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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wohl das Leben gerettet hatte. Zamorra näherte sich dem ausgeglühten Wrack des Cadillac und versuchte den Kofferraum zu inspizieren. Der Kofferraumdeckel war von der Explosion losgerissen und durch die Luft geschleudert worden und lag jetzt restlos deformiert dort, wo unter normalen Umständen Fahrer und Beifahrer gesessen hätten. Von den Lederkoffern mit dem Gepäck war nur Asche zurückgeblieben, hier und da ein paar kleine Metallteile wie Reste von explodierten Spraydosen, geschmolzene Parfümfläschchen, ein verglühter Rasierapparat, ein paar zusammengeschmolzene Manschettenknöpfe, ein paar Gürtelschnallen und Kofferschlösser…
    Da war auch der Einsatzkoffer. Der war aus Metall, aber die unglaubliche Hitze der Explosion hatte auch ihn anschmelzen lassen. Es war anzunehmen, daß von seinem Inhalt nichts mehr brauchbar war. Zamorra würde wieder mühevoll eine neue Ausstattung zusammenbringen müssen. Er streckte die Hand nach dem unter dem Löschschaum inzwischen erkalteten Koffer aus, aber ein Polizist hinderte ihn daran. »Nichts anfassen, Mister. Die Sachen bleiben, wo sie sind. Wir müssen den Wagen erst einmal von Spezialisten untersuchen lassen. Offenbar handelt es sich um eine Bombe mit Erschütterungszünder. Wir müssen Reste der Bombe finden, um festzustellen, wer sie gebaut hat, wie stark die Sprengkraft war und…«
    Zamorra sah den Mann strafend an, der seinen Vortrag daraufhin unterbrach. »Können Sie sich vorstellen«, sagte Zamorra, »daß ich lediglich mal mein Eigentum, oder das, was davon übriggeblieben ist, auf mögliche Brauchbarkeit untersuchen möchte?«
    »Oh, vorstellen kann ich mir das schon, Sir«, sagte der Cop. »Aber trotzdem muß erst einmal alles untersucht werden. Aber glauben Sie im Ernst, daß da noch was Brauchbares drin ist? Nach der Gluthitze?«
    »Der Koffer ist aus Metall«, sagte Zamorra. Er hoffte, daß zumindest der Dhyarra-Kristall noch existierte. Welche Hitzegrade halten Dhyarras aus? Er wußte es nicht.
    »Lassen Sie trotzdem die Finger davon«, sagte der Polizist. »Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, können Sie gern…«
    »Das ist doch lächerlich«, fuhr Zamorra auf. »Glauben Sie, die Bombe hätte sich in diesem Köfferlein befunden?«
    »Ich glaube gar nichts, Sir. Ich halte mich nur an meine Vorschriften, die besagen, daß nichts berührt oder entfernt werden darf, ehe die Untersuchung abgeschlossen ist. Wir werden den Wagen - beide Wagen - hier abschleppen lassen. Ich gebe Ihnen gern die Adresse, wohin wir die Wracks bringen.«
    »Wir werden sowieso in Kontakt bleiben, schätze ich«, sagte Zamorra. »Vielleicht interessiert es Sie, daß vor der Explosion ein Chinese im grauen Anzug hier herumschnüffelte und sich für den Wagen interessierte. Ich hielt ihn fest, aber er entwischte mir.«
    »Davon haben Sie ja gar nichts erzählt.«
    »Ich erzählte es jetzt«, sagte Zamorra. »Dieser neugierige Flüchtige entstieg, wenn wir es richtig beobachteten, einem schwarzen Lincoln Town Car.«
    »Oh, davon dürfte es mindestens ein paar tausend Stück in den USA geben, und garantiert einige hundert in Kalifornien.«
    »Es war der Wagen von Mister Tong La-Mon«, warf Su Ling ein. »Er hatte eine Unterredung mit mir.«
    »Oh«, sagte der Polizist. »Der alte Tong persönlich. Und der hat sich herabgelassen, hier mit Ihnen…«
    »Die Tongs sind sehr leutselig«, warf einer der anderen Beamter ein.
    »Mister Tong La-Mon versucht mich zu erpressen«, sagte Su Ling. Sie sah plötzlich ziemlich entschlossen aus. »Ich möchte gegen ihn Anzeige erstatten.«
    »Oh, jetzt wird das aber alles ein wenig viel auf einmal«, sagte der Beamte. »Wissen Sie was? Wir nehmen Sie mit zum Präsidium, dort können Sie Anzeige erstatten. Wir fahren Sie dann auch wieder hierher zurück. Das gilt auch für Sie und Ihre Begleiterin, Mister Zamorra. Wir rollen die Sache da noch einmal in aller Ruhe auf. Aber hier stehen wir uns langsam die Beine in den Bauch, die Neugierigen werden auch nicht weniger…«
    Zamorra schielte zu seinem Einsatzkoffer. Aber es gab wohl keine Möglichkeit, auf die Schnelle heranzukommen. So blieb ihm tatsächlich vorerst nur das Amulett.
    »Okay, fahren wir zum Präsidium«, seufzte er. »Vielleicht können wir von dort aus auch einen neuen Mietwagen bestellen.«
    ***
    Wieder eine Stunde später fuhren sie in einem neuen Mietwagen zu Su Lings Wohnung zurück. Zamorra hatte Ling überreden können, auf Ihre Anzeige zu verzichten. Dabei würde doch

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