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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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versuchte mein Glück an der nächsten Tür. Erregte Stimmen waren zu hören. Ich presste mein Ohr fest gegen das Hol?: der Tür, doch ich konnte nur einige Wortfetzen verstehen. Ich erkannte nur die Stimmen von Peter Conolly und Dorothy Simmons. Es mussten aber zwei oder drei weitere Männer im Raum sein.
    In diesem Augenblick hörte ich hinter mir ein leises kratzendes Geräusch. In meinem Rücken schlich sich jemand an mich heran. Ich straffte alle Muskeln meines Körpers.
    So schnell ging also der erste Teil meines Planes auf.
    ***
    Hart und schmerzhaft bohrte sich ein metallener Gegenstand in meinen Rücken. »Streck die Pfoten zur Decke, Schnüffler!«
    Diese grob krächzende Stimme gehörte Bruce Callwood.
    Langsam streckte ich die Arme aus. Ich spürte die tastenden Hände des Gangsters an meinem Körper. Mit geübten Handgriffen befreite er mich von meiner 38er. Dann stieß er mich erneut in den Rücken.
    »Mach die Tür auf«, grunzte er, »die Jungs werden sich freuen, wenn sie dich sehen. Die haben nämlich eine Schwäche für Schnüffler.«
    Mit einem kurzen Griff stieß ich die Tür auf. Fünf überraschte Gesichter starrten mir entgegen. Der Raum sah aus wie das Konferenzzimmer einer wohlsituierten Firma. An der Stirnseite des großen Tisches saß Dorothy Simmons, ihr gegenüber Peter Conolly. Die drei anderen Männer am Tisch kannte ich nicht.
    Peter Conolly erwachte zuerst aus seiner Erstarrung.
    »Bring ihn rein«, befahl er, »wie kommst du an diesen Vogel?«
    »Er lauschte an der Tür«, gab Conolly zur Antwort. »Ich nahm an, dass euch das interessieren würde.«
    Jetzt erwachte auch Dorothy Simmons. Sie sprang auf, ihre hübschen Gesichtszüge waren wutverzerrt, als sie Conolly anfauchte: »Warum glaubst du, werfe ich dir so viel Geld in deinen Rachen? Dass jeder hergelaufene Schnüffler uns in den Kram pfuschen kann? Man müsste dich rauswerfen, Conolly. Aber darüber reden wir noch!« Dann wandte sie sich zu mir um. »Setzen Sie sich, Cotton, ich habe mit Ihnen zu reden!«
    Ihre Hand wies auf eine Couch, die vor dem breiten, mit dicken Vorhängen verdeckten Fenster stand. Als ich zum Fenster ging, folgten mir fünf Augenpaare.
    Ich tat bewusst gleichgültig und nahm auf der Couch Platz. »Sie wollten mir einige Fragen stellen, Miss Simmons? Oh, verzeihen Sie, ich vergaß, dass Sie mir ja schon gestatteten, Sie Dorothy zu nennen.«
    Einen Augenblick sah sie mich unsicher an. Meine Gelassenheit passte nicht in ihr Konzept.
    »Kommen wir also gleich zur Sache, Cotton. Was wollen Sie noch einmal hier im Club, und wie lange lauschen Sie schon hinter dieser Tür?«
    »Oh, das ist schnell gesagt, Dorothy. Ich bin mit der Aufklärung von zwei verschiedenen Fällen beschäftigt.« Ich zündete mir eine Zigarette an. »Einmal handelt es sich um Kidnapping, zum anderen um einen Mordfall. Genügt Ihnen diese Auskunft?«
    Sie schnappte einen Augenblick nach Luft. Dann griff auch sie nach einer Zigarette.
    »Nicht ganz, Cotton. Ich verstehe nicht, was diese Fälle mit uns zu tun haben. Ich warte immer noch auf die Beantwortung meiner zweiten Frage.«
    »Das lässt sich leicht erklären. Zu einer Kidnapperbande in New York gehörte ein gewisser Corny Blake. Sicher ist der Name Ihnen nicht unbekannt, Dorothy. Leider schied Blake kürzlich auf so tragische Weise aus dem Leben, dass wir vom FBI schon glaubten, jemand habe dem nachgeholfen. Und Corny Blake verkehrte hier. Das ist alles, Dorothy.«
    Ich schlug lächelnd die Beine übereinander und sah sie an. Sie hatte eine Hand in die Hüfte gestemmt und ging im Zimmer auf und ab. Dicht vor mir blieb sie stehen.
    Sie beugte ihren Kopf tief zu mir hinunter. Ich sah in ihren Mandelaugen nichts als eiskalte Härte. Ich roch ein herbes Parfüm.
    »Wie lange haben Sie an der Tür gelauscht?«, zischte sie mich drohend an.
    Ich nahm noch einen tiefen Zug aus meiner Zigarette und drückte sie dann aus.
    »Sehen Sie, Dorothy, das ist ein Punkt, über den ich mich ungern mit Ihnen unterhalten möchte. Viel lieber wüsste ich, was Sie nun mit mir Vorhaben.«
    »Gut. Wie Sie wollen.«
    Sie drehte sich zu einem der am Tisch sitzenden Männer um.
    »Versuch du es einmal mit ihm, Ken, vielleicht ist er bei dir gesprächiger.«
    Einer der drei Männer erhob sich und baute sich vor mir auf.
    Jetzt, als ich den Vornamen hörte, fiel mir ein, wer dieser Mann war. Ken Warner hatte eine hoffnungsvolle berufsboxerische Laufbahn vor sich gehabt, war aber wegen grober Unsportlichkeit

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