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0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pullover.
    Mit gekämmten, aber noch nassen Haaren ging er zum Frühstückstisch und ließ sich Sheila gegenüber nieder. Es roch nach Kaffee. Bill trank zuerst den frisch gepreßten Orangensaft und deutete durch das Fenster nach draußen.
    »Ein herrlicher Tag.«
    »Den du verschlafen wolltest.«
    »Nein, so ist das auch nicht. Ich wäre schon früh genug aufgestanden. Wir könnten mal wieder eine Rodelpartie machen.«
    »Oder in Urlaub fahren.«
    Bill hielt die Tasse in der Hand, trank aber nicht. »Ich glaube, du hast vergessen, daß wir nicht allein sind, Sheila. Wir haben schließlich einen Sohn, und der hat keine Ferien, wie mir scheint.«
    »Johnny ist ein Grund, aber kein Hindernis. Vielleicht wohnen Shao und Suko solange hier.«
    »Dann muß Suko jeden Tag zu weit bis zum Yard fahren. Das ist auch nichts.«
    »Er würde das schon machen. Du hast nur keine Lust, das ist es, mein Lieber.«
    »Möglich.« Bill trank den ersten Schluck Kaffee und griff zum Toast, auf das er Rührei häufte. Ihm jedenfalls schmeckte es gut. Er fühlte sich auch ausgezeichnet, seitdem er wieder zu Hause war und die schreckliche Reise durch eine Unterwelt vorbei war.
    An eine Rettung hatte er kaum noch geglaubt, aber jetzt war alles wieder normal.
    Zum Glück…
    Auch Sheila war froh. Sie dachte nur ungern an die Tage zurück, als Bill verschwunden gewesen war. Stunden voller Verzweiflung und Depression lagen hinter ihr.
    Sie hatte zwar schon zusammen mit Johnny gefrühstückt, aber der zweite Appetit kam, als sie ihren Mann essen sah. Auch sie griff zum Toast. Bill nahm die Zeitung.
    »Mußt du wieder lesen?«
    »Warum nicht.«
    »Das kannst du auch nach dem Frühstück machen.«
    »Wie du willst, Darling.« Bill faltete die Zeitung zusammen und legte sie weg. Anschließend nahm er die bittere Orangenkonfitüre und häufte sie auf die nächste Toastscheibe. »Ich muß immer an John und Suko denken.«
    »Das hatte ich mir gedacht.«
    »Sei doch nicht so eklig. Stell dir vor, alles kann anders werden.«
    »Wieso?«
    Bill biß in den Toast. »Denk mal nach, die beiden besitzen jetzt den Würfel. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Ich kann es mir zumindest vorstellen.«
    »Kaum.« Bill schluckte zweimal und nahm noch einen Schluck Kaffee. »Ich habe schon des öfteren gehört, daß der Würfel des Unheils die Kraft besitzt, um die Welt zu verändern.«
    Bill ließ seine Worte wirken und sah, daß sich die Skepsis auf dem Gesicht seiner Frau ausbreitete. »Glaubst du das wirklich? Oder ist das nicht etwas übertrieben?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Welche Welt denn? Die unserige?«
    »Das ist eben die Frage. Obwohl es unsere Welt manchmal bitter nötig hätte, wäre ich doch dafür, daß der Würfel darangeht, andere Welten und Reiche zu verändern, die metaphysischen, die dämonischen, die Welten anderer Dimensionen. John und Suko könnten Siege auf der ganzen Linie erringen. Das wäre phantastisch.«
    »Und du bist sicher, daß so etwas eintritt?«
    »Immer.«
    »Ich weiß nicht so recht. Viel verstehe ich von eurem Würfel nicht, aber ich kann mir vorstellen, daß in ihm Kräfte wohnen, die noch gar nicht erfaßt worden sind.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Und denk mal an Jane«, fuhr Sheila fort. »Sie hat für eine Weile ohne Herz gelebt. Sie verdankte dem Würfel ihr Leben. Und weil das so war, muß der Würfel Kräfte besitzen, die fast göttergleich sind.«
    Bill nickte. »Nicht umsonst haben die stummen Götter ihm ihren Stempel aufgedrückt. Da ist schon was dran.«
    »Weiß der Eiserne Engel eigentlich von den neuen Tatsachen?«
    »Nein, er wird auch deprimiert sein, da er seinen Stein verloren hat. Es gibt das magische Pendel nicht mehr. Er hat es opfern müssen, um John und Ali zu befreien.«
    »Müßte er den Würfel dann nicht bekommen?«
    Bill schaute seine Frau überrascht an. Der Kaffee hatte ihre Wangen gerötet. Sie trug einen bunten Pullover in dunklen Farben, der ausgezeichnet zu ihrem weizenblonden Haar paßte. »Wie kommst du denn darauf, Sheila?«
    Sie spielte mit dem Messer. »Das ist ganz einfach. Schließlich hatten die stummen Götter etwas mit ihm zu tun. Deshalb müßte eigentlich dem Eisernen der Würfel gehören. Gewissermaßen als sein Erbe.«
    Bill dachte eine Weile nach. »Wenn du es so siehst, kann ich dir recht geben. Ich wäre nur mal gespannt, was John und Suko dazu sagen würden.«
    »Die sind verständig, wenn man ihnen die Sachlage richtig erklärt. Das glaube ich.«
    Das Tappen leiser Schritte

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