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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geraten. Aber dann hatte er es geschafft. Er sank in die Tiefe, der Oberfläche Beynerths entgegen. Über ihm donnerte das Schiff der Sukraner in den blauen Himmel hinein, seinem Verderben entgegen.
    Harl ließ sich Zeit. Zehn Minuten vergingen schnell, diesmal aber für seine Begriffe viel zu langsam.
    Vielleicht hätte es auch genügt, den Zünder auf nur fünf Minuten einzustellen.
    Die MABALASA mußte bereits tausend Kilometer von der Oberfläche entfernt sein, als die Bombe zündete. Harl Dephin schloß geblendet die Augen, als plötzlich eine dritte Sonne am Himmel stand, diesmal keine rote, sondern eine grellweiße. Sie flammte wie eine Nova und glühte nur langsam aus.
    Dabei vergrößerte sich die leuchtende Wolke so schnell, daß sie bald den halben Sichtbereich Harls ausfüllte.
    Die MABALASA und hundertfünfzig Sukraner hatten aufgehört zu existieren, aber die Erde war gerettet.
    Harl sank nach unten, und als er endlich die Augen wieder öffnete und sehen konnte, erschrak er.
    Der Eisspalt, durch den er auf die Oberfläche gelangt war, hatte sich wieder geschlossen.
    Seine Füße berührten den Boden und er schaltete die Hubschraube ab.
    Er stand in einer trostlosen und menschenleeren Schneewüste.
     
    *
     
    Gucky konnte seine Enttäuschung darüber nicht verbergen, daß er diesmal nicht die Beachtung fand die er sich nach seinen Erfahrungen versprochen hatte. Entweder hatten die Akonen plötzlich keine Zeit mehr für ihn, oder sie maßen ihm einfach zuwenig Bedeutung bei, um sich weiter zu bemühen.
    Als Gucky zu diesem Schluß kam, geriet er in verständliche Wut. Da teleportierte er wie ein Verrückter in den unterirdischen Anlagen eines geheimen Stützpunktes herum, und niemand kümmerte sich darum. Inzwischen verbrachte Harl Heldentaten und geriet womöglich in größte Schwierigkeiten.
    Das war der zweite Gedanke, der Gucky Unbehagen bereitete. Wenn sich niemand um ihn kümmerte dann lenkte er auch niemand ab. Vielleicht hatte man Harl entdeckt und jagte ihn. Und er, Gucky, saß hier in einer abgelegenen Maschinenhalle und wartete darauf, daß man ihn entdeckte.
    Ohne zu zögern, teleportierte er in den Hangar zurück.
    Er war leer. Auf dem Boden waren die Spuren der Düsenströme zu erkennen, die von startenden Schiffen stammten. Die Kiste in der er und Harl so geruhsame Stunden verbracht hatten, lag umgestürzt und zerborsten in einer Ecke. Damit fiel der Hangar als Treffpunkt aus. Wie gut, daß sie an diese Möglichkeit gedacht und einen zweiten Ort für das geplante Rendezvous ausgemacht hatten.
    Die Halle mit den Dolans!
    Als Gucky rematerialisierte, duckte er sich sofort hinter den Maschinenblock, der ihm schon einmal als Versteck gedient hatte. Die Dolans lagen noch immer halb zusammengefaltet in ihren Höhlen. Von den Zweitkonditionierten konnte er nichts sehen. Sicherlich verfügten sie in diesem Augenblick über keine besonders gute Laune, denn inzwischen mußte, wenn alles gut verlaufen war, die MABALASA bereits explodiert sein.
    Wo aber steckte Harl Dephin?
    Gucky vergewisserte sich, daß ihn vorerst niemand hier stören konnte, dann konzentrierte er sich auf das Gedankenmuster des Siganesen, das er nur zu gut kannte. Es dauerte auch nicht lange, bis er die ersten verworrenen Impulse empfing und aussortieren konnte.
    Harl Dephin fror.
    Gucky grinste und wunderte sich darüber, daß der USO-Spezialist vergessen hatte, die Heizung einzuschalten. Oder benötigte der Deflektorschirm so viel Energie, daß die Heizung die Aggregate überlastet hätte?
    Guckys Berechnung nach befand sich Harl schräg über ihm, etwa zwanzig Kilometer entfernt. Doch bevor er sich zur Teleportation vorbereiten konnte, empfing er stärkere und durchschlagende Gedankenimpulse. Er erkannte das Muster. Es gehörte Tathos von Abessos.
    Der Chef des Energiekommandos hatte auf dem Bildschirm die Vernichtung des sukranischen Kreuzers mit angesehen. Erst als er seine maßlose Verblüffung und Enttäuschung überwunden hatte, begann er zu toben und nach einem Schuldigen zu suchen. Der Teleporter, der sich eingeschlichen hatte - natürlich, wer sonst? Oder etwa die Terraner, die so frech mit der Korvette gelandet waren und sich noch immer weigerten, ihr Schiff zu verlassen? Oder wer sonst?
    Er war sich seiner Sache nicht sicher, was Gucky zu einem fröhlichen Grinsen veranlaßte. Sollte der Kerl doch in seinen eigenen Zweifeln schmoren, er hatte es nicht anders verdient.
    „Warte nur, Tatterich!" murmelte Gucky vor sich

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