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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In Höllentiefen hatte der Dämon Shoruganus Verdacht geschöpft und beobachtete Satans Ministerpräsidenten Magnus Friedensreich Eysenbeiß mit äußerstem Mißtrauen. Ihm gefiel nicht, wie dieser einstige Berater des Fürsten der Finsternis, der noch dazu nicht einmal ein Dämon war, auf der Karriereleiter nach oben gestürmt war. Lucifuge Rofocale, der einst diesen Thron besessen hatte, war spurlos verschwunden. Manche raunten sich zu, er sei geflohen, andere zischelten, er sei tot, erschlagen von Eysenbeiß. Aber niemand vermochte zu sagen, was sich wirklich abgespielt hatte.
    Aber alle waren der Meinung, daß dieser Mensch auf dem Thron des zweitmächtigsten Höllengeschöpfes nichts zu suchen hatte. Denn wie sein Vorgänger Lucifuge Rofocale war er nur noch dem Höllenkaiser LUZIFER selbst unterstellt und Rechenschaft schuldig. Doch LUZIFER schwieg. Er äußerte sich nicht zu dem für die Hölle unerhörten Vorgang.
    So mußte Shoruganus äußerst vorsichtig taktieren. Denn es mochte ja sein, daß LUZIFER nur deshalb nichts sagte, weil er mit Eysenbeiß einverstanden war! Und wer sich gegen einen der höllischen Herrscher stellte, der hatte meist sein Leben verwirkt. Denn die Mächtigen waren vorwiegend deshalb mächtig, weil sie alle Neider und Intriganten kaltstellten oder gar vernichteten.
    Dennoch war es weder Shoruganus noch Astaroth oder sonst einem Dämon daran gelegen, eine Art höllischer Selbstzerfleischung zu betreiben. So sehr sie sich gegenseitig Macht und Einfluß mißgönnten, so sehr kämpften sie doch alle für das eine gemeinsame Ziel, LUZIFERS Reich auf Erden zu errichten. Und um das zu erreichen, paktierten auch häufig genug miteinander verfeindete Dämonen.
    Shoruganus hatte Augen, Nase und Spitzohren offengehalten und sammelte Informationen. Ihn interessierte alles, was irgendwie mit Eysenbeiß zu tun hatte. Und dabei hatte er eine geradezu ungeheuerliche Feststellung gemacht.
    Eysenbeiß - war ein Verräter an der Hölle…
    ***
    Die Urlaubstage auf Teneriffa waren beendet. Eine vierstrahlige Linienmaschine brachte Professor Zamorra und seine Gefährtin und Sekretärin Nicole Duval via Madrid nach Lyon in Frankreich zurück. Nach der Zerschlagung des mörderischen Teufelskultes auf der Touristeninsel hatten sie noch ein paar Tage am Strand und auf See zugebracht, gefaulenzt, sich in der Sonne gebräunt oder beim Hochseeangeln einige kapitale Brocken gefischt. Aber jetzt waren diese Tage der Erholung vorbei. Zu viel gab es zu tun, als daß sie sich noch lange hätten ausruhen können.
    Zu viele Probleme harrten der Lösung…
    Da war das teilzerstörte Château Montagne, in dem durch den magischen Überfall Leonardo deMontagnes, des Fürsten der Finsternis, verheerende Brände getobt hatten. Ein Großteil der Bibliothek war niedergebrannt. Unersetzliche Bücher und Schriften für alle Zeiten verloren. Die EDV-Anlage war nur noch zu einem geringen Teil einsatzfähig, die Speicher größtenteils gelöscht oder verbrannt. Nur wenige Archivchips und Spulen waren erhalten geblieben. Hinzu kam, daß fast der gesamte Wohntrakt ausgebrannt war. Das Château, diese gelungene Mischung aus romantischem Loire-Schloß und befestigter Burganlage, besaß zwar noch genügend Räume in den Nebenflügeln, in denen nicht nur Zamorra und Nicole, sondern noch eine halbe Hundertschaft Menschen hätte wohnen können, aber diese Räume waren größtenteils nicht eingerichtet, und zum anderen mochten weder der Parapsychologe noch seine Lebensgefährtin durch den ständigen Anblick der Brandruinen an jenen Überfall und verzweifelten Kampf erinnert werden, bei dem ihr alter Freund Bill Fleming das Leben hatte lassen müssen und bei dem Raffael, der treue alte Diener, zu einem Höllenknecht gemacht worden und anschließend spurlos verschwunden war.
    Deshalb hatten sie es vorgezogen, das Château vorerst aufzugeben. Ursprünglich hatten sie sich im Beaminster-Cottage in der englischen Grafschaft Dorset niederlassen wollen, das Zamorra vor ein paar Monaten gekauft hatte. Doch Beaminster-Cottage war in die Klauen der DYNASTIE DER EWIGEN gefallen und darum vorerst auch verloren. Sie hatten Zuflucht in Schottland gefunden, aber andererseits waren sie doch ständig überall in der Welt unterwegs, um den Höllenmächten entgegenzutreten und sie zu bekämpfen.
    Zamorra hoffte, daß die Versicherung für den entstandenen Brandschaden eintreten würde, denn die Wiederherstellung des Châteaus würde Hunderttausende, wenn

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