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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verschiedenartigkeit unserer Welten verborgen blieb.
    „Hallo, Doc!" flüsterte ich. „Wie lange war ich bewußtlos?"
    Über das sympathische Gesicht des Mediziners glitt ein schwaches Lächeln.
    „Sie haben vielleicht Sorgen, mein Lieber. Warum fragen Sie nicht, was von Ihrem Körper noch gebrauchsfähig geblieben ist?"
    Meine Augen mußten wohl meine Bestürzung widergespiegelt haben, denn er legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter.
    „Keine Sorge, Oberst Mokart. Sie haben lediglich drei gebrochene Rippen, ein verstauchtes Genick und einige Dutzend blauer Flecke. Für einen Mann, der in eine 'Schrottmühle' geraten ist, sind Sie sozusagen mit einem blauen Auge davongekommen."
    Ich atmete tief auf, wobei mir die Stiche in der linken Brustseite bewiesen, daß ich tatsächlich einige gebrochene Rippen davongetragen haben mußte. Aber das störte mich nicht weiter; die hochentwickelte terranische Biomedizin würde die kleine Verletzung schnell auskurieren. Was mich sehr beunruhigte, war immer noch die Frage nach der Dauer meiner Bewußtlosigkeit. Ich wiederholte sie.
    „Eine Dreiviertelstunde", meinte der Arzt. „Sie scheinen eine Konstitution wie ein Flugpanzer zu haben."
    „Dann wäre ich längst tot, Doc." Ich rang mir ein schwaches Grinsen ab und erhob mich zu sitzender Stellung, obwohl die Hand des Mediziners mich zurückzudrücken versuchte. „Geben Sie sich keine Mühe, mich aufzuhalten", sagte ich freundlich und stellte den verblüfften Mann ein Stück von mir weg.
    „Ich habe es ziemlich eilig. Ich nehme an, Sie haben meinen Rippen bereits eine Stützplasmainjektion verpaßt?"
    „Selbstverständlich, Oberst." Der Arzt zog ein beleidigtes Gesicht. „Dennoch sollten Sie bis zur endgültigen Abheilung liegenbleiben."
    Ich reckte mich vorsichtig, Die Schmerzen, die von den gebrochenen Rippen ausgingen, waren erträglich. Die blauen Flecke an den Körperstellen, die in Berührung mit dem Zweitkonditionierten gekommen waren, machten mir mehr zu schaffen. Mit der Rechten massierte ich mein Genick. Es fühlte sich etwas taub an, und ich konnte den Kopf nicht wie normal drehen, aber da die Wirbel unverletzt geblieben waren...
    „Darf ich das Visiphon benutzen, Doc?" Ich ging auf das kleine Standgerät zu, das zur Ausrüstung des Krankenzimmers gehörte. Die geringe Schwerkraft des Erdmondes, die in der Klinik nicht künstlich verstärkt wurde, erleichterte alle Bewegungen ungemein.
    „Ich weiß wirklich nicht", zögerte der Arzt. „Bei Ihrer Konstitution sind Komplikationen zwar wenig wahrscheinlich, aber meine Verantwortung als behandelnder Arzt... '" Zum zweitenmal an diesem Tag zog ich meine Oxtornithülle hervor und ließ den Arzt einen Blick auf den „Roten Ausweis" Staatsmarschall Bulls werfen.
    „Hiermit übernehme ich selbst die volle Verantwortung, Doc", erklärte ich. „Damit sind Sie entlastet.
    Sie dürfen mir glauben, daß ich triftige Gründe dazu habe."
    „Okay! Ich glaube Ihnen", erwiderte der Mediziner schlicht.
    Er stellte persönlich die Verbindung zur Visiphonzentrale des lunaren Klinikkomplexes für Extraterrestier und Umweltangepaßte her. Eine kaum modulierte Robotstimme meldete sich.
    Ich nannte einen Vorkode und bat um eine Sofort-Verbindung mit der USO-Mission auf Luna.
    Auf dem Bildschirm tauchte das breitflächige Gesicht eines Umweltangepaßten von Furka-II auf. Ein terranisches Gesicht hatte ich auch nicht erwartet; es war eine allgemein bekannte Tatsache, daß das USO-Personal sich fast nur aus Umweltangepaßten terranischer Kolonialwelten zusammensetzte.
    Nachdem ich mich gemeldet hatte, blitzte so etwas wie spöttisches Interesse in den quittegelben Augen des Furkageborenen auf.
    „Ich verbinde weiter, Oberst!" sagte er.
    Verwundert runzelte ich die Stirn, während der Arzt diskret das Krankenzimmer verließ. Meine Verwunderung wandelte sich in ein unangenehm kribbelndes Gefühl in der Nackengegend, als nach einem wirbelnden Muster das durchgeistigte Gesicht von USO-Admiral M. Gatscholkew den Bildschirm zierte.
    „Sir...?" hauchte ich, ein wenig aus der Fassung gebracht.
    Der Admiral musterte mit unbewegtem Gesicht meine rosa Krankenkleidung. Dann räusperte er sich und sagte in seiner gedehnten und stets etwas geschraubt wirkenden Sprechweise, bei der jede Silbe genau durchdacht war, bevor sie ausgesprochen wurde: „Ich warte, Oberst Mokart...!"
    Auch das war typisch für Admiral Gatscholkew. Er konnte zuweilen äußerst herzlich sein, aber auch von

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