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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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galt der Chef des Energiekommandos als gerissener Fuchs und als solcher ahnte er natürlich die Falle, die man ihm stellen wollte. Die terranische Korvette sollte ein Lockvogel sein, sonst nichts. Vielleicht hatte sie auch noch die Aufgabe, die beiden Agenten abzuholen, die sich noch immer frei auf Beynerth bewegten.
    Er befahl, die Korvette ohne Beschuß zur Landung zu zwingen, unter die Eisdecke zu bringen und dann erst die Mannschaft zur Übergabe aufzufordern. Er war davon überzeugt, daß weitere und größere Schiffe der Terraner den Vorfall genau beobachteten und zum Eingreifen bereitstanden. Aber sie würden nur das beobachten können, was im Raum und auf der Oberfläche von Beynerth geschah.
    Gucky und Harl Dephin erfahren von diesen Vorgängen deshalb nichts, weil die Korvette auf der anderen Seite von Beynerth landete und die Gedankenimpulse der Besatzung nicht bis in ihr Versteck drangen. Außerdem hatten sie beide ein paar Stunden geschlafen und insofern Glück gehabt, als man ihre Kiste in Ruhe gelassen hatte.
    Inzwischen erhielt Major Rugilat Pichens den Startbefehl. Der Sukraner konnte sein Erstaunen über die Vorverlegung des Termins nicht verbergen, aber die Akonenoffiziere, die ihm den Befehl überbrachten, ließen sich auf keine große Debatte ein.
    „In genau zwei Stunden Terrazeit, Major. Gewisse Umstände lassen es dringend ratsam erscheinen, daß wir das Unternehmen ,Solbrand' sofort anlaufen lassen. Jede Verzögerung kann katastrophale Folgen haben. Übrigens auch für Sie, Major."
    Damit machten sie kehrt und ließen die verblüfften und unruhig gewordenen Sukraner mit ihren Vermutungen allein.
    „Verdammt, ich traue dem Frieden nicht!" knurrte einer der Untergebenen Pichens,. „Warum vorverlegen? Was ist passiert?"
    „Vielleicht hängt es mit dem Teleporter zusammen, dem Spion, der auch bei uns auftauchte. Man hat ihn noch immer nicht gefaßt. Oder mit dem Funkspruch, den er abstrahlen konnte."
    „Möglich, aber ich werde das komische Gefühl nicht los, daß wir in den Tod fliegen."
    „Unsinn!" Major Pichens versuchte, seine eigene Unsicherheit durch forsches Auftreten zu vertreiben.
    „Wir haben uns etwas vorgenommen und wir werden es auch durchführen. Wollen wir die Freiheit für Monerspoint oder nicht?"
    Damit war der Fall erledigt. Die letzten Startvorbereitungen liefen an.
    Die allerdings blieben auch Gucky nicht verborgen. Der Mausbiber hockte in einer Ecke der Kiste und knabberte Konzentratwürfel. Er tat es voller Unlust. Man hätte glauben können, daß er nur deshalb esse, um sich selbst zu quälen. Dabei galt Gucky keineswegs als Masochist.
    So ganz nebenbei flüsterte er Harl Dephin zu: „Die MABALASA startet in hundert Minuten zu ihrer Mission. Wenn bis dahin nichts geschieht, müssen wir eingreifen. Sprengen wir den Kahn einfach in die Luft?"
    Harl schüttelte den Kopf.
    „Einfach nicht, Gucky. Auch nicht in die Luft - aber sprengen wir ihn."
    „Herr, dunkel ist der Rede Sinn...", deklamierte der Mausbiber dramatisch.
    „Gar nicht dunkel, Gucky. Gib mal eine von deinen Bomben her. Wir stellen den Zeitzünder auf genau zehn Minuten ein. Sobald die MABALASA startet, kleben wir die Bombe an der Außenhülle fest. Zehn Minuten später ist das Schiff, wenn keine Verzögerung eintritt, gerade ein paar tausend Kilometer über Beynerth. Das gibt ein Feuerwerk, nur etwas kleiner als das, welches sie uns zugedacht haben."
    „Kein dummer Gedanke", pflichtete Gucky bei und holte eine der wirksamen Mikrobomben aus der Tasche. Sorgfältig stellte er den Zünder ein. Wenn der Knopf eingedrückt wurde dauerte es dann noch zehn Minuten bis zur Detonation. Haftmagneten sorgten dafür, daß auch der stärkste Luftstrom die Bombe nicht mehr von einer metallenen Hülle zu lösen vermochte. „Die werden ihr blaues Wunder erleben, und - bei den Ilts auf Mars - sie haben es nicht anders verdient. Schließlich lassen uns die Sukraner keine andere Möglichkeit Ich habe Pichens gewarnt."
    „Außerdem steht das Leben von etwa einhundertfünfzig Verrätern gegen das von Milliarden Menschen. Ist die Entscheidung da so schwer?"
    Gucky gab keine Antwort. Sie war überflüssig geworden.
    Harl nahm die scharfe Bombe, die eine Energieentfaltung von einer Megatonne TNT entwickelte und befestigte sie umständlich an seinem Gürtel. Das Gewicht des eigroßen Körpers hätte ihn fast zu Boden gezogen, aber er schaltete rechtzeitig seinen Antigravregler ein, der ihm tragen half.
    „Wenn es soweit

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