine Problem kreisten. „Oberst, wenn Kakuta uns nicht helfen kann, müssen wir versuchen, selbst etwas gegen Tro Khon zu unternehmen. Ich sterbe lieber bei einem Kampf gegen den Zeitpolizisten, als noch einmal Bewußtseinshüter zu werden."
    „Vergessen Sie nicht, daß Sie schon einmal gerettet wurden", erinnerte Redhorse.
    „Das war ein glücklicher Zufall", gab der Oberstleutnant zurück. „Sobald Tro Khon aus der Zeitpolizei ausgeschlossen wird, geht sein Dolan in den Besitz eines anderen Zweitkonditionierten über. Es kann uns passieren, daß wir Jahrhunderte schlafend in irgendeiner Höhle liegen müssen, bevor wir gebraucht werden. Nein, Oberst, Camaron Olek wird sich nicht noch einmal zu einem Exekutor machen lassen."
    Redhorse fühlte, daß Olek entschlossen war, den Tod zu suchen, bevor er sich in das drohende Schicksal ergab.
    „Machen Sie keine Dummheiten!" warnte er den Oberstleutnant. „Noch sind wir nicht an Bord des Dolan. Ich bin sicher, daß Kakuta rechtzeitig eingreift."
    Olek seufzte resignierend.
    „Was will der Mutant gegen den Zweitkonditionierten und die Dimoschützen unternehmen?" fragte er. „Kakuta wird entweder bei einem Angriff sterben oder ebenfalls in die Gefangenschaft des Zweitkonditionierten geraten. Vielleicht haben ihn die Pflanzen schon erwischt, und wir warten vergeblich auf sein Eingreifen."
    Redhorse gab keine Antwort. Er gab sich noch nicht geschlagen. Kakuta war nicht ihre einzige Hoffnung. Tro Khon konnte jederzeit seinen eigenen Willen zurückgewinnen und den Terranern zur Flucht verhelfen. Die Geschehnisse an Bord des Dolan hatten gezeigt, wie anfällig das Symposium war, wenn irgendein Teil ausfiel. Ohne Tro Khon waren die sieben Exekutoren des Dolan fast vollkommen hilflos.
    „Sie wissen nicht, was uns bevorsteht, wenn wir Exekutoren werden", begann Olek erneut. „Wir verlieren unsere Körper, die wie Mumien in einem besonderen Raum des Dolan aufbewahrt werden.
    Danach haben wir nur noch die Aufgabe, Tro Khons Befehle auszuführen."
    „Ich erinnere mich, daß Sie einmal über das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Bewußtseinshütern gesprochen haben", sagte Redhorse, der Olek besänftigen wollte.
    „Natürlich!" stieß Olek hervor. „Es ist alles, was man noch hat. Alles, woran sich sieben armselige Bewußtseinsinhalte klammern können, ist das Gefühl, nicht allein ein so schreckliches Schicksal zu erleiden."
    Da begriff Redhorse, daß Olek panische Angst davor hatte, wieder Exekutor zu werden. Die Erlebnisse innerhalb des Symposiums mußten Olek zutiefst erschüttert haben.
    Auch Redhorse empfand eine ungewisse Furcht vor den bevorstehenden Ereignissen. Im Gegensatz zu Olek kannte er die Schrecken des Symposiums nur von den Erzählungen des Oberstleutnants, und er war außerstande, sich eine Existenz als Exekutor vorzustellen. Olek war alles andere als ein ängstlicher Mann. Wenn er jetzt in dieser Weise reagierte, konnte sich Redhorse ungefähr denken, was sie an Bord des Dolan erwartete.
    „Verlieren Sie nicht den Mut!" rief er Olek zu. „Noch sind wir nicht an Bord des Dolan."
    Als wollte Tro Khon ihn auf der Stelle widerlegen, teilten sich vor ihnen die Büsche, und der Dolan wurde sichtbar.
    „Wir sind angelangt!" keuchte Olek.
    Tro Khon verlangsamte seine Geschwindigkeit. Redhorse versuchte, in alle Richtungen zu blicken.
    War Tako Kakuta in der Nähe? Beobachtete er, wie seine beiden Begleiter von dem Zweitkonditionierten an Bord des Dolan gebracht wurden?
    Daran, daß Tro Khon direkt auf den Dolan zuging, erkannte Redhorse, daß der Schutzschirm ausgeschaltet war. Sobald der Zweitkonditionierte an Bord war, würde er ihn wieder einschalten. Wenn Kakuta an Bord gelangen wollte, mußte er jetzt in der Nähe sein und teleportieren.
    Der Dolan bildete eine Art Gangway aus synthetischer Masse, auf der Tro Khon nach oben kletterte.
    Vor ihnen öffnete sich ein Durchgang, der groß genug war, um den Zeitpolizisten mit seinen Gefangenen durchzulassen. Tro Khon trat in den anschließenden Gang hinein. Er setzte Camaron Olek ab und entwaffnete ihn. Mit Redhorse verfuhr er in gleicher Weise. Achtlos warf er die Schalt- und Waffengürtel der beiden Terraner zur Seite.
    „Folgen Sie mir in die Zentrale", sagte er. „Ich möchte mich nur vergewissern, ob dort alles in Ordnung ist. Sobald der Dolan startklar ist, werde ich alle Vorbereitungen treffen, die notwendig sind, um Sie in das Symposium

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