Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
immer ihn, Raskani, für den Träger des Aktivators halten, obwohl ein anderer ihn trug. Solange er sich in der Nähe des Chefs aufhielt, konnte man den Unterschied nicht feststellen. Das war seine Lebensversicherung.
    Auf der anderen Seite durfte es keine Mitwisser geben, um die Tatsache eines Verrats auszuschalten. Er mußte also seine sechs Verbündeten töten, und damit tat er seinem Chef noch einen lebenswichtigen Gefallen. Der Mord an ihnen würde gerechtfertigt sein.
    „Wo haben Sie Ihre Waffe?" fragte Menos von Thalan plötzlich.
    Raskani wurde aus seinen Gedanken aufgeschreckt. Er mußte blitzschnell überlegen, um sich nicht zu verraten.
    „Meine Waffe?" dehnte er, um Zeit zu gewinnen - wertvolle Zeit, die über Leben und Tod entschied.
    „Welche Waffe meinen Sie?"
    „Fragen Sie nicht so naiv, Raskani. Ich meine Ihren Nadelstrahler. Das wissen Sie genau. Wo ist er?
    Geben Sie ihn mir."
    Raskani vermied es, zur Schublade zu schielen. Ein Druck auf den Knopf unter dem Tischrand würde genügen, die Lade herausgleiten zu lassen. Es würde nur eine knappe Sekunde in Anspruch nehmen, sie in die Hand zu bekommen. Aber auch diese Zeitspanne konnte verkürzt werden, wenn er es geschickt anfing und sein Bluff gelang.
    „Hier in der Lade", sagte er ruhig.
    Menos von Thalan rührte sich nicht von seinem Platz, und Raskani atmete erleichtert auf.
    „Bleiben Sie ganz ruhig sitzen und öffnen Sie die Lade. Ich erschieße Sie, wenn Sie auch nur eine unbedachte Bewegung machen. Öffnen Sie die Lade und holen Sie mit der linken Hand den Strahler hervor. Ergreifen Sie ihn beim Lauf und geben Sie ihn mir. Aber vorsichtig und ganz langsam."
    Mit der linken Hand! Menos von Thalan kam Raskani entgegen, ohne es zu wollen. Wenn Raskani die Waffe mit der Linken übergab, dann behielt er die Rechte frei. Das würde genügen.
    Er nickte zustimmend. Mit einem letzten Blick auf die Kontrollen schob er die linke Hand vor und drückte auf den Knopf unter dem Tischrand. Ein Summen ertönte, dann schob sich die Lade langsam auf. Mit dem Knie hielt Raskani die Bewegung an, um zu verhindern, daß der aufmerksam zuschauende Menos den zweiten Strahler bemerkte, der etwas weiter hinten lag. Der vordere war deutlich zu sehen.
    Ganz langsam und vorsichtig schob Raskani die linke Hand weiter vor, bis die Finger den Lauf der Waffe berührten. Er ergriff sie mit Daumen und Zeigefinger, hob sie an und holte sie aus der Lade, die geöffnet blieb. Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck reichte er Menos von Thalan die Waffe, der sie hastig ergriff. Das war sein Fehler, denn in diesem Augenblick ließ seine Aufmerksamkeit nach, da er sich sicher wähnte.
    Raskani hatte genau auf diese Sekunde gewartet.
    Blitzschnell griff er mit der rechten Hand in die Lade und holte den zweiten Nadelstrahler hervor.
    Noch ehe Thalan richtig begreifen konnte daß er getäuscht worden war, detonierte das erste Geschoß in seiner Brust. Sein Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck ungläubigen Staunens, während er starb und sowohl seinen Impulsstrahler wie auch die Nadelwaffe fallen ließ.
    Noch während seine Körper zusammensackte, sprang Raskani auf. Er drehte sich um und musterte die restlichen fünf Agenten. Einer von ihnen hatte zur Waffe gegriffen. Er starb, ehe er sie aus dem Gürtel ziehen konnte.
    „Nun?" erkundigte sich Raskani. „Noch jemand?"
    Es war den vier Agenten klar, daß sie keine Chance hatten. Überhaupt keine, denn solange sie lebten, bedeuteten sie eine Gefahr für Raskani. Sie würden also sterben müssen, auch wenn sie sich jetzt seinen Anordnungen fügten.
    „Sie können uns nicht so schnell töten, um nicht selbst in Gefahr zu geraten", sagte einer von ihnen.
    Seine Hand schwebte dicht über dem Impulsstrahler. „Vielleicht gelingt es Ihnen, zwei oder gar drei von uns er ermorden, aber der letzte von uns würde Sie erwischen. Machen Sie uns also einen vernünftigeren Vorschlag."
    Raskani lächelte.
    „Sie irren, Demos. Ein Nadelstrahler verschießt keine einzelnen Geschosse, sondern einen unaufhörlichen Strom davon. Ehe auch nur einer von ihnen zur Abwehr bereit ist lebt er nicht mehr. Sie haben recht Ich bin gezwungen, jeden Mitwisser zu beseitigen - also leben Sie wohl."
    Demos starb als erster, denn er griff als erster zur Waffe. Und ehe der vierte seinen Impulsstrahler nur halb erhoben hatte, war auch er tot.
    Raskani blieb für einige Sekunden reglos in der Kommandozentrale stehen, ehe er seinen Nadler auf den Tisch

Weitere Kostenlose Bücher