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0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwert gegen mich!
    Als ich das sah und nichts dagegen unternehmen konnte, wurde mir im ersten Augenblick ein wenig anders, denn wer sein Schwert zieht, will es auch einsetzen.
    Ich blieb dennoch ruhig, stand nur auf und schaute auf die Klinge der schweren Waffe, die ein normaler Mensch kaum festhalten konnte. Dazu mußte man schon die Kräfte des Eisernen besitzen.
    »Willst du mich töten?« fragte ich ihn.
    »Du hast mich beleidigt. Du hast mich lächerlich machen wollen, John Sinclair.«
    »Nein, ich habe dir nur Tatsachen gesagt. Es war keine Beleidigung, davon kannst du ausgehen. Und lächerlich gemacht habe nicht ich dich, sondern du dich selbst. Du darfst nicht vergessen, ich bin gekommen, um dich an meiner Seite zu wissen, damit wir den Kampf gegen unsere Feinde zu zweit aufnehmen können. Aber ich hätte nie von dir gedacht, daß du so schnell aufgeben würdest.«
    »Ich habe nicht aufgegeben.«
    »Was ist es denn?«
    »Ich zog mich nur zurück.«
    »Ja, ich weiß.« Mein Nicken fiel heftig aus. »Du hast dich nur zurückgezogen.« Ich deutete in die Höhe. »Das wurde mir auch von deinen Vätern berichtet. Sie sprachen sogar davon, daß du sterben wolltest. Einfach hinlegen und warten, bis derjenige kommt, der alles Leben, das je existiert hat, auslöscht. Das ist feige.«
    »Nein!« widersprach er. »Es gehört Mut dazu.«
    »Zum Sterben, ja. Aber es ist dennoch feige deinen Vätern gegenüber, die auf dich, ihren Sohn, all ihre Hoffnungen gesetzt haben. Sie hast du schwerer enttäuscht als mich.«
    Der Eiserne dachte nach. Fast unmerklich sank dabei sein Schwert nach unten, und ich atmete auf. Hatte ich schon gewonnen?
    »Sie haben mich nicht an meinen Taten gehindert«, erklärte er.
    »Sie hätten es ja tun können.«
    »Sicher. Den genauen Grund kenne ich auch nicht. Ich kann mir aber vorstellen, daß sie dir keine Vorschriften machen wollten. Du bist erwachsen, kein Vater will seinen Sohn beeinflussen, wenn er soweit wie du gekommen ist. Dennoch durchflutete Trauer sie. Hast du das nicht bemerkt oder gespürt? Wären sie mächtiger gewesen, hätten sie eingegriffen, davon bin ich fest überzeugt.«
    Der Eiserne senkte den Kopf. Vielleicht schämte er sich, so etwas von einem Menschen gesagt bekommen zu haben. Auch das Schwert sank so weit nach unten, bis seine Spitze den Boden berührte und er sich auf die Klinge stützen konnte.
    Jetzt war ich gespannt, und ich hoffte, daß meine Rede bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen war.
    Und wieder meldeten sich die stummen Götter. Ich hörte die Stimme wie fernen Glockenklang in meinem Gehirn. »Es waren gute Worte, John Sinclair, und wir hoffen, daß sie auch auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Der Eiserne muß sich einfach den Tatsachen stellen. Er kann ablehnen, es sei denn, er will sein Gesicht verlieren und von unseren Feinden für alle Ewigkeiten ausgelacht werden. Dabei ist er ein Kämpfer. Ein Wesen, das nie aufgeben will…«
    Die Stimme verstummte, denn der Eiserne hob in diesem Augenblick den Kopf, sein Schwert aber behielt er in der Hand.
    »Hast du dich entschieden?« wollte ich wissen.
    »Das habe ich.«
    »Dann wirst du dich wieder hinlegen und dich selbst dem Schicksal überlassen?«
    »Nein!« Hart und klar klang diese Antwort. Ich atmete tief ein.
    Damit hätte ich nicht gerechnet, obwohl ich es mir immer gewünscht hatte. Auch um meine Lippen zuckte ein Lächeln. Gleichzeitig drang über meine Lippen ein befreiender Atemzug. Ich hatte es also geschafft, ihn zu überzeugen. Vielleicht war er noch etwas geschwächt, aber er würde an meiner Seite stehen und sein Schwert schwingen, falls dies nötig war.
    Noch trennte uns seine Liegestatt. Ich wollte um sie herumgehen, als der Eiserne die rechte Hand vom Schwertgriff löste und sie so ausstreckte, daß sie über dem steinernen Bett schwebte und ich sie ergreifen konnte.
    Es war ein harter Druck, und wir schauten uns bei dieser Aktion direkt in die Augen.
    Weder in seinem noch in meinem Blick lauerte Falschheit. Der Eiserne war fest entschlossen, den Weg mit mir gemeinsam zu gehen. Sein Nicken deutete dies ebenfalls an.
    »Nur werden wir es schwerhaben«, sagte er. »Du hast weder dein Kreuz noch den Würfel.«
    »Wir müssen ihn finden.«
    »Und wo?«
    »Er muß hier irgendwo sein. Deine Väter haben davon gesprochen. Beiden ist es gelungen, in die Zone der Göttermagie einzudringen. Der Spuk hat genau gewußt, was er tat, nur hat er sich bei seinem Plan ein wenig

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