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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter.
    Der nächste Vogel versuchte eine Attacke. Dem Monstertier rannte Yakup entgegen.
    Bevor die Mutation ihre Flugrichtung ändern konnte, hatte der Türke schon zugeschlagen.
    Er lachte wild. Es war mehr ein Kampfschrei, denn er war in die Höhe gesprungen und hatte sich in der Luft gedreht wie ein Kürläufer vor Publikum.
    »Kommt!« brüllte er laut. »Kommt alle her! Ich nehme euch der Reihe nach vor. Einer nach dem anderen. Aber ich sage euch…«
    Die Vögel verschwanden. Er hörte das Flattern ihrer Flügel, dann hatte die Dunkelheit sie verschluckt.
    Für einen Moment war es still.
    Yakup stand noch in gespannter Haltung und vernahm nur mehr seinen eigenen Atem. Er war gespannt, welche Gemeinheit sich Shimada als nächstes hatte einfallen lassen.
    Zeit verging.
    Yakup, ein sehr sensibler Mensch, was Gefahren anging, spürte genau, daß etwas in der Luft lag. Da stimmte einiges nicht. Er war überzeugt, daß der nächste Angriff sehr bald folgen würde.
    Getäuscht hatte er sich nicht.
    Es begann mit einem Ächzen.
    Auf der Stelle drehte sich der Türke herum, da er herausfinden wollte, woher das Geräusch aufgeklungen war.
    In der Tiefe?
    Ja und nein, denn es drang von allen Seiten an seine Ohren. Ihm wurde klar, daß dieses Höllenschloß etwas ganz Besonderes sein mußte. Da es so reagierte, blieb nur eine Möglichkeit.
    Es mußte leben.
    Yakup wartete ab. Er rechnete damit, daß der Boden aufbrach und sein Grauen entließ.
    Das geschah vorerst nicht, obwohl das Ächzen noch blieb, schließlich leiser wurde und überging in ein scharfes, gleichzeitig stöhnendes und keuchendes Atmen.
    Selbst Yakup wurde davon überrascht und gab zu, daß dieses Geräusch an seinen Nerven zerrte.
    Wer atmete dort?
    Er überlegte und kam zu dem Entschluß, daß es sich dabei eigentlich nur um Shimada handeln konnte. Shimada war der Herrscher des Höllenschlosses, und Schimada würde ihm nicht vergessen, daß er einen seiner Diener getötet hatte.
    Kam er jetzt selbst?
    Nein, er zeigte sich nicht, aber er dokumentierte Yakup, daß er über alles informiert war. Das ächzende Atmen verstummte, und der Dämon meldete sich selbst.
    Von überall her drang die Stimme des Unheimlichen. Aus dem Boden, den Wänden, von der Höhe, und sie begann damit, schwere Vorwürfe gegen Yakup zu erheben. »Du hast es gewagt, einen meiner Diener zu töten. Dein Pfeil hat ihn durch den Hals getroffen und sein Leben ausgelöscht. Dafür wirst du büßen. Ich bin gekommen, um dich in mein Höllenschloß einzuladen und sehe, daß du dieser Einladung gefolgt bist. Wer sich einmal zwischen diesen Mauern befindet, hat kaum eine Chance, ihnen wieder zu entkommen. Shimadas Höllenschloß hält alle fest. Alle, hast du verstanden?«
    Yakup blieb gelassen. »Ja«, sagte er. »Du hast laut genug gesprochen, Shimada. Erinnere dich an unsere letzte Auseinandersetzung. Ich bin dir noch einiges schuldig. Du hast damals dafür gesorgt, daß meine Freundin Helen getötet wurde. Du wolltest mit deinen Ninja-Zombies die Herrschaft über die Stadt haben. Wir konnten es vereiteln. Ich freue mich darüber, daß du dich wieder gemeldet hast. Und ich bin noch freudiger gestimmt, daß du mich ausgesucht hast. Das hier geht nur uns beide etwas an. Ich will ein Refugium des Guten aufbauen. Ich will und werde dir den Fächer entreißen und ihn der Sonnengöttin Amaterasu zurückbringen, denn nur ihr gehört er. Du hast ihn zu Unrecht in deinen Besitz genommen. Ich habe mir viel vorgenommen, Shimada, aber ich bin gerüstet. Wenn du Mut hast und dich nicht wieder hinter Pandora versteckst, dann zeige dich und kämpfe gegen mich!«
    »Das mache ich schon.«
    »Du?«
    »Ja, ich. Denn das Schloß, in dem du dich befindest, gehört nicht nur mir, das Schloß bin ich selbst. Jeder Stein, jede Fuge atmet meinen Geist. Ich bin der absolute Herrscher. Die Lebende Legende, wie ich genannt wurde, ist nicht vernichtet. Ich habe im Wasser des Wissens erkennen können, was du getan hast, und ich schwor, dich vernichten zu lassen. Durch mich, durch das Schloß. Meine Boten und Beobachter hast du abwehren können. Sie taugen nicht zum Kampf. Ich werde deshalb zu anderen Mitteln greifen, denen auch du machtlos gegenüberstehst. Warte ab, Türke…«
    Hier endete seine Rede. Nur einige Echos hallten nach.
    Yakup blieb stehen. Er wollte natürlich herausfinden, was der andere mit ihm vorhatte.
    Es gab tausend Tricks. Wenn Shimada davon berichtete, daß dieses Schloß er selbst war und es

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