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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meinen Besuch, den ich dem sichersten Gefängnis des Solaren Imperiums abstatten wollte. „Sie sind befugt, den Gefangenen zehn Minuten lang zu sprechen. Gehen Sie in den Interkomraum!"
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Glauben Sie wirklich, Aser Kin würde auf eine Lautsprecherstimme reagieren, Major? Ich möchte ihm direkt gegenübertreten."
    Der Offizier erblaßte und wich einen Schritt zurück.
    „Sir...! Das... das wäre Selbstmord! Der Zweitkonditionierte ist eine rasende Bestie. Er würde Sie zertrampeln."
    Bedächtig schob ich die Oxtornitkapsel mit dem „Roten Ausweis" wieder in die Außentasche meiner leichten Raumkobination zurück.
    „Ich weiß, was ich riskiere, Major. Geben Sir mir einen Spezialrobot vom S-Typ mit. Er kann den Zweitkonditionierten notfalls in ein Preßfeld hüllen. Die Gegenüberstellung ist notwendig, Major.
    Glauben Sie mir. Ich hoffe, daß Aser Kin in mir einen der Oxtorner wiedererkennt, die ihn im Innern von Triton mit bloßen Händen überwältigten."
    Der in Ehren ergraute Offizier sah mich eine Weile lang mitleidig an. Dann zuckte er resignierend die Schultern.
    „Sie müssen wissen, was Sie riskieren Oberst Mokart. Der Rote Ausweis gibt Ihnen leider Weisungsbefugnis über mich. Ich werde Ihnen sogar zwei S-Roboter zuteilen. Aber bilden Sie sich nur nicht ein, die Preßfelder könnten einen Zweitkonditionierten länger als wenige Sekunden festhalten. Ich warne Sie. Selbstverständlich lasse ich die Hyperfeldsperre vor der Panzerzelle wieder aufbauen, sobald Sie den Projektionsbereich durchschritten haben. Sollte Aser Kin der Ausbruch aus seiner Zelle gelingen, sind Sie verloren; ich darf Ihnen in diesem Fall nicht helfen."
    „Akzeptiert!" erwiderte ich knapp. Ich wußte, was ich riskierte.
    Der Major schaltete den Interkom ein und gab einige Anweisungen. Danach brachte er mich selbst mit dem Antigravlift ein Stockwerk tiefer. In einer Verteilerhalle rollten die beiden angeforderten S-Roboter auf uns zu. Sie sahen aus wie verkleinerte Shifts, denen man die Stabilisierungstragflächen und andere Auswüchse abgeschnitten hatte. Das dumpfe Brummen ihrer Energiebänke zeugte von der verhaltenen Kraft, die in ihnen steckte Ich hätte wahrscheinlich Mühe gehabt, auch nur einen von ihnen mit bloßen Händen aufzuhalten. Zum wiederholten Male fragte ich mich, ob das Risiko in einem tragbaren Verhältnis zum erhofften Erfolg stünde. Ich mußte die Frage bejahen, denn das geplante Risiko war die einzige Alternative zu den konventionellen Methoden, die bisher ohne Erfolg geblieben waren und wohl auch bleiben würden. Einem Zweitkonditionierten konnte man nicht mit furchtsamer Zurückhaltung beikommen.
    Nachdem wir schweigend einen von mehreren verborgenen Strahlsperren gesicherten Stollen passiert hatten, gelangten wir in eine Halle. Mitten darin stand der kubische Klotz des Stahlgefängnisses, in dem man Aser Kin untergebracht hatte. Ein schwach flimmerndes Hyperfeld schirmte es gegen jeden Ein- und Ausbruchsversuch wirksam ab. Ich wußte, daß die Zelle des Zweitkonditionierten aus 3 Meter starken Terkonitstahlwänden bestand, die selbst diesem Monstrum Einhalt boten. Die zusätzlichen Hyperfelder bewiesen mir, wie gefährlich man das 4,10 Meter hohe Wesen dennoch einschätzte.
    Etwa drei Meter vor der Hyperfeldsperre hob der Major die Hand. Wir hielten an. Gleich darauf schaltete der Techniker, der uns offenbar über ein Fernsehauge beobachtete, das Sperrfeld ab. Die S-Roboter ruckten mit knirschenden Gleisketten an. Ich folgte ihnen. Der Major blieb stehen. Kaum befanden wir uns vor der gewaltigen Panzerschleuse des Gefängnisses, als hinter uns das Hyperfeld wieder aufgebaut wurde.
    Nun spürte ich doch ein komisches Gefühl in der Magengegend. Doch für ein Umkehren war es zu spät. Dafür hatte ich mich schon zu weit vorgewagt.
    Ich winkte mit der Hand.
    Das Außenschott der Schleuse glitt auf. Die Roboter rollten in die Kammer hinein. Rötliches Licht spiegelte sich auf ihren polierten Panzerbuckeln. Einer Eingebung folgend, öffnete ich meinen Waffengurt und warf ihn nach draußen. Gegen Aser Kin wäre meine Bewaffnung ohnehin wertlos gewesen; was ich jedoch nicht mehr besaß, konnte er mir nicht wegnehmen.
    Als das Außenschott sich hinter mir schloß, fühlte ich mich wie ein Delinquent in der Auflösungskammer.
    Die beiden Roboter postierten sich vor dem Innenschott. Sie wußten, was sie zu tun hatten. Alles hing von der Schnelligkeit ihrer und meiner Reaktionen

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