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2728 – Die Gravo-Architekten

2728 – Die Gravo-Architekten

Titel: 2728 – Die Gravo-Architekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Die Augen im All
    Iacalla. Sublunar. 12. August 1514 NGZ
     
    Toufec hörte das Tosen und Poltern des einstürzenden Hauses. Es klang wie eine Lawine aus Lärm und Schlägen, aus zerreißendem Plast und splitterndem Glas. Instinktiv bückte er sich und zog den Kopf ein.
    »Pazuzu, hilf mir!«, flüsterte er, obwohl bei dem Lärm vermutlich nicht einmal Shanda Sarmotte ihn im Helmfunk hörte und Pazuzu schon gar nicht, denn der war beschäftigt und leistete Wunder. Pazuzu bildete nach wie vor einen Schutzwall aus, eine energetische Kuppel, die vor Ortung und Angriffen jeder Art schützte, geschaffen durch mikroskopische Geräte, die der Dschinn, der keiner war, selbst erschuf.
    Toufec wusste dieses beschirmende, wuselnde Etwas über sich, das ihm sein »Dschinn« errichtete; wobei Toufec selbstverständlich längst wusste, dass dieser Dschinn kein magisches Wesen, sondern ein hoch entwickelter Schwarm aus Nanogenten war. Andererseits ... unterschied das für ihn im Grunde nichts von Magie, also blieb Pazuzu sein Dschinn.
    Ohne den Nanogentenschutz wären er und Shanda bereits tot, lägen begraben und zerquetscht in ihren SERUNS oder würden mit bangen Herzen darauf hoffen, dass die ballonartigen Schirme der technischen Anzüge leistungsstark genug waren, der kinetischen Energie standzuhalten und ein Gewicht von vielen Tonnen zu tragen.
    Trümmerstücke flogen Toufec entgegen und krachten in den unsichtbaren Schutzwall Pazuzus. Sie glitten davon ab und rutschten zur Seite, stapelten sich um ihn herum. Einige fingen Feuer, verflüssigten sich vor seinen Augen und flossen in rot glühenden Schlieren an der Kuppel entlang. Andere rollten weiter, rissen Sitzgelegenheiten um, begruben vertrocknete Sträucher unter sich und schlugen Löcher in die Wand eines verblichenen Budengebildes auf dem Gehweg, in dem vielleicht einmal Essen verkauft worden war. Sie bildeten einen Wall aus Dreck, Metallbruchstücken und steinartigen Plastbrocken.
    Staub und Schutt wirbelten auf, hüllten die Welt in Grau, doch Toufecs Sicht war dank Pazuzu klar wie Glassit. Er legte den Kopf in den Nacken, sah die unteren Stockwerke durch einen Regen aus Fassadentrümmern in grausamer Schärfe ineinanderstürzen, Etage auf Etage, bis die wegspritzenden Schuttteile die Schutzkuppel überragten und wie ein Mausoleum einschlossen.
    Die Welt verschwand. Es wurde dunkler, und der SERUN ging in den Nachtsichtmodus. Schließlich fand Pazuzu die Zeit, trotz seiner anderen Aufgaben die Lichtintensität zu erhöhen.
    Gerade als Toufec meinte, den Lärm nicht mehr ertragen zu können, kehrte beängstigende Stille ein.
    »Shanda?«
    Keine Antwort.
    Besorgt drehte Toufec sich in der fünf Meter breiten Kuppel. Über ihm wölbten sich Bruchstücke aus Metall und Technogeflecht, verbogen und zerrissen, als wären sie in eine überdimensionierte Müllpresse geraten. Einige davon waren durch Pazuzus Einwirken miteinander verbacken und bildeten eine Art Stützgerüst, das die Last über ihnen trug. Die Kruste aus Technogeflecht schimmerte grünlich und stach aus der Masse hervor. Selbst die Zerstörung tat dem fahlen, kränklichen Glanz keinen Abbruch.
    »Shanda?«
    Warum zeigte der SERUN ihre Position nicht an?
    Es rauschte im Helmfunk wie bei statischen Interferenzen. »Hier unten! Alles okay, wenn man davon absieht, dass mir ein Haus auf den Kopf gefallen ist.«
    Toufec fuhr herum und sah Shanda dank der schematischen Darstellungen im Visier zusammengekauert am Boden sitzen, ebenso wie er in den zur Kuppel geformten Schutzwall Pazuzus gehüllt. Die Chamäleon-Funktion ihres Anzugs hatte sie nahezu unsichtbar gemacht. Erleichtert ging er auf sie zu und half ihr auf die Beine.
    Shanda hustete, als könne sie den Staub schmecken, der die Trümmer über dem Schutzwall in einer Partikelwolke umflirrte. Sie legte den Kopf schief wie jemand, der etwas in der Ferne hörte. »Spürst du das? Das Beben hat aufgehört. Es ist vorbei.«
    Toufec fühlte mit den Füßen in den Boden, dann nickte er. »Zumindest im Moment.«
    Insgesamt hatten vier oder fünf Mondstöße zusammen mit Gravo-Phänomenen die sublunaren Ebenen Iacallas erschüttert.
    Er berührte die Mischung aus altertümlicher Flasche und Öllämpchen, die an einer Halterung des SERUNS auf Hüfthöhe hing. »Pazuzu, schaff uns einen Durchbruch.«
    Aus der Öffnung der durchscheinenden Flasche an Toufecs Gürtel entströmte schwarzer Rauch, formte vage ein Gesicht und zerstob wieder. Die Flasche selbst wurde

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