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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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Fach und zog den. Versicherungsvertrag für den Ford heraus.
    Plötzlich verwandelte sich der Rabe in eine muntere Meise, die hell durch den Frühling zirpte. Das graue Gesicht hellte sich auf.
    »Die Versicherung zahlt!«, rief er. »Hier steht es im Vertrag. Sie haben nichts mehr damit zu tun, Mr. Cotton. Wollen Sie einen anderen Wagen haben?«
    »Darum wollte ich Sie gerade bitten. Diesmal wird er nicht als geröstete Zwiebel zurückkommen.«
    Huston stand auf und blickte durch das Fenster auf den Hof. »Dort drüben steht ein schwarzer Chevrolet, Mr. Cotton. Das einzige Fahrzeug, das ich im Augenblick freihabe.«
    »Hauptsache, ich bekomme wieder Räder unter die Füße, Mr. Huston«, meinte ich und ging hinaus.
    Der Chevrolet hatte rote Polster.
    Ich zwängte mich hinein und schaffte es ohne Schuhanzieher.
    Mein nächstes Ziel war die Pennsylvania Avenue, dort befand sich Baltimores Vergnügungsviertel. Bars, Striptease-Lokale, Varietés, Spielklubs, alles gut durchwürzt mit schönen Frauen aller Schattierungen. Nach dem Motto: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.
    Ich rollte meinen schwarzen Käfer langsam die Straße hinunter und blickte nach links und rechts.
    Endlich entdeckte ich den Star. Die Bar befand sich in einem neu aussehenden, hoch aus der Erde schießenden Haus.
    Ich parkte meinen Wagen und ging hinüber. Die Gitter waren herabgelassen. Ich sah dahinter eine Holztafel, auf denen Fotos der Artistinnen des Star mit Heftzwecken befestigt waren.
    Ich rüttelte an den Eisenstäben. Sie gaben nicht nach.
    Eine Pendeltür öffnete sich einen Spaltbreit. Eine Frau mit grauen Haaren und faltigem Gesicht schaute heraus.
    »Ich will hinein!«, rief ich ihr zu.
    »Die Bar ist geschlossen«, antwortete sie.
    »Ich will Bimbi sprechen. Die wohnt doch hier.«
    »Biegen Sie an der nächsten Kreuzung rechts ein, nach zehn Yards dann wieder rechts. Sie gelangen in die Nebenstraße«, schnarrte sie. »Dort finden Sie den hinteren Eingang zu den Wohnungen.«
    Ich folgte ihrem Rat. Fünf Minuten später stieg ich die Treppen hoch. Ich schaute auf die Türschilder, bis ich Bimbis Namen entdeckt hatte.
    Ich drückte auf den Klingelknopf. Drinnen dröhnte ein Brummer. Er hörte sich wie ein Flugzeugmotor an.
    »Die Tür ist auf«, rief Bimbi von innen. Ich betrat die Wohnung.
    Von der kleinen Bimbi keine Spur. Ich ging durch die Diele und gelangte
    22 in den großen Wohnraum. Am Ende befand sich eine Kochnische. Auch dort war Bimbi nicht zu sehen.
    Aus der Tür neben der Küche strömte Wasserdunst. Das Rauschen einer Dusche war zu vernehmen. »Wer sind Sie?«, rief Bimbi.
    »Der Weihnachtsmann«, erwiderte ich laut und setzte mich.
    »Ich komme gleich mit dem Teller«, tönte es zurück. Dann sang Bimbi vor sich hin. Die Dusche wurde abgestellt, das Singen nicht. Dann kam Bimbi.
    Sie trug einen sehr sittsamen Bademantel, den sie eng um ihre Taille geschnürt hatte.
    »Agent Cotton«, sagte sie mit ihrer hellen Stimme.
    »Nennen Sie mich Jerry, Bimbi.«
    »Okay, Jerry.« Sie setzte sich. »Was gibt’s?«
    »Ich habe mit Ihnen über Sidney Hillman gesprochen, Bimbi. Haben Sie ihn inzwischen gesehen oder etwas von ihm gehört?«
    »In den paar Stunden?«
    »Es könnte ja sein. Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich, Bimbi?«
    »Wenn Sie einen Augenblick warten können?«
    »Falls ich dabei nicht verhungere oder verdurste, gern.«
    »Der Whisky steht dort«, sie zeigte auf die kleine Bar in der Ecke. »Eis und Sodawasser befinden sich im Kühlschrank in der Küche.«
    »Und das Telefon?«, fragte ich.
    »Wollen Sie aus dem Telefon trinken, Jerry?«
    »Nein, anrufen.«
    Sie verschwand hinter einer Tür, die sich in meinem Rücken befand.
    Ich telefonierte mit Captain Harding. »James, ich möchte die Personalakten sehen.«
    »Welche?«
    »Von den Leuten, die bei der Papierfabrik beschäftigt sind.«
    »Hackst du immer noch auf diesem Klotz herum?«
    »Ich interessiere mich eben für Dollarpapier.«
    »Dann komm!«
    »Kann ich noch jemand mitbringen?«
    »Wie du willst.«
    Bimbi brach den olympischen Rekord im Anziehen für Frauen. Bereits nach einer Viertelstunde stand sie fertig vor mir. »Gratuliere«, sagte ich.
    »Wozu?«
    »Sie sind nicht nur hübsch, sondern auch schnell.«
    ***
    James Harding machte große Augen, als ich mit dem Mädchen das Office betrat.
    »Meine Mitarbeiterin«, stellte ich Bimbi vor.
    Er kannte sie, da sie auch ihm schon wiederholt geholfen hatte.
    »Wie steht es mit den

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