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0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

Titel: 0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mordmotiv nach Maß geschneidert
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Lieber!« Impulsiv legte sie ihm die Hand auf den Arm und wandte sich zu mir um. »Ist es wegen des Lösegeldes? Was verlangen die Leute? Wir werden es aufbringen, Bill, nicht wahr? Notfalls können wir die Mermaid verkaufen.«
    Das war unser Stichwort. »Sie kennen die Mermaid schon?«, fragte ich schnell.
    Dann hörten wir die ganze Geschieht: Maureen Bacall und er hatten sich auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung kennen gelernt. Im Dezember wollten sie heiraten.
    Die Mermaid hatte Maureen Bacall gekauft und schon auf den Namen ihres zukünftigen Mannes eintragen lassen.
    Nun mussten wir ihnen sagen, was mit der Mermaid geschehen war. Unter anderen Umständen wäre es bestimmt ein schwerer Schlag für sie gewesen, aber neben Teddys Schicksal schien alles andere zu verblassen.
    ***
    Wieder in der 69. Straße, fanden wir in unserem Office eine Meldung des Kollegen vor, der jetzt im Seabrookschen Haus Dienst tat.
    Die Kidnapper hatten sich abermals gemeldet.
    Diesmal mit einem Brief, der neue Instruktionen und die ironische Entschuldigung enthielt, sie seien am Vorabend »leider verhindert«, gewesen.
    Phil blieb im Office, während ich mich abermals hinter das Steuer klemmte und in die Park Avenue führ.
    Der Brief war aus ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben zusammengesetzt und lautete wie folgt:
    Leider waren wir gestern durch unaufschiebbare Geschäfte verhindert. Fahren Sie heute um die gleiche Zeit mit derselben Geschwindigkeit wieder in nördlicher Richtung. Diesmal aber nur bis Yonkers. Von dort fahren sie in östlicher Richtung nach New Rochelle. Wenn Sie den Wald erreicht haben, biegen Sie in den ersten nach links abzweigenden Seitenweg ein, und fahren bis zu einer Blockhütte. Dort legen Sie das Paket mit dem Geld auf die Bank neben der Tür und fahren, ohne sich um etwas anderes zu kümmern, wieder zurück. Benutzen Sie einen offenen Wagen.
    Tun Sie, was wir Ihnen sagen, sonst wird Teddy es büßen. Er ist nicht mehr sehr kräftig und wäre gern wieder zu Hause!
    Selbstverständlich fuhren Phil und ich wieder los. Phil beobachtete jedes Auto, das mit uns gleichzog oder uns überholte. Wir wurden weder verfolgt, noch lauerte man uns an Kreuzungen auf, und nach knapp fünfzig Minuten hielten wir in dem Wäldchen an dem Seitenweg.
    »Rauchen wir schnell mal eine«, schlug Phil vor. »Wir sind zügig gefahren und haben ein paar Minuten Zeit.«
    Er holte die Zigaretten aus dem Handschuhfach, schob mir und sich eine zwischen die Lippen und zündete beide an.
    »Hör mal«, fuhr er sehr leise fort, »am besten machen wir es so: Du bleibst im Wagen sitzen, weil die Burschen vielleicht einen der Seabrook-Familie kennen. Ich schnappe mir die Kiste und lade sie ab. Dieser offene Wagen gefällt mir nicht«, sagte er, sich rasch umblickend. »Er gefällt mir gar nicht.«
    Auch ich war jetzt nervös und drückte die Zigarette aus.
    »Fahren wir los, damit wir’s hinter uns bringen.«
    Bevor wir losfuhren, holte ich meine Smith & Wesson aus dem Schulterhalfter und legte sie griffbereit neben mich.
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte ich und überflog, während ich Gas gab, den stockfinsteren Wald, der uns im nächsten Augenblick verschlucken würde.
    Der Weg war holprig und vom letzten Landregen tief ausgewaschen. Der Wagen tänzelte und bockte durch lange Furchen.
    Gerade als Phil leise sagte: »Du, ich glaube, die haben uns heute wieder zum Narren gehalten«, öffnete sich der Weg zu einer kleinen Lichtung, auf der die undeutlichen Konturen eines Blockhauses sichtbar wurden. Langsam fuhr ich näher. Wie schnüffelnde Hunde liefen die Scheinwerfer unseres Wagens vor uns her und erfassten das Blockhaus.
    Ich raunte Phil zu; »Schau dir jetzt alles genau an. Während du aussteigst, lösche ich die Scheinwerfer, weil wir sonst ein prächtiges Ziel bieten.«
    »Okay«, flüsterte Phil.
    Irgendwo knackte ein Zweig, und etwas Dunkles strich kühl dicht über uns hinweg. Rasch überlegte ich mir, wie ich den Wagen am günstigsten an 44 das Blockhaus heransteuern sollte, damit Phil einen möglichst kurzen Weg zurücklegen musste.
    ***
    Ich hatte mich entschlossen, im Kreis um die Lichtung zu fahren. Dabei wollte ich so nahe an die Bank heran, dass Phil gar nicht aussteigen musste, sondern die Kiste gleich hinüberwuchten konnte.
    Ich erklärte Phil meinen Plan, und mein Freund kroch, während wir fuhren, rasch nach hinten und hockte sich neben die Kiste.
    Wir lauschten angespannt, doch außer dem Summen unseres Motors und

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