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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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auf, weil sie auf unzulänglichem Papier gedruckt worden waren.
    Wer also echtes Papier besaß, konnte mit großem Geschick und grafischem Können »echte« Geldscheine hersteilen, die trotzdem gefälscht waren.
    Der Gedanke elektrisierte mich.
    Ich ging hinüber und wollte Phils Meinung hören. Doch er war nicht in seinem Zimmer. Ich ging zurück und rief James Harding an.
    »Na, was willst du?«, fragte Harding. »Sidney Hillman haben wir noch nicht.«
    »Wo liegt die Papierfabrik, die das Banknotenpapier herstellt, James?«
    »Hier in Baltimore«, kam das Echo über den Draht.
    Ich zuckte zusammen. Das hatte ich nicht erwartet. Vorher hatte es mich nie interessiert, woher dieses lebenswichtige Papier kam. Hauptsache, es steckte in meiner Tasche.
    »Kannst du mich dort als Besucher anmelden?«, fragte ich Harding.
    »Was hast du denn da zu suchen?«, erkundigte sich Harding.
    »Man muss vielseitig sein und sich für alles interessieren.«
    »Es ist eine private Fabrik, die im offiziellen Auftrag des Staates arbeitet.«
    »Wo liegt sie?«
    »Außerhalb der Stadt. An der Pulaski Highway, es geht in die Berge hinauf. Das letzte Gebäude rechts in einem kleinen Wald. Die Anlage wird von einer Wachgesellschaft streng bewacht. Ich werde dich anmelden und die notwendigen Vollmachten besorgen. Komm morgen früh, und hol dir den Kram ab, sonst kommst du nicht hinein. Die Fabrik gleicht einer kleinen Festung.«
    »Hoffentlich ist sie es auch.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Dort werden sogar die Mäuse und Kellerasseln kontrolliert, so streng sind die Bräuche.«
    ***
    James Harding hatte nicht übertrieben. Die Anlage glich wirklich einem kleinen Fort. Das Gebäude war durch Drahtzäune und Kontrolltürme abgesichert. Von der Straße aus sah man sie nicht, da Bäume und Sträucher sie verdeckten.
    Ich wendete meinen Ford und fuhr rückwärts in einen schmalen Waldweg hinein. Ich stoppte, legte einen Gang ein, stieg aus und ging zum Tor.
    Meine Papiere und Hardings telefonischer Anruf hatten Erfolg. Ich kam glatt und schnell durch die Sperre.
    Unter dem großen Torbogen der aus Ziegelsteinen gebauten Fabrik empfing mich ein hagerer Mann mit gelblichem Gesicht. Er hatte ein Pferdegebiss, dessen Zähne braun waren wie die Elfenbeintasten eines alten Klaviers. Er hielt mir eine magere Hand hin. Mir war so, als fasse ich eisgekühlten Stahl an.
    »Ich bin Frank Fuller«, sagte er. »Captain Harding hat Sie angemeldet, G-man.«
    »Sind Sie für die Bewachung der Fabrik zuständig, Mr. Fuller?«
    »Ja, Agent Cotton.« Die grauen Augen musterten mich.
    »Können Sie mir etwas über die Bewachung der Fabrik sagen?«
    »Die Wachmänner sind speziell ausgewählt worden. Obwohl wir eine Privatorganisation sind, werden wir laufend überprüft. Meine Leute arbeiten schon seit Jahren hier. Und was führt Sie hierher, Agent Cotton?«
    »Ich habe den Verdacht, Mr. Fuller«, sagte ich, »dass aus dieser Fabrik Papier entwendet wird.«
    Fullers Hände gestikulierten in der Luft herum. »Das ist ausgeschlossen, Agent Cotton.«
    Zwei Wachmänner mit einem Hund patrouillierten an uns vorbei. Die beiden Männer grüßten.
    »Die Kontrolleinrichtungen sind bei uns sehr scharf. Es wird niemand gelingen, auch nur einen Fetzen Papier hinauszuschmuggeln«, erklärte er.
    »Es könnte vielleicht doch ein Loch geben«, wandte ich ein.
    »Bei uns nicht. Das Papier, das Sie meinen, mag weiß Gott woher kommen, von uns stammt es nicht. Doch bitte, Sie können sich selbst überzeugen, Agent Cotton. Ich werde Bescheid geben, damit man Ihnen alles zeigt.«
    Er ging in einen schmalen Raum, in dem helles Licht brannte. Fuller telefonierte und kam dann aus seinem Büro wieder heraus.
    »So, Agent Cotton, es geht alles klar. Bitte, sehen Sie sich um. Im Verwaltungsgebäude wird Sie der Direktor empfangen.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Fuller.«
    »Nichts zu danken.« Zwischen den trockenen Lippen erschien das verräucherte Pferdegebiss.
    Fuller muss ein starker Raucher sein, dachte ich, als ich über den Hof ging.
    ***
    Der Direktor war fast genauso dünn wie das Papier, das er herstellte. Ein freundlicher, älterer Herr. Er sprach mit einer raschelnden Stimme, die an das Zählen von Dollarnoten erinnerte. Er wiederholte die Aufzählung der Sicherheitsmaßnahmen, die ich schon von Fuller gehört hatte.
    »Die Personalakten unserer Leute befinden sich nicht nur hier bei uns, sondern auch im Police Center in Baltimore. Mit Passbildern und genauen Angaben über

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