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0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

Titel: 0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mordmotiv nach Maß geschneidert
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Hände.
    »Verstehen Sie«, fuhr sie mit tonloser Stimme fort, »ich glaube es nicht immer. Die meiste Zeit kann ich mir einreden, dass Großmutter - dass sie es selbst getan hat, verstehen Sie, Agent Cotton. Sie hat Teddy so geliebt… ebenso wie meine Tante Sheila, Teddys Mutter. Es wäre also begreiflich, wenn Großmutter die Nerven verloren hätte, als Teddy wegen dieser hässlichen Sache verhaftet wurde.«
    Das Mädchen ballte die Fäuste und sah mich mit wilden Augen an.
    »Deshalb versuche ich, mir immer wieder einzureden, dass sie es selbst getan hat, Agent Cotton.«
    Obwohl ich darauf brannte, Näheres zu erfahren, hatte ich sie ausreden lassen, denn die Worte stürzten aus ihr hervor, als hätten sie eine Sperrmauer durchbrochen. Sie sollte sich nur alles von der Seele reden. Erst dann begann ich behutsam zu fragen.
    »Und worauf beruht ihr Verdacht gegen Ihren Vater, Marie-Lou?«
    Sie blickte kurz auf, senkte dann jedoch sofort wieder die Lider.
    »Sie kennen unsere Familie nicht sehr genau, nicht wahr, Agent Cotton?«, antwortete sie. Ich wartete dann vergeblich darauf, dass sie weitersprach.
    Nach einer Weile hob sie mit einer rührend hilflosen Geste die Hände. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll«, flüsterte sie. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Würde es Ihnen helfen, wenn ich frage, Marie-Lou?«
    Sie nickte zaghaft.
    »Sie haben also etwas beobachtet, was Sie vermuten lässt, Ihr Vater könnte am Tod Ihrer Großmutter beteiligt sein. Was war das, was Sie gesehen haben?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nicht gesehen. Gehört. Ich hörte meine Eitern miteinander reden. Sie waren so aufgeregt, dass sie mich nicht bemerkten.«
    »Sie haben gelauscht.«
    Sie nickte.
    »Und was haben Sie gehört?«
    »Vater sagte, es dürfe keiner erfahren, es gäbe einen riesigen Skandal. ›Kein Seabrook‹, sagte er, ›kann es sich leisten, eines unnatürlichen Todes zu sterben.‹ Er war ganz konfus, und zuerst begriff ich nicht, was er meinte, bis er sagte, er würde unseren Hausarzt dazu überreden, mit Geld eventuell nachhelfen, einen Totenschein auszustellen, ohne dass die Polizei hinzugezogen würde. Es war alles sehr verworren, und ich hörte dann nur noch heraus, dass Vater Großmutter im Bett gefunden hätte. Eine Kugel hätte ihr Herz getroffen, sagte er zu meiner Mutter.«
    »Ihre Großmutter starb also durch eine Kugel. Und was bescheinigte der Arzt?«
    Marie-Lou zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht«, sagte sie scheu. »In der Presse stand: einem Herzschlag erlegen.«
    Geistesabwesend zündete ich mir eine Zigarette an und sog heftig daran.
    »So weit, so gut«, sagte ich. »Aber warum verdächtigen Sie Ihren Vater? Warum nicht Ihren Onkel? Warum nicht Mister McGuir?«
    »Onkel Bill? Nein, der Gedanke ist mir wirklich noch nicht gekommen. Und Onkei Randolph war nicht zu Hause, als es passierte. Er war ein paar Tage vorher zum Forellenfischen nach Maine geflogen.«
    »Ja, aber trotzdem«, sagte ich hartnäckig, »es weist doch nicht das geringste auf Ihren Vater als Täter? Er kam morgens ins Zimmer Ihrer Großmutter und fand sie tot auf. In das Herz geschossen - so stellte er es Ihrer Mutter dar. Warum also glauben Sie, er selbst könnte geschossen haben?«
    »Warum hätte er es dann um jeden Preis vertuschen wollen?«, rief sie hitzig. »Warum? Wenn er es nicht getan hatte? Wenn ein Sohn seine Mutter ermordet auffindet, ist es da nicht nur natürlich, wenn er alle Hebel in Bewegung setzt, um den Mörder zu finden? Was aber hat mein Vater gemacht? Er hat den Arzt bestochen, und der Arzt hat einen falschen Totenschein ausgestellt. Tut ein Mensch so etwas, wenn er ein reines Gewissen hat?«
    Ich musste zugeben, dass das nicht anzunehmen war.
    »Und wann haben Sie mit Teddy darüber gesprochen?«, fragte ich.
    »Ein paar Stunden, bevor er verschwand - entführt wurde. Er war sehr aufgeregt und wollte Sie noch anrufen, aber man sagte ihm, Sie seien nicht da. Er…«, sie streifte mich mit einem scheuen Blick, »er hat mir auch erzählt, dass Sie ihm geholfen haben, auf der Brooklyn Bridge und…«
    Ich griff nach ihrer Hand und hielt sie fest.
    »Und warum haben Sie mir das alles nicht schon früher erzählt, Marie-Lou?«, fragte ich ernst.
    Sie zuckte die Achseln.
    »Es ist doch mein Vater, und ich wusste doch auch nichts Sicheres.«
    »Schon gut, Marie-Lou.« Was hätte es für einen Sinn gehabt, ihr Vorwürfe zu machen. »Sie müssen mir nur eins versprechen, Marie-Lou. Sie dürfen keinem Menschen

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