Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Phänomen eines erwachenden Bewußtseins zu kümmern. Aber er wußte auch, daß er dafür sehr viel Zeit und Ruhe brauchen würde. Freiwillig hatte das Amulett bisher noch nie eines seiner Geheimnisse preisgegeben.
    Auch diesmal - wenn es das Amulett gewesen war! - wich es einer Antwort aus.
    Kümmere dich um Fenrir! Braucht er nicht deine Hilfe? Er ist verzweifelt!
    Fenrir, der telepathische, intelligente Wolf! Der graue Räuber, den Zamorra vor einer kleinen Ewigkeit kennengelernt hatte und der, bewußt denkend, zum Freund geworden war! Meistens trieb er sich bei den beiden Druiden Gryf und Teri herum. Und die waren doch zu Vasallen des Fürsten der Finsternis geworden…
    An Fenrir hatte Zamorra dabei gar nicht gedacht!
    Was war mit dem Wolf geschehen? War er ebenfalls ein Opfer der Dämonen geworden, oder hatte er es irgendwie geschafft, seine Freiheit zu bewahren?
    »Wo mag er sein? Wo steckt er?« Zamorras Hand umklammerte das Amulett. »Zeige mir, wo Fenrir ist! schaffe eine Verbindung zu ihm!«
    Aber das Amulett schwieg sich aus. Es war doch nur eine silbrige Scheibe, geschmiedet aus der Kraft einer entarteten Sonne…
    Da beschloß Zamorra, eine Beschwörung vorzunehmen, die seine schwachen telepathischen Kräfte verstärkte, damit er direkten Kontakt mit dem Wolf aufnehmen konnte. Und vielleicht war es gut, wenn Nicole ihm dabei half…
    Zamorra begann mit den Vorbereitungen und wartete darauf, daß seine Lebensgefährtin aus dem Bad zurückkehrte.
    ***
    Constabler Brick hatte Verstärkung mitgebracht. Detective Sergeant Wylfaird und Inspector Morehead von der Mordkommission Caernarvon saßen im Pub und unterhielten sich mit den Teilnehmern der nächtlichen Aktionen und den Männern, die die Carnegy gefunden hatten.
    »Wölfe gibt es hier nicht«, blieb Morehead starrköpfig. »Den letzten Wolf hat Sir Matthew eigenhändig erschossen und dabei geschworen…«
    »Himmel, verschonen Sie uns mit diesem Spruch, den wir uns selbst schon oft genug vorgebetet haben«, fiel ihm Dermoth ins Wort. »Mann, Inspector, es gibt zwar noch Engländer in Wales, aber es gibt auch wieder Wölfe, ganz gleich, was Sir Matthew geschworen haben soll! Wir haben alle die Bißwunden gesehen, und ich habe den Wolf selbst mit meinen eigenen Augen auf dem Hexenhügel gesehen. Wollen Sie behaupten, ich würde lügen?«
    Morehead zuckte mit den Schultern. »Was die Bißwunden angeht, das kann ein Trick sein. Ich erinnere mich, daß es einmal in Indien einen Fall gab, wo ein Mörder eine Tigerpranke benutzte, um vorzutäuschen, ein Tiger habe das Opfer getötet…«
    »Wir sind hier aber nicht in Indien, das schon seit Ewigkeiten keine Kolonie mehr ist…«, murrte Dermoth.
    »… und was Ihre Behauptung angeht, den Wolf gesehen zu haben, Mister Dermoth: Sie hatten getrunken, nicht wahr?«
    Dermoth ballte die Fäuste. »Inspector, ich möchte Ihnen am liebsten eine kleben, aber das wäre Verletzung einer Amtsperson… ich weiß, was ich gesehen habe, und wenn Sie es nicht glauben wollen, sind Sie ein Narr.«
    »Der Narr ist allenfalls Brick.« Morehead deutete auf den Constabler. »Er hat uns angefordert, weil die beiden Todesfälle ihm unnormal erschienen. Wissen Sie, was er sagte? Brick, sagen Sie es doch noch einmal.«
    Der Constabler räusperte sich. »Ich sagte: Inspector, ich habe den Verdacht, daß die Männer in Llanfiddu das Spektakel der nächtlichen Wolfsjagd nur inszeniert haben, um Spuren verwischen zu können.«
    Jo Branwen kam heran, griff zu und nahm Brick die Teetasse weg. »Leute, die derartige Frechheiten sagen, bekommen in meinem Pub nichts«, erklärte er gelassen und wandte sich ab. »Verschwinden Sie, Constabler, aber schnell.«
    »Warte«, sagte Timothy Fairwydd. »Laß es gut sein, Jo. Die Leute tun doch nur ihre Pflicht. Sie müssen erst mal das Schlimmste annehmen, und dazu gehört eben auch das Vortäuschen und dergleichen…«
    Jo Branwen starrte ihn finster an. »Trotzdem brauche ich mir derartige Verdächtigungen nicht gefallen zu lassen«, grollte er. »Der Mann fliegt raus, oder er entschuldigt sich.«
    Morehead legte Brick die Hand auf den Unterarm, als er sah, daß der Constabler gehen wollte.
    »Dann werfen Sie mich gleich mit raus, Mister Branwen«, sagte er. »Denn ich behaupte jetzt, daß Sie Dreck am Stecken haben, denn sonst würden Sie nicht so überempfindlich reagieren…«
    Branwen holte tief Luft.
    »Aus!« bellte Fairwydd. »Seid ruhig, alle! Jo, hast du den Verstand verloren? Wenn du

Weitere Kostenlose Bücher