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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, daß sie auf beiden Seiten über die Tischkanten herunterhing. Die mächtigen Hände des Epsalers waren zu Fausten geballt und ruhten auf der Karte.
    „Da bin ich, Admiral", sagte Dorough Mit lautlosen Schritten durchquerte er den Raum und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Mit einem Blick erkannte er, daß Frent die Karte vor sich hatte, in der die vermutliche Position aller USO-Verbände eingetragen war. Voller Trauer blickte Dorough auf die roten Striche überall. Jeder Strich bedeutete ein verlorenes Schiff. Dorough selbst hielt diese Karte auf dem jeweils neuesten Stand.
    Dorough nickte vor sich hin. Er hatte sich also nicht getäuscht. Es ging um die Zeitpolizei.
    „Wie sieht es im Orion-Sektor aus, General?" fragte Frent, ohne aufzublicken.
    „Wie überall, Sir", antwortete Dorough. „Die wenigen FpF-Einheiten, über die wir verfügen, reichen nicht aus, um die Zweitkonditionierten entscheidend zu schlagen. Wir müssen ständig damit rechnen, Raumschiffe und die eine oder andere Kolonialwelt zu verlieren."
    „Hm!" machte Frent.
    Rad Dorough fragte sich verwundert, warum ihn der Admiral wegen so belangloser Dinge befragte.
    Schließlich wußte Frent darüber ebensogut Bescheid wie der General oder alle anderen Offiziere in Quinto-Center.
    Frent räusperte sich und faltete die Karte zusammen.
    „Wie ist es um den Nachschub für die im Orion-Sektor kämpfenden Einheiten bestellt?" wollte er wissen.
    Auf Doroughs kantigem Gesicht zeigte sich ein Lächeln.
    „Ausgezeichnet, Sir. Im Orionsektor haben wir eines der modernsten Posbi-Schiffe stationiert. Es ist BOX-Dreizehntausendeinhundertelf, ein Fragmentschiff von fast dreitausend Meter Kantenlänge.
    Dieses Schiff ist in der Lage, einen Verband von dreißig Ultraschiffen fünf Jahre lang mit allen erdenklichen Ersatzteilen zu versorgen."
    „Ich habe schon von diesem unwahrscheinlichen Schiff gehört", murmelte Frent.
    Auf Doroughs Stirn erschien eine Falte. Was sollten diese geheimnisvollen Bemerkungen? Frent plante doch etwas? Warum rückte er nicht mit der Sprache heraus? Natürlich wußte Frent genau, daß BOX-13111 im Orion-Sektor stand, sonst hätte er sich niemals über die Nachschubmöglichkeiten für die USO-Schiffe in diesem Raumsektor erkundigt.
    „Leider wird der Bau solcher Schiffsgiganten innerhalb der Solaren Flotte seit vielen Jahren vernachlässigt", sagte Frent. „Man hat sich bei uns darauf spezialisiert, kleinere, aber dafür um so schlagkräftigere Schiffe zu bauen. Wir können froh sein, daß die Posbis unsere Freunde sind und bereitwillig für den Nachschub unserer Flottenverbände sorgen."
    „Admiral, das alles ist mir bekannt", sagte Dorough. „Sie haben etwas vor. Warum zögern Sie, es mir zu sagen?"
    Frents farblose Augen richteten sich auf den General. Dorough spürte etwas von der unerschöpflichen Energie, die dieser Mann ausstrahlte. Bisher hatte Frent Lordadmiral Atlan ausgezeichnet vertreten.
    „Glauben Sie, daß die Schiffe im Orion-Sektor auf BOX-Dreizehntausendeinhundertelf verzichten können?" fragte Frent.
    „Nein!" stieß Dorough hervor.
    „Und warum nicht?"
    „Sir, wir haben über sechshundert Schiffe im Orion-Gebiet stehen, die pausenlos gegen Dolans kämpfen müssen. Sie sind auf Nachschub angewiesen."
    „Wäre es nicht möglich, ein anderes Posbi-Schiff dorthin zu schicken, ein kleineres vielleicht?"
    „Welches, Sir?" Dorough zuckte mit den Schultern. „Sie wissen, in welcher Lage wir uns befinden.
    Wir haben keinen Moskito-Jäger frei, geschweige denn einen Fragmentraumer."
    Frent stand auf und kam um den Schreibtisch herum. Bei seiner quadratischen Figur sah das aus, als bewegte er sich auf Rollen.
    „Trotzdem müssen wir die BOX-13111 aus dem Orion-Sektor abziehen, General."
    „Sir!" Doroughs Stimme klang alarmiert.
    „Ich brauche dieses Schiff für ein ungewöhnliches Experiment", erklärte Osman Frent. „Leider kann ich jetzt noch nicht über diese Angelegenheit sprechen - auch mit Ihnen nicht."
    „Also gut", sagte Dorough. „Ich werde veranlassen, daß das Schiff in zwei Wochen zu Ihrer Verfügung steht. Bis dahin kann ich es schaffen, ein Ersatzschiff zu entsenden."
    „Übermorgen" sagte Frent gelassen. „Ich brauche BOX-Dreizehntausendeinhundertelf übermorgen."
    „Ja", sagte Dorough, der genau wußte, wann er Frent nicht widersprechen durfte. „Ich werde alles regeln, Sir."
    Osman Frent öffnete eine Klappe seines Schreibtischs und zog einen Aktenstapel hervor. Das bedeutete daß

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