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0359 - Meine Henkersmahlzeit

0359 - Meine Henkersmahlzeit

Titel: 0359 - Meine Henkersmahlzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lieber im Bett bleiben und sterben.
    Ich starb nicht, blieb liegen und lauschte mehr nach innen. Ich dachte darüber nach, daß ich ein Idiot gewesen war, mir so einen hinter die Binde zu gießen, aber es war an diesem Silvesterabend einfach alles zusammengekommen. Das vergangene Jahr hatte sich als stressig erwiesen. Wie oft hatte ich in Lebensgefahr geschwebt und mich immer beherrschen müssen! Und da war es eben zu dieser Reaktion gekommen, an deren Folgen ich jetzt zu knacken hatte.
    Und Glenda pfiff ein Liedchen. Ich dachte an sie, als ich sie pfeifenhörte. Auch das Verhältnis zwischen uns beiden hatte sich im letzten Jahr verändert. Wir waren zusammen ins Bett gegangen. Ich nichteinmal mit einem schlechten Gewissen, denn Jane Collins hatte sich noch auf der anderen Seite befunden.
    Inzwischen hatte sich da einiges geändert, aber sie konnte ich nicht als vollwertigen Menschen bezeichnen. Sie befand sich im Kloster St. Patrick. Ein Dämonendiener hatte ihr das Herz aus dem Leib genommen, und daß sie noch lebte, verdankte sie einzig und allein dem Würfel des Unheils, den sie immer bei sich tragen mußte, um überhaupt am Leben zu bleiben.
    Wie es mit ihr weitergehen sollte, wußte ich nicht. Ich hoffte, daß mir das kommende Jahr Klarheit darüber bringen würde.
    Ich hörte Schritte. Sogar ziemlich flott und munter. Wenn ich die Augen verdrehte, konnte ich auf die Schlafzimmertür schauen. Dort erschien Glenda Perkins. Die schwarze Haarmähne war noch nicht gekämmt und lag wie ein dunkler Heuballen um ihren Kopf.
    Vor dem Fußende meines Betteils blieb sie stehen. »Aufstehen, Geisterjäger!«
    Ich lachte rauh. »Willst du mich foltern?«
    »Nein, ich mein es nur gut.«
    Ich schaute Glenda an, die noch immer meinen Bademantel trug und schüttelte den Kopf. Das heißt, ich wollte es. Schon nach den ersten Bewegungen schmerzte mir der Schädel so stark, daß ich es lieber bleiben ließ und mich meinem Schicksal ergab.
    Das hieß Glenda Perkins, denn sie kannte mit mir, der bemitleidenswerten Kreatur, kein Pardon. Blitzschnell griff sie nach meiner Bettdecke. Ich war viel zu langsam, als sie die Decke mit einem Ruck von meinem Körper zog und sie zur Seite schleuderte, so daß ich ohne Decke dalag und sie auf mich schauen konnte.
    Eine kurze Schlafanzughose hatte ich angezogen und rollte mich auf den Bauch. Wieder explodierten in meinem Kopf kleine Sonnen, aber Glenda kannte kein Erbarmen.
    »Aufstehen, John!«
    »Wann?«
    »Jetzt. Es sei denn, du willst radikal geweckt werden. Mit kaltem Wasser…«
    »Nein, nein…« Diese Drohung reichte, um mich wirklich wach werden zu lassen, und so konnte ich auch einige Hindernisse aus dem Weg räumen. Schwerfällig drehte ich mich auf die rechte Seite, schwang die Beine aus dem Bett und stellte die Füße zunächst einmal in die Pantoffeln. Glenda warf mir den Bademantel rüber.
    Ich behielt ihn in der Hand und blickte sie an.
    Sie nickte heftig. »Los, Alter, beweg dich! Die Dusche wartet. In einer Viertelstunde ist das Frühstück fertig…«
    »Frühstück.« Ich verzog den Mund. »Lieber nicht…«
    »Zwei Rollmöpse stehen bereit«, zählte Glenda auf. »Du kannst auch Milch mit Honig trinken oder…«
    »Schon gut, schon gut.« Ich winkte lahm ab. »Ich tue ja alles, was du willst.«
    »Dann spring erst mal unter die Dusche«, erklärte sie im Weggehen und ließ mich allein auf der Bettkante hocken.
    Die Versuchung, sich nach hinten fallen zu lassen, war groß. Ich brauchte nichts weiter, als mir ein wenig Schwung zu geben, dann war alles paletti.
    Danach dachte ich wieder an Glenda und auch an ihre brutale Art. Die würde die Drohung mit dem nassen Schwamm wirklich wahrmachen, deshalb stemmte ich mich hoch, so schwer es mir auch fiel.
    Ziemlich wacklig blieb ich stehen. Den Bademantel hatte ich mir über den linken Arm gehängt.
    So verließ ich das Zimmer.
    Es waren vorsichtige Schritte, die mich zur Türschwelle brachten, und ich hatte sie kaum erreicht, als es schellte.
    Das hatte mir noch gefehlt. Es ging mir durch und durch. An den Türpfosten gelehnt, blieb ich stehen und verzog säuerlich das Gesicht.
    »Ich mache schon auf!« rief Glenda. Sie huschte aus der Küche in die Diele und ging zur Wohnungstür.
    Ich nahm den Weg zum Bad. Das war bestimmt Suko, der sich scheinheilig erkundigen wollte, wie es mir ging. Aber meinen Anblick wollte ich dem alten Ketzer ersparen. Sollte er doch zu Bill Conolly gehen, der sah bestimmt nicht besser aus als ich.
    Ich

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