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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichzeitig aus den Geräten des Dolans und aus dem Funkgerät das die Terraner mit an Bord gebracht hatten. Tro Khon manipulierte an den Kontrollhebeln seiner Funkanlage, und nach wenigen Sekunden konnten die Männer Camaron Olek auf einem Bildschirm sehen. Der Oberstleutnant hielt sich in der Zentrale der PASOLI auf.
    „Haben Sie etwas herausgefunden, Oberstleutnant?" erkundigte sich Bully.
    Olek nickte. Er hielt einen Plastikstreifen in die Höhe.
    „Wenn Tro Khons Angaben stimmen, ist das Reich der Entstehung identisch mit der Kugelgalaxis M-Siebenundachtzig innerhalb der Virgo-Wolke", sagte er. „Diese Galaxis ist dreißig Millionen Lichtjahre von der unseren entfernt." Er lächelte schwach, weil er sich vorstellen konnte, daß diese Entfernung allein genügte, um Tro Khons Mitteilungen zweifelhaft werden zu lassen. „Wir wissen nicht viel über M-Siebenundachtzig", fuhr er dann fort. „Alles, was unsere Astronomen bisher über diese Kugelgalaxis herausgefunden haben, ist, daß sie in einem unerklärlichen blauen Licht erstrahlt."
    „Danke, Olek!" rief Bully.
    Er wandte sich an die anderen. „Dreißig Millionen Lichtjahre!" sagte er. „Es ist schwer zu glauben, daß die Zweitkonditionierten von dort kommen."
    „Warum sollte Tro Khon ausgerechnet die Virgo-Wolke erwähnen?" fragte Armond Bysiphere. „Er muß doch einen Grund dafür haben, daß er uns die Koordinaten von M-Siebenundachtzig genannt hat."
    Tro Khon stand von seinem Sessel auf. Er schwankte vor Schwäche und mußte sich an den Kontrollen stützen.
    „Ich wußte, daß Sie mir nicht glauben würden", sagte er. „Deshalb werde ich Ihnen noch etwas sagen: Perry Rhodan, der legendäre Anführer Ihres Volkes, hält sich wahrscheinlich im Reich der Entstehung auf."
    Die Mitteilung traf die Terraner wie ein körperlicher Schlag. Alles was Tro Khon bisher gesagt hatte wurde von seinen letzten Worten übertroffen.
    Und er schien sich dieser Tatsache auch durchaus bewußt zu sein.
     
    5.
     
    „Ich weiß jetzt, unter welchen Umstanden Perry Rhodan verschwunden ist", sagte Tro Khon. „Die Berichte, die ich von Ihnen erhalten habe, lassen keinen Zweifel daran."
    Reginald Bull hörte kaum zu. Er spürte, daß sein Pulsschlag sich beschleunigt hatte. Jetzt erkannte er, daß er sich in den vergangenen Wochen damit abgefunden hatte, den Großadministrator niemals wiederzusehen. Jetzt wurde seine Hoffnung wieder lebendig. Allein der Gedanke daß sein Freund noch am Leben war ließ ihn die unermeßliche Entfernung zur Virgo-Wolke vergessen.
    „Haben Sie gehört, Allan?" stieß er hervor. „Perry ist am Leben, und Tro Khon scheint sicher zu sein, daß er sich in M-Siebenundachtzig aufhält."
    „Da ist dasselbe, als wenn der Chef tot wäre", antwortete der Abwehrchef düster. „Im Gegenteil: Jetzt, wo wir zu wissen glauben, wo Perry Rhodan sich befindet, werden wir alles versuchen, um zu ihm zu gelangen. Das bedeutet eine zusätzliche Belastung für uns, und wir haben tatsächlich schon genügend Sorgen."
    Die Worte des Solarmarschalls waren hart, aber vernünftig. Bully schluckte ein paarmal. Seine anfängliche Freude schlug in Verdrossenheit um.
    „Wie können Sie so sicher sein?" fragte er Tro Khon. Im stillen erwartete er jetzt, Tro Khon würde seine Aussage widerrufen.
    „Das ist nicht einfach zu erklären", antwortete der Zweitkonditionierte.
    „Erinnern Sie sich der Ereignisse im Januar dieses Jahres? Das Flaggschiff Ihrer Flotte, die CREST IV, griff zusammen mit einem halutischen Schiff OLD MAN an, auf dem sich sechs Zweitkonditionierte mit ihren Dolans aufhielten."
    „Ersparen Sie sich diese Geschichte", sagte Bully ungeduldig. „Ich habe sie jetzt oft genug gehört."
    „Die Zweitkonditionierten, die sich auf OLD MAN aufhielten, hatten eine Paratronblase um den Riesenroboter gelegt", fuhr Tro Khon unbeirrbar fort. „Als die CREST IV und Icho Tolots Schiff näherkamen, erweiterten die Zweitkonditionierten die Strukturblase, und die beiden angreifenden Schiffe wurden davon eingehüllt." Tro Khon breitete alle vier Arme aus. „Normalerweise hätte das sofort die Vernichtung der beiden Raumschiffe hervorgerufen. An Bord des halutischen Schiffes befand sich eine eingeschaltete Paratronwaffe. Die Energien warfen das halutische Schiff gegen die CREST IV, und beide Schiffe verschwanden durch einen Strukturriß im Hyperraum. Zwei Paratronblasen sind in diesem Augenblick aufeinandergeprallt. Dieser Effekt ist uns nicht unbekannt. Er hat schon

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