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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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töten konnte, waren dies keine leeren Versprechungen.
    Noch stand Yakup in der großen Halle. Er selbst wußte, wie veränderbar das Höllenschloß war, und er bekam es in den folgenden Sekunden präsentiert.
    Auf einmal bewegten sich die Wände. Für einen Moment sah er das Zittern, und er hatte das Gefühl, als würden sie sich von allen Seiten auf ihn zuschieben.
    Das geschah nicht. Zwar bewegten sich die Wände, aber sie brachen auseinander und schoben sich anschließend wie ein geometrisches Puzzle aufeinander zu, ohne allerdings die Form einnehmen zu können, die sie früher gehabt hatten.
    Sie blieben einfach schief und schräg, so daß sie wirkten, als würden sie ineinanderfallen.
    Auch die Decke wurde nicht verschont. Sie allerdings senkte sich normal dem Untergrund entgegen, der als letzter in Bewegung geriet. Ohne daß Yakup etwas dagegen unternehmen konnte, mußte er mit ansehen, wie sich die einzelnen Steinplatten veränderten. Zunächst gerieten sie in Bewegung. Einige von ihnen senkten sich der Tiefe entgegen, andere kippten schräg, wieder andere trieben wie harte, kantige Eisschollen aufeinander zu und bildeten ein hochstehendes kantiges Muster.
    Einen sicheren Stand wie zuvor bekam der Türke nicht mehr. Er mußte sich den Gegebenheiten anpassen, sich schräg aufbauen und auch breitbeinig hinstellen, damit er den nötigen Halt bekam.
    Mit den Armen versuchte er, das Gleichgewicht zu halten. Leider befanden sich in seiner Nähe keine Griffe, die ihm als Stütze dienen konnten, so daß Yakup es allein seiner Geschicklichkeit verdankte, noch auf den Füßen zu sein.
    Der unheimliche Vorgang lief nicht lautlos ab. Es war allerdings auch kein Krachen oder lautes Knacken zu vernehmen, sondern ein hohl klingendes Schaben, wenn sich wieder neue Muster bildeten und sich die Teile übereinander schoben.
    Yakup schaute zurück. Er suchte nach einer Chance, die Verwandlung zu stoppen. Es war ihm nicht möglich. Shimadas Magie beherrschte dieses Schloß und schickte das absolute Grauen.
    Es begann an der Decke.
    Kalt und bläulich schimmerte sie an bestimmten Stellen auf. Zuerst dachte Yakup an Lichter, die ihren Schein nach unten schicken würden, um ihn anzuleuchten. Aus den bläulichen Flecken, die irgendwie an Shimadas Augen erinnerten, wurden Gesichter.
    Totenfratzen!
    Bleich, unheimlich, mit weit aufgerissenen Augen. Zuerst hatte Yakup noch mitgezählt, es dann aber aufgegeben, da die gesamte Decke ein Muster dieser kalt leuchtenden Gesichter zeigte.
    Aus erbarmungslos wirkenden Augen starrten sie zu ihm nieder, und sie blieben nicht dort, wo sie zu sehen waren.
    Zugleich rutschten sie vor.
    Es war eine schreckliche, unheimliche und kaum zu erklärende Szene, denn Yakup wurde klargemacht, daß es sich bei diesem Wesen nicht allein um Gesichter handelte, die entsprechenden Körper gehörten ebenfalls dazu, und sie rutschten mit nach unten.
    Wie auch ihre Waffen!
    Lange, blitzende Schwerter, schon mehr an gefährliche Lanzen oder Speere erinnernd. Yakup schaute ihnen entgegen, und selbst ihm wurde flau im Magen.
    Was sich da von der Decke hinabsenkte, war ein Wald aus Waffen. Schwert befand sich neben Schwert, die Zwischenräume waren kaum größer als eine halbe Armlänge, und jede Waffe wurde von einer leichenstarren Klaue gehalten, deren Finger am Griff wie festgeschmiedet wirkten.
    Yakup suchte nach einem Ausweg.
    Er starrte den Spitzen entgegen, sah darüber die Körper der hängenden Untoten, die sich selbst nicht bewegten, sondern sich von der höllischen Mechanik nach unten drücken ließen.
    Ihre Absicht war klar.
    Yakup Yalcinkaya sollte aufgespießt werden.
    Und das gefiel ihm gar nicht. Noch konnte er fliehen, den Ausgang erreichen und in einen anderen Teil des Höllenschlosses gelangen. Er drehte sich auf der Stelle. Sehr genau wußte er, wo er hergekommen war. Er näherte sich der Tür mit raschen Schritten.
    Nur, wo befand sich die Tür?
    Yakup hatte es eigentlich nicht wahrhaben wollen, leider bekam er seine tiefen Zweifel bestätigt, denn einen Ausgang gab es nicht mehr. Dort, wo er sich befunden haben mußte, waren die Wände übereinandergeschoben, ineinander verschachtelt, hatte sich ein schiefes Muster gebildet, und ein Ausgang war nicht zu erkennen.
    Yakup blieb stehen. Auch die Größe der Halle hatte sich verändert. Sie war längst nicht mehr so wie bei seiner Ankunft.
    Durch das Verschieben der Wände war sie wesentlich kleiner geworden, und der Türke kam sich immer mehr vor wie

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