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0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

Titel: 0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mordmotiv nach Maß geschneidert
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unserem schweren Atmen war nichts zu hören.
    Jetzt fuhr ich nach links in die Kurve, etwa hundert Yards lang in der Geraden. Da war das Blockhaus, die Linkskurve, die Bank - Phil rührte sich hinter mir, die Kiste scharrte über das Verdeck…
    Und plötzlich schien der Wald Feuer zu speien, Phil schrie auf.
    Ich konnte nicht zurückschießen, denn ich konnte den Standort meiner Gegner nicht ausmachen. Ich sah Phil über der hinteren Tür liegen, er fasste sich mit der Hand an die Schulter. Im selben Augenblick stieg der Mond über die Baumspitzen empor.
    »Es hat mich erwischt«, stöhnte Phil.
    Die Maschinenpistole bellte immer noch, und ich konnte nur eines tun: Den Wagen so rasch wie möglich aus der direkten Schusslinie bringen. Ich preschte los.
    Das war Phils Glück, denn er rutschte in den Wagen hinein. Ich fuhr ein Stück, lenkte dann den Wagen ins Gestrüpp und stieg nach hinten zu Phil.
    Er hatte Glück gehabt. Soweit ich das mit der Stablampe feststellen konnte, war es nur eine harmlose, allerdings heftig blutende Fleischwunde.
    Der Treffer musste Zufall gewesen sein, denn hätte der Gangster auf Phil gezielt, wären mein Freund jetzt durchlöchert wie ein Sieb. Ich verband ihm den Arm, so gut ich es vermochte.
    »Bleib auf dem Boden liegen«, sagte ich ihm. Ich nahm seine Pistole und begab mich auf meinen Alleingang.
    Vorsichtig näherte ich mich dem Blockhaus.
    ***
    Zwanzig Minuten etwa lauerte ich hinter dem Blockhaus und hörte angespannt auf jedes Geräusch. Dann schlich ich behutsam weiter. Kaum blickte ich um die vordere Hausecke, als ich, auf den Zehenspitzen balancierend, stehen blieb und den Atem anhielt.
    Keine zehn Schritte vor mir kauerte neben der Geldkiste eine Gestalt. Völlig reglos.
    Ich horchte längere Zeit in der Hausecke, bis mir klar wurde, dass ich einen Toten belauerte.
    Langsam, nach allen Seiten schauend, näherte ich mich ihm. Ich hockte mich hinter ihn und hob den herabgesunkenen Kopf. Es war Pokerface Hobson.
    Er war von mehreren Kugeln getroffen worden. Ich legte ihn auf den Boden und zog seinen Mantel über sein Gesicht, das ihm den Spitznamen Pokerface eingebracht hatte.
    Dann schulterte ich die Kiste mit dem Geld und marschierte zum Wagen.
    »Nanu«, sagte Phil, der sich durch den Blutverlust recht schwach fühlte, »die wollen wohl das Geld nicht?«
    »Da ist einer dabei, der nicht teilen will«, antwortete ich und legte die Kiste auf den Rücksitz neben ihn. Ich erklärte Phil, was ich gesehen hatte und meinte, als wir schon abgefahren waren: »Die Männer vom Spurensicherungsdienst müssen noch heute Nacht kommen. Am besten, ich rufe gleich aus Yonkers an.«
    Während Phil sich an der Bar einer Autoraststätte einen doppelstöckigen Whisky genehmigte, wählte ich in der Telefonzelle die Nummer LE 5-7700.
    ***
    Um es vorauszuschicken: Die gründliche Untersuchung ergab keine Anhaltshaltspunkte dafür, dass jemand in die Blockhütte eingedrungen war. Hütte und Wäldchen gehörten dem Staat. Waldarbeiter hoben ihre Werkzeuge in der Hütte auf, sie fanden darin Unterschlupf vor Unwettern.
    Unser Spurensicherungsdienst entdeckte jedoch zwei andere bemerkenswerte Tatsachen: sehr deutliche Reifenspuren, die vom Hauptweg in den Waldweg und zur Lichtung führten. Mit Hilfe unserer Kartei stellten wir später fest, dass es sich um die Spur einer Oldsmobile-Limousine handelte.
    Unser Mann, der den Reifenspuren nachging, fand die Stelle, wo der Wagen geparkt worden war. Er schaute zufällig an einem Baum hinauf und sah eine Maschinenpistole, die von einem Ast herabhing.
    Das Magazin war leer.
    Wir ermittelten später, dass Pokerface Hobson mit dieser Waffe getötet und Phil verwundet worden war.
    Unsere Fingerabdruckspezialisten entdeckten keine Prints, doch war die Waffe auch nicht abgewischt worden.
    Der Mörder hatte Handschuhe getragen.
    Nur ein Mann, der seiner sehr sicher ist, lässt eine Maschinenpistole einfach an einem Baum hängen. Dieses Problem beschäftigte mich stark. Warum war der Mann so sicher, dass er die MP nicht mehr brauchen würde? Waren jetzt alle seine Komplizen ausgeschaltet, und wollte er sich nach diesem letzten Streich irgendwohin zurückziehen?
    Und würde er beim nächsten Mal selbst mit den Seabrooks Kontakt aufnehmen? Denn das Lösegeld hatte er immer noch nicht eingeheimst.
    Ein Stück hinter dem Blockhaus fanden unsere Leute auch Hobsons Wagen. Es war ein schwarzer Cadillac neuesten Typs. Wir zeigten ihn am nächsten Morgen Vic Tucker, der sehr

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