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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben versagt. Es war nicht unsere Aufgabe, einen Zellaktivator zu besorgen. Wir sollten OLD MAN erobern helfen, aber unser Plan wurde vereitelt. Hier im Schiff liegt noch die Leiche des Mannes, der Rhodans Doppelgänger war. Vielleicht wäre es uns möglich, mit dieser Leiche, wenn wir sie konservieren, noch einige Schachzüge durchzuführen - auch daran habe ich gedacht. Aber ich halte es für sinnlos. Wir haben versagt, und wir alle kennen die Strafe für Versagen. Tod!"
    „Dann nützt uns auch der Aktivator nichts, Menos."
    „Doch, einem von uns! Nur einem von uns. Ich sehe Ihrem Gesicht an Raskani, daß Sie nun begriffen haben. Und Sie werden verstehen, daß ich Sie nicht zu töten beabsichtige. Wenn wir unseren Vorgesetzten gegenübertreten, muß es einen Schuldigen geben - und der werden Sie sein, Raskani.
    Ihr Abstreiten wird nichts helfen, denn Sie haben sechs Zeugen gegen sich. Und wenn Sie gar beabsichtigen, dem Chef des Energiekommandos, das Märchen aufzutischen, der Zellaktivator stamme von Ihnen, und Sie hätten ihn einem Terraner abgenommen, wird das Gelächter von einem Ende der Milchstraße zum anderen brausen."
    Raskani hatte begriffen, was sie mit ihm vorhatten. Wenn er wirklich moralische Bedenken gehabt hätte, seine Verbündeten zu töten, so waren diese nun restlos geschwunden. Nun war es nicht mehr sein Entschluß, sie umzubringen, sondern sie zwangen ihn förmlich dazu, wenn er überleben wollte.
    „Sehr poetisch ausgedrückt", lobte er ironisch. „Ich frage mich nur, warum man Ihnen das glauben sollte?
    Schließlich wird jeder es durch unsere Agenten erfahren, wen Rhodan als Mörder dieser Mutantin sucht, der ich das Gerät abnahm."
    Menos von Thalan betrachtete ihn aufmerksam.
    „Sie sind ein kluger Mann, Raskani, darum versuche ich nun zu begreifen, warum Sie etwas sagen, das meine Pläne ändern könnte. Wenn Sie tot sind, können Sie nicht mehr reden. Ich hingegen könnte dann behaupten, Sie hätten mit dem Aktivator fliehen wollen, um ihn für sich zu behalten. Als Toter werden Sie kaum das Gegenteil beweisen können."
    „Dann überlegen Sie mal", schlug Raskani ruhig vor, ohne die Schublade aus den Augen zu lassen.
    Wenn er an seine beiden kleinen, tödlichen Waffen herankam, würde sich das Blatt in Sekundenschnelle wenden. Menos mit seinem schweren Impulsstrahler würde gar nicht so schnell reagieren können. Ein Nadelstrahler verschoß winzige Stahlgeschosse, die beim Aufprall detonierten und einen Körper sofort zerrissen. Eine etwas altmodische Waffe gegen einen Impulsstrahler, aber sie hatte ihre Vorteile. Man mußte sie aber vor allen Dingen erst einmal in der Hand haben. „Sie wollen den Zellaktivator einem Mann übergeben, der mit seinem Einfluß dafür sorgen kann, daß Sie den Rest Ihres Lebens, den Sie ja schließlich ihm zu opfern bereit sind, in Luxus verbringen dürfen. Der Gedanke ist nicht dumm, und ich hatte ihn bereits auch. Aber bedenken Sie, Menos: Dieser Mann wird unter allen Umständen erfahren, daß ich es war, der den Aktivator besorgte. Da werden Ihnen auch die Intrigen nicht helfen, die Sie gegen mich einzusetzen beabsichtigen. Und mein Tod erst recht nicht. Das Mißtrauen wird immer bleiben - das Mißtrauen gegen Sie, Menos."
    Raskani hatte längst registriert, daß alle Akonen bewaffnet waren. Aber sie trugen ihre Strahler im Gürtel. Nur Menos hielt den seinen schußbereit.
    „Lassen Sie das meine Sorge sein, Raskani."
    „Nun gut. Aber Sie gestatten, daß ich mich um das Schiff kümmere, oder haben Sie alle Lust, daß wir im Innern eines Sterns in den Normalraum zurückkehren?"
    „Ich werde das Kommando übernehmen, sobald der neue Kurs programmiert worden ist", sagte Menos von Thalan und lehnte sich bequem zurück. Die Waffe behielt er im Anschlag. „Im übrigen weiß ich genau, daß ein Eintauchen im Kern einer Sonne unmöglich ist. Seien Sie also ein wenig vorsichtiger, wenn Sie mich abzulenken wünschen."
    Raskani nickte. Das war ein guter Rat, den er nur zu gern befolgen würde. Ihm blieb noch eine halbe Stunde, sich zu entscheiden. Eher konnte der neue Kurs nicht programmiert werden. Aber auch dieser Kurs führte ins Ungewisse - bis jetzt wenigstens.
    Thalan hatte ihn auf einen Gedanken gebracht. Wenn er, Raskani den Zellaktivator seinem obersten Chef überbrächte, so durfte niemand etwas davon erfahren, oder der Kommandant des akonischen Energiekommandos würde keine ruhige Minute mehr haben. Man würde von terranischer Seite aus noch

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