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0373 - Echsenmenschen greifen an

0373 - Echsenmenschen greifen an

Titel: 0373 - Echsenmenschen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wassermengen hereingebrandet !
    »Verflixt noch mal…«
    Ted suchte nach seinem Dhyarra-Kristall. Vielleicht konnte er damit den Riß in der Welt finden und Teri zurückreißen. Möglicherweise war es noch nicht zu spät.
    Er hatte den Dhyarra gerade in der Hand, als es draußen gegen die Tür hämmerte. Die Überschwemmung war bemerkt worden, und jemand kam, um sich um das Unheil zu kümmern!
    Ted wollte nicht reagieren, aber da hörte er den Generalschlüssel, der sich im Schloß drehte. Nach dem Prinzip, daß Not kein Gebot kennt, bemühte sich das hilfreiche Personal, hereinzukommen.
    Ted war noch nie so schnell in seine Hose gekommen wie jetzt. Da wurde die Tür bereits geöffnet. Ein Etagenkellner sah Ted, sah die offene Bade-Zimmertür, sah das Wasser und stürmte sofort ins Bad, um etwaige Hähne zu schließen und nach dem Rohrbruch zu suchen.
    Ted nahm sich jetzt Zeit, auch das Hemd überzustreifen. Er kehrte über den pitschnassen Teppich ins Bad zurück.
    »Aber Signore«, stöhnte der Zimmerkellner ratlos. »Was ist denn hier passiert? Wie ist das möglich?« Er konnte kein beschädigtes Rohr finden, und das Wasser, das nach wie vor aus der Brause strömte, verschwand brav im Abfluß des Duschbeckens. Woher diese Wasserfluten gekommen waren, blieb für ihn eine ungelöste Frage.
    »Ich wüßte es auch gern«, sagte Ted. Er drehte die Brause zu und hoffte, damit keine Verbindung in eine andere Welt zu zerstören, aber im Moment reichte ihm die Wassermenge vollkommen aus, und das Rauschen ging ihm auf die Nerven.
    Der Zimmerkellner, der im Vorbeigehen zufällig auf das Wasser aufmerksam geworden war, zog sich zurück. »Signore, ich muß die Direktion verständigen. Wir kriegen das schon in den Griff, bestimmt«, versprach er und verschwand. Tun konnte er im Moment ja nichts, weil kein Wasser mehr nachkam.
    Ted war froh, wieder allein in Zimmer 325 zu sein. Er aktivierte den Dhyarra-Kristall, fädelte seinen Geist in die magische Kraft des Sternensteins ein und begann das Zimmer abzutasten. Aber da war nirgends ein Dimensionsriß. Wenn es ein Weltentor gegeben hatte, war es wieder verschwunden, mußte also vorübergehend künstlich erzeugt worden sein. Das verschlechterte die Chancen, Teri aufzuspüren, rapide.
    Ted Ewigk war Reporter, kein Magier. Deshalb befürchtete er, allein mit dieser Situation nicht fertig zu werden. Ihm fehlten einige Grundlagen bei der Anwendung von Dhyarra-Kristallen. Es reichte eben nicht, von dem Ewigen Zeus über -zig Generationen abzustammen und dessen magischgenetisches Erbe doppelt rezessiv in sich zu vereinen.
    Hier mußte jemand her, der sich damit auskannte.
    Ted ging zum Zimmertelefon. Er rief sich die Nummer in Erinnerung, die er anwählen wollte. Beaminster Cottage, England. Wenn sich da niemand meldete, Château Montage in Frankreich. Vom Zimmer aus konnte er auch Auslandsgespräche unter Umgehung der Vermittlung im Direktwählverfahren führen.
    Er hatte den Hörer noch nicht abgehoben, als das Telefon anschlug.
    Verflixt, dachte er, wollte schon nach dem Abheben sofort wieder auflegen, um die Leitung für sich selbst freizubekommen, entschied dann aber doch wieder anders. Außer der Hotelführung wußten nur vier Leute, daß er in der Villa Doria Pamphili telefonisch erreichbar war - die verschwundene Teri Rheken, der Druide Gryf sowie Professor Zamorra und Nicole Duval.
    »Pronto«, meldete er sich. »Eternale…« Selbst in Streßsituationen schaffte er es, seine Tarnung aufrecht zu erhalten.
    »Teodore«, klang eine bekannte Stimme aus dem Hörer. »Hier ist Zamorra…«
    Ted seufzte erleichtert auf.
    »Wo steckst du, Zamorra? Dich wollte ich gerade anrufen… hier brennt’s nämlich, und gelöscht hat auch sofort einer, der nicht gebeten wurde. Aber der Brand geht fröhlich weiter…«
    Draußen klopfte es an der Tür.
    Ted ließ es klopfen.
    »Was brennt bei dir?« fragte Zamorra von irgendwo. »Dein Zimmer? Und was faselst du da von Löschen?«
    Ted rief sich zur Ordnung. Mit Orakelsprüchen, wie sie die Sibylle von Sumae nicht besser hätte produzieren können, war sein Freund Zamorra nicht gedient. Hastig erzählte er, was sich abgespielt hatte. Zamorra hörte aufmerksam zu.
    »Wir kommen so schnell wie möglich, Teodore«, versprach er. »Wir sind im Moment noch in Marrakesch, aber wir nehmen die nächstmögliche Flugverbindung! Holst du uns vom Flughafen ab? Aber da ist noch etwas, Ted! Die Dynastie hat uns hier zu schaffen gemacht und uns fast erledigt.

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