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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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Bruchteil der Sekunde erstarrte ich! Mein Blick war auf Phil gefallen. Er war in einer bösen Klemme. Er mußte einen dicken Brocken erwischt haben, war umgekippt und versuchte gerade, auf die Beine zu kommen. Der Gangster mit dem Phil gekämpft hatte, stand dicht hinter dem Wagen und griff in den Kofferraum.
    Er hielt plötzlich einen blitzenden Gegenstand in der Hand. Es war ein schwerer Schraubenschlüssel.
    Ich hetzte mit vier gewaltigen Sätzen heran.
    Ich sah, wie der Gangster den Arm hochbrachte.
    Meine Faust war schneller.
    Der Gangster kippte gegen den Wagen, rutschte langsam an der schmutzigen Karosserie herunter und blieb dann völlig regungslos liegen.
    Phil kam in diesem Moment auf die Beine. Er war sehr wackelig.
    »Warum nimmst du mir die Arbeit ab?« fragte er mit schwerer Zunge und versuchte ein Grinsen, das aber restlos mißlang.
    Mein Freund lehnte sich gegen einen der Betonpfeiler, und ich eilte rasch zu dem Wagen zurück.
    Ich untersuchte den Kofferraum. Die offene Tasche ließ ich im Moment unbeachtet.
    Im Augenblick interessierte ich mich mehr für das Abschleppseil. Es war aus Nylon. Ich schnitt es mitten durch und fesselte die Gangster mit den beiden Seilhälften.
    Phil war fast wieder okay.
    Er war zu dem Wagen hinübergewankt, beugte sich jetzt über den Kofferraum und untersuchte die Tasche.
    »Sieh dir das an!«
    Phil hielt zwei kleine Leinensäckchen in der Hand, die prall gefüllt waren. Auf der Vorderseite der Beutel war in schwarzer Schrift der Name einer pharmazeutischen Fabrik in Chicago aufgedruckt.
    »Da haben wir ja einen netten Fang gemacht! Das stammt bestimmt aus…«
    »Komm!« unterbrach ich ihn schnell, denn ich wußte nicht, ob einer der Gangster schon wach war und uns hören konnte. »Wir warten nicht erst den Einsatzwagen ab. Wir stecken die beiden Burschen in den Wagen, und dann fahre ich zum FBI-Gebäude.«
    »Und ich komme mit dem Jaguar hinterher«, sagte Phil.
    »Ja, wenn du fahren kannst«, gab ich zurück und betrachtete meinen Freund genau. »Du scheinst ’ne Kleinigkeit abgekriegt zu haben.«
    »Das ist längst vergessen«, behauptete Phil und bückte sich. Er packte den gefesselten Gangster an den Beinen und hob ihn hoch. »Los, Jerry! Soll ich vielleicht alles allein machen?«
    Ich packte den Gangster unter den Armen und grinste meinen Freund an. Er war offenbar wieder okay.
    ***
    »Was hast du, Fred?« fragte das Mädchen und rückte noch näher an den jungen Mann heran.
    Er trug eine graue Flanellhose und einen weinroten Pullover mit Rollkragen. Die Arme hatte er auf die Rückenlehne der Bank gelegt.
    »Nichts, Darling«, sagte er betont gleichgültig. »Was soll ich haben?«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete das Mädchen, nahm die Linke vom Arm des jungen Mannes und nestelte am Ärmel ihres Wollkostüms. »Aber du hast doch etwas! Ich merke es, Fred! Sag, was los ist!«
    Der junge Mann legte einen Finger auf seine Lippen.
    »Pst! Stör mich nicht! Ich denke nach.«
    »Dann denk doch laut!« verlangte das Mädchen.
    »Soll ich nun die Wohnung in der 45. Straße nehmen oder lieber noch drei Monate warten, bis der Neubau in der Jefferson Street fertig ist?«
    »Du hast seltsame Probleme. Warum willst du denn eine Wohnung haben? Und wovon willst du sie bezahlen?«
    »Wenn wir heiraten, brauchen wir doch eine Wohnung«, sagte der Junge. »Oder sollen wir hier in den Central Park ziehen und in ’nem Zelt hausen?«
    »Sicher brauchen wir eine Wohnung, aber wovon willst du sie bezahlen? Wir müßten dann die Einrichtung haben und… Ach, darüber haben wir doch schon so oft gesprochen, daß wir damit noch warten müssen. Mit dem gesparten Geld könnten wir uns nur das Notwendigste kaufen. Das Geld, das wir verdienen, reicht gerade zum Leben, und die Miete schenkt uns keiner.«
    »Vielleicht doch.«
    »So verrückt ist leider niemand.«
    »Doch«, behauptete der junge Mann und grinste. »Mein Chef ist so verrückt.«
    »Dein Chef?« echote das Mädchen und sah ihren Freund besorgt an. »Hat… hat er dir etwa eine Gehaltserhöhung gegeben?«
    »Hm«, brummte der junge Mann und machte dazu ein Gesicht, als hätte Henry Ford ihn zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen.
    »Lohnt es sich denn?«
    »Es ist zwar nur ein Anfang, aber hundert Dollar sind ein schönes Stück Geld.«
    »Hundert Dollar?« staunte das Mädchen. »Wirklich hundert Dollar? Im Jahr?«
    »Im Monat«, kam schnell die Antwort. »Und das ist erst der Anfang. In ’nem halben Jahr kriege ich noch mal

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