Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
kann.«
    »Und wer ist dieser gemeinsame Bekannte?« Sie dachte an Zamorra.
    Konnte es sein, daß der ihr von diesem Mac Landrys erzählt hatte?
    »Leonardo deMontagne«, sagte Landrys. Er lächelte wieder, und April konnte nicht anders, sie lächelte zurück. Der Blonde wirkte wie ein fröhlicher großer Junge.
    Dennoch erschrak sie.
    Leonardo deMontagne war der Fürst der Finsternis.
    Der Teufel, von dem sie geträumt und im Traum den Auftrag erhalten hatte, Zamorra unschädlich zu machen!
    »Was haben Sie mit dem Teufel zu tun?« Sie konnte es kaum glauben.
    Wie konnte dieser junge Bursche, der so prachtvoll und erfrischend lachen konnte, mit dem Teufel im Bund sein?
    »Es ist… sagen wir mal so, mein Chef. Oder zumindest so etwas ähnliches«, sagte Landrys. »Erschreckt sie das?«
    Nein, sagte eine Stimme in ihr.
    »Was wollen Sie von mir, Mister Landrys?«
    »Warum so förmlich, April? Ich kann mir gut vorstellen, daß wir zusammenarbeiten können. Monsieur deMontagne erteilte Ihnen einen Auftrag, nicht wahr?«
    Woher wußte er davon?
    »Ich stehe mit dem Teufel im Bunde«, sagte Landrys vergnügt. »Und ich lese Ihre Gedanken, April. Aber erschrecken Sie nicht. An Ihren intimsten Geheimnissen und Problemen bin ich nicht interessiert. Probleme habe ich selbst genug und brauche mir nicht auch noch jene anderer Leute aufzuhalsen. Ich könnte Ihnen helfen, Ihren Auftrag zu erledigen.«
    »Wer sagt Ihnen, daß ich diesen… Auftrag überhaupt erledigen will? Außerdem kann ich mich nicht daran entsinnen, daß ich von irgend jemandem Aufträge entgegen genommen hätte.«
    »Im Traum«, erinnerte Landrys sanft. »Im Traum, liebe April. Der Auftrag ist aber bindend, und Sie wissen so gut wie ich, daß Sie sich ihm nicht entziehen können. Oder wissen Sie nicht, daß Sie in diesem Traum persönlich die Höllen-Tiefe erreichten?«
    Sie war blaß geworden, und das Frühstück schmeckte ihr nicht mehr.
    Landrys trank seinen Cappuccino mit Genuß.
    Landrys beugte sich vor. Er streckte die Hand aus, berührte Aprils Hand, und sie brachte es nicht fertig, sie ihm zu entziehen. Von ihm ging etwas aus, das sie an ihn fesselte.
    »Bjern Grym«, sagte er, »ist tot, April. Und nichts und niemand auf der Welt kann ihn wieder zum Leben erwecken. Aber sein Para-Können ist nicht mit ihm gestorben. Sie, April, sind Bjern Gryms Erbin!«
    ***
    Das auf dem Bett liegende Fell erwachte zu künstlichem Leben. Es schnellte sich hoch, schleuderte das Amulett von sich und griff Zamorra an, einer reißenden Bestie gleich! Blitzschnell flog es über ihn, stülpte sich um ihn herum und begann ihn einzuwickeln.
    Er schlug um sich, versuchte sich aus der Umhüllung zu befreien, aber in dem Fell wohnte eine unbändige Kraft, die ihn zusammendrückte.
    Fenrir schnellte vor, verbiß sich in das Unterleder und riß daran. Ein langer Streifen blieb in seinen Zähnen hängen.
    Nicole und Teri packten gleichzeitig zu, aber auch sie schafften es nur, einzelne Streifen herauszureißen. Das Fell selbst hüllte Zamorra immer fester ein.
    Teris Augen schienen aufzuglühen, als sie mit beiden Handflächen die Unterseite des Felles nur berührte. Flammen züngelten auf. Da hatte Nicole sich nach dem Amulett gebückt und preßte es ebenfalls gegen das Fell.
    Es fauchte und schrie, als sei es ein lebendes Raubtier. Dabei war es nur Schwarze Magie, die kämpfte und sich gegen die drohende Vernichtung wehrte. Teilweise löste es sich wieder von Zamorra und versuchte die beiden jungen Frauen zu treffen und zu erschlagen. Aber sie wichen aus.
    Die Flammen dehnten sich über das gesamte Fell aus. Es fiel jetzt gänzlich von Zamorra ab und verbrannte auf dem Fußboden zu Asche.
    Seltsamerweise wurde sonst nichts von dem Feuer in Mitleidenschaft gezogen.
    Die darin haftende Magie wirkte nur auf das magisch aufgeladene Fell.
    Zamorra keuchte und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sekundenlang hielt Nicole den Atem an; war der Stuhl eventuell auch mit Schwarzer Magie präpariert worden? Aber nichts dergleichen geschah. Sie atmete auf.
    Zamorra sah etwas derangiert aus. Sein Anzug wies Löcher auf, wie von Säure eingebrannt, und seine Haut war ein wenig gerötet.
    »Verdammt, was war denn das?« murmelte er verblüfft.
    »Das muß die Falle gewesen sein, in die wir getappt sind«, sagte Teri.
    »Das Fell war irgendwie präpariert«, ergänzte Nicole. »Ich habe einen Hauch Schwarzer Magie darin gespürt. Es war seltsam. Unter normalen Umständen hätte ich sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher