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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschworen, daß dies der letzte Flug war, den er während der Krisenzeit machen würde. Erst, wenn Friede in der Galaxis eingekehrt war, wollte er mit der HAPPY OLDTIME wieder starten.
    Orphon dachte an die vielen Menschen an Bord seines Schiffes. Es war gut, daß sie wütend waren, denn dieser Zorn würde ihren Lebenswillen aufrecht erhalten.
    „Jemand müßte nach Bysiphere sehen", sagte Orphon.
    „Wen wollen Sie hinaufschicken?" fragte P'Ahntrock verwundert.
    Orphon lächelte.
    „Vielleicht gehe ich selbst", sagte er.
    „Ortung, Sir!" rief der junge Raumfahrer an den Kontrollen der Raumortung.
    Orphon blickte auf die Bildschirme der Raumbeobachtung. Vor der HAPPY OLDTIME schwebte ein hundert Meter durchmessendes Raumschiff im Weltraum.
    „Ein Schiff der Wega-Flotte!" jubelte P'Ahntrock.
    „Wir empfangen Funksignale, Kapitän!" rief Shaelroum, der Funker der HAPPY OLDTIME. Er runzelte die Stirn, als er die Funkbotschaft noch einmal überflog. „Man warnt uns vor Dolans", sagte er.
    „Dabei ist weit und breit kein Dolan zu sehen."
    Orphon nickte und streckte die Beine von sich. Er dachte daran, daß die HAPPY OLDTIME kein einziges Impulsgeschütz, geschweige denn eine Transformkanone besaß.
    „Sie sollten allmählich unterscheiden können, woher Funksprüche kommen", sagte Orphon zu Shaelroum. „Die Warnung, die wir soeben erhalten haben, stammt von einem noch weit entfernten terranischen Schiff."
    Shaelroum stand auf und deutete auf den Bildschirm.
    „Und das da?" fragte er verwundert.
    „Das ist ein Dolan", sagte Orphon, und der Klang seiner Stimme schloß jeden Zweifel aus.
     
    *
     
    „Sind diese Narren denn blind?"
    Vier-Kometen-General Pera Isigonis war aufgesprungen und stützte seine Hände auf die Verkleidung der Ortungsgeräte. Seine Blicke waren auf die Bildschirme gerichtet.
    Noch immer befand sich der Großraumfrachter, der vor wenigen Minuten im Wega-System aufgetaucht war, in gefährlicher Nähe des Dolans.
    Isigonis wandte sich an den Cheffunker.
    „Wiederholen Sie die Warnung!" befahl er. „Der Kapitän des Handelsschiffs soll zusehen, daß er sich möglichst schnell von dem Dolan entfernt."
    Während der Funker den Befehl ausführte, ließ der Vier-Kometen-General sich in seinen Sessel sinken. Isigonis befand sich an Bord des Ultraschlachtschiffs PASOLI, das ihm seit der Vernichtung seines ehemaligen Flaggschiffs zur Verfügung stand. Vor zwölf Tagen hatte Isigonis noch über zweitausend Einheiten verfügt, aber inzwischen hatten die pausenlos das Wega-System angreifenden Dolans über zweihundert Schiffe der Terraner vernichtet.
    Das kantige Gesicht des Generals verhärtete sich, wenn er an die Serie von Niederlagen dachte, die er in vergangener Zeit hatte hinnehmen müssen. Er wußte, daß er nicht mit Verstärkung rechnen durfte, denn die Situation war überall im Solaren Imperium die gleiche.
    Isigonis war ein großer, bullig aussehender Mann. Wegen seiner dichten grauen Locken wurde er auch oft der „Eisengraue" genannt.
    Vor ein paar Tagen hatte man Pera Isigonis über den Einsatz des USO-Spezialisten Vito Batabano informiert, den dieser zusammen mit dem plophosischen Oberstleutnant Haiker Lastron durchgeführt hatte. Batabano hatte einen Anschlag der Akonen gegen das Solare Imperium verhindert und dafür gesorgt - daß ein von den Akonen gebauter Zeittransmitter im Gebiet des Blauen Systems aktiviert worden war. Von der Entlastung, die sich die Verantwortlichen des Solaren Imperiums dadurch versprachen, war allerdings bisher wenig zu spüren gewesen. Nach wie vor griffen die Zweitkonditionierten terranische Kolonialplaneten und Schiffe der Solaren Flotte an. Entweder waren die Zeitpolizisten mächtig genug, um gleichzeitig gegen Akon und Terra zu kämpfen, oder sie hatten noch keine Maßnahmen gegen die Akonen eingeleitet. Da im Verlauf des Zeitexperiments ein Sonnensystem zu einer Nova geworden war, stand außer Zweifel, daß die Zweitkonditionierten den Zeittransmitter angemessen hatten.
    Isigonis seufzte unterdrückt. Vielleicht würde sich in ein paar Tagen alles ändern. So lange konnte er mit den verbliebenen Schiffen das Wega-System halten.
    „Sehen Sie doch, Sir!" rief eine durchdringende Stimme.
    Der General schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte wieder auf den Bildschirm.
    Der Dolan hatte das Feuer auf den terranischen Frachter eröffnet.
    Isigonis preßte die Lippen zusammen. Seine Schiffe waren zu weit vom Ort des Geschehens entfernt um noch eingreifen

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