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0373 - In der Todeszone

Titel: 0373 - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grünen Lichtstrahlen. Der Rachen war weit aufgerissen; er war so groß, daß man bequem zwischen den Mahlzähnen hätte stehen können.
    „Vermutlich", sagte Peter Shark trocken, „wird er uns in fehlerfreiem Interkosmo begrüßen."
    „Vermutlich nicht", erwiderte Bontainer und grinste den Ingenieur an.
    Die Halle hatte einen Durchmesser von weniger als fünfunddreißig Metern und wirkte seltsam kahl, irgendwie tot. Wenige Minuten später erkannten die Terraner, daß das aufgerissene Maul des Giganten der einzige Weg war, abgesehen von dem Stollen, der wieder aus dieser Halle herausführte. Zumindest äußerte Bontainer diesen Verdacht.
    „Nicht ein einziges Anzeichen dafür, daß sich Türen in der Hallenwandung verbergen."
    „Nichts."
    Wie kommen wir dort hinauf?"
    „Langsam", sagte Wildcat. „Klettern. Langsam klettern - das ist die einzige Lösung."
    „Wer ist professioneller Bergsteiger?"
    Keiner von ihnen war es.
    „Es dürfte gehen, aber es wird eine mühsame Arbeit."
    Sanda und Shark machten sich an den Aufstieg. Sie verwendeten dazu jeden Quadratzentimeter, der Platz für Finger oder Sohlenkanten bot. Die sehr echt modellierte Kleidung mit den vielen Einzelheiten eines der Einsatzanzüge half ihnen dabei. Sie brauchten eine halbe Stunde, bis sie schweißtriefend sich an den Zähnen anlehnen konnten.
    Dann fiel eines der letzten Seile nach unten.
    Die anderen Männer hatten es etwas leichter. Während sie sich an der Außenfront des Haluters abmühten leuchtete Sanda mit dem Gürtelscheinwerfer in den Rachen hinein.
    „Sieh an", sagte er. „Es war eine erneute Hürde."
    Neben ihm starrte Shark nach innen.
    „Kann dies ein Lift sein, John?"
    „Ich halte es für sehr wahrscheinlich", erwiderte Sanda dem Ingenieur.
    Sie kletterten über die Zähne und befanden sich auf einer stählernen Plattform, die durch starke Gleitelemente an etwa zehn senkrechten Schienen gehalten wurde. Ein breites Geländer trennte den Boden von den glatten Wänden, an denen die Laufschienen festgeflanscht waren.
    „Eine Sache für ungefähr dreißig Personen", schilderte Shark seine Eindrücke.
    „Oder für weniger Wesen, wenn sie größer sind."
    „Richtig."
    Sie entdeckten auch die Steuerung noch ehe Bontainer sich zu ihnen hineinschwang. Sie bestand aus zwei großen, nicht zu übersehenden Knöpfen, die an einer kleinen Säule aus Stahl befestigt waren: Sonst gab es nichts.
    Nacheinander kamen die anderen Männer.
    „Auch hier haben wir keine Alternative. Es geht senkrecht nach unten, und vermutlich ziemlich tief.
    Achtung - jeder stellt sich mit dem Gesicht zur Wand und nimmt die entsicherte Waffe hoch. Es kann sein, daß sich auf dem Boden dieses Liftschachtes eine mörderische Überraschung für uns befindet.
    Sind wir schon aus der Zone draußen, in der die Schutzfelder nicht funktionieren?"
    Entweder waren die entsprechenden Schaltungen zerstört worden, oder auch hier funktionierte der Individualschutzschirm nicht.
    „Abwärts!" sagte Waringer und drückte den Knopf.
    Augenblicklich setzte sieh die Plattform in Bewegung. Sie fiel fast wie ein Stein in die Tiefe, kaum abgebremst und mit beträchtlicher Geschwindigkeit. Die Ohren begannen zu knacken, und die Männer schluckten krampfhaft.
    „Ich rechne", sagte Abel Waringer. „Vierhundert Meter bis jetzt - ungefähr."
    Er bewegte lautlos die Lippen und starrte auf seine Uhr.
    Nach kurzer Zeit hielt der Lift an.
    „Rund einen Kilometer", sagte Waringer. „Inzwischen sind wir ziemlich tief gesunken."
    „Aber unsere Moral leidet nicht darunter", lächelte Bontainer zuversichtlich.
    Gitter aus breiten Stahlbändern glitten zurück, dann bewegte sich eine Platte, deren Rückseite die Männer sehen konnten. Ein breiter Eingang führte in eine kleinere Halle, die innen mit spiegelndem, hochverchromtem Stahl ausgeschlagen war.
    „Aussteigen, meine Herren", sagte Bontainer und witterte augenblicklich eine neue Teufelei.
    Er sollte nicht irren.
    Nacheinander, sehr wachsam, traten die zwölf Männer aus dem Lift. Hier unten war es totenstill, und die Sohlen der Stiefel machten merkwürdige, scharrende Geräusche auf dem glatten Metall. Nichts rührte sich bis auf die undeutlichen Spiegelbilder an den Wänden.
    Dann: Ein schleifendes Geräusch.
    Lloyd, der den Lift als letzter verlassen hatte, fuhr herum.
    Ein Stahlschott fuhr langsam, aber mit unerbittlicher Genauigkeit aus dem Boden. Zwischen dem Metall und der Kante des langen Einschnitts war weniger als ein

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