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0363 - Der Teufel machte Überstunden

0363 - Der Teufel machte Überstunden

Titel: 0363 - Der Teufel machte Überstunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel machte Überstunden
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der Bremse, rollten wir dahin.
    Verblüfft sahen wir uns an. Der Wagen rollte vorbei, ohne dass eine Bombe explodierte oder eine Panzerabwehrkanone ratterte.
    Es war offenbar nur ein harmloser Geschäftsmann, der mit frischen Salatköpfen seinem Laden entgegeneilte.
    Ein Personenwagen überholte, doch am Steuer saß eine Frau. Sonst war kein Verkehr zu dieser frühen Stunde.
    Bis Poughkeepsie hatten wir nur noch drei Meilen. Langsam gaben wir schon die Hoffnung auf, dass uns die Gangster in die Falle gehen würden.
    Hatten sie Lunte gerochen? Oder die Zeitungen gar nicht gelesen? Das schien uns unmöglich zu sein.
    Aus einer Tankstelle kurz vor Poughkeepsie rollte ein Wagen, der die Straße mit einem feinen Wasserstrahl besprengte. Der Wasserwagen hielt sich dicht hinter uns. Da wir langsam fuhren, hatte ich ihn ständig im Rückspiegel.
    »Der gibt uns eine bessere Rückendeckung als ein Schildkrötenpanzer«, grinste Phil. Er hatte seine Kanone wieder eingesteckt und dafür eine Zigarette angezündet.
    »Scheint so, als hätten wir Pech«, knurrte ich. Vor uns tauchte die erste Ampel auf. Sie schaltete gerade auf Rot.
    Ich stoppte den Wagen, der leicht federnd in die Knie ging. Wir standen vor einer Kreuzung mit der Umgehungsstraße. Die ersten Häuser waren noch gut 500 Meter entfernt.
    Phil hatte das Ausstellfenster halb offen, damit der Zigarettenrauch abziehen konnte. Neben uns auf der rechten Seite zog der Wasserwagen der Stadtwerke gleich.
    Seine Räder waren doppelt so hoch wie unsere. Ich sah, wie sich der mächtige Tankwagen langsam auf die gleiche Höhe schob, dann quietschten seine Bremsen leise.
    Dann klingelte es Alarm bei mir. Ich sah plötzlich etwas Weißes auf zischen. Ich trat das Gaspedal durch und ließ die Kupplung kommen.
    Der Jaguar machte einen Satz und schlingerte über die Kreuzung. Weit und breit war kein anderes Auto zu sehen.
    »Reading, zu Hilfe!«, gurgelte Phil neben mir. Dann begannen wir beide zu husten, als hätten wir Kastanien mit Schuhsohle geraucht.
    Instinktiv riss ich die Tür auf. Ich beugte mich halb aus dem Wagen, die Augen fest zusammengekniffen. Der beißende Schmerz ließ mich jede andere Reaktion vergessen.
    Im Unterbewusstsein hörte ich Schritte. Ich wusste, sie waren hinter dem Geld her.
    Als die Schritte verstummten, ließ ich mich aus dem Wagen fallen. Ich umklammerte ein Hosenbein und hielt mich krampfhaft fest.
    Sheriff Reading und Sergeant Amity mussten jeden Moment auftauchen. Es galt, Zeit zu gewinnen.
    Ich hörte einen kurzen Fluch, dann sauste etwas Hartes auf meinen Rücken. Ungeachtet des Schmerzes versuchte ich, mich rückwärts zu rollen.
    Mein rechter Fuß fand eine Stütze am Vorderrad, und ich drückte kräftig nach.
    Das Standbein meines Gegners verlor den Halt. Er stürzte neben mir zu Boden. Ich hielt immer noch sein Bein fest.
    Etwas Hartes klirrte auf den Asphalt. Offenbar die Waffe.
    Als sich ein paar harte Hände um meinen Hals legten, gab ich das Bein frei und griff nach den kleinen Fingern meines Gegners. Er kannte den Trick noch nicht.
    Ich spreizte die Finger des Gangsters und riss mit kräftigem Ruck seine Hände von meinem Hals. Sein Aufschrei zeigte mir, dass mein Trick erfolgreich war.
    Ich hatte die Augen immer noch fest geschlossen und warf mich herum. Ich bekam einen Arm zu fassen.
    Mit aller Gewalt presste ich seinen Arm fest auf die Straße. Wenn er den Arm nicht auskugeln wollte, musste er stillliegen. Ich hoffte nur, dass er nicht mit der freien Hand nach seiner Waffe greifen konnte.
    ***
    Die Sekunden vertropften endlos. Meine Augen schmerzten kolossal. Der Gangster lag still und bewegungsunfähig unter mir.
    In diesem Moment raste ein Wagen heran. Reifen quietschten, Türen klappten. Eilige Schritte kamen näher, dann hörte ich die wütende Stimme Sheriff Readings.
    Seine raue Stimme klang wie eine Mozart-Sonate in meinen Ohren.
    Zufrieden ließ ich auf seinen Befehl den Arm los.
    Ich hörte Handschellen einschnappen.
    »Was ist mit Phil?«, waren meine ersten Worte, als ich taumelnd wieder auf den Beinen stand und im Zeitlupentempo die Augen öffnete.
    »Der schläft wie ein Murmeltier«, sagte Reading trocken. Er übergab den gefesselten Verbrecher dem Sergeant, der ihn langsam zum Streifenwagen beförderte.
    »Die Koffer sind sicher weg?«, fragte ich weiter und rieb mir die Augen.
    »Beide. Der zweite scheint sie mitgenommen zu haben.«
    Reading holte eine Feldflasche aus seinem Wagen. Dann benetzte er sein

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