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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts herauskommen. Tong La-Mon war offiziell nichts nachzuweisen; für das Gespräch gab es keine Zeugen, und die anderen Eingeschüchterten würden garantiert den Mund halten. Andererseits konnte die Sache nur unnötig Staub aufwirbeln und Zamorra selbst bei seiner Dämonenjagd behindern. Er bedauerte es teilweise schon, daß er von dem graugekleideten Schnüffler gesprochen und damit Tong ins Spiel gebracht hatte.
    An seinen Dhyarra-Kristall kam er auch jetzt noch nicht heran. Die eingehenden Untersuchungen der Reste würden einige Zeit dauern, hatte man erklärt.
    »Wir setzen dich in deiner Wohnung ab«, sagte Zamorra zu Ling, »kümmern uns um ein Hotelzimmer und werden dann die Geschäfte unsicher machen. Immerhin brauchen wir dringend solche Kleinigkeiten wie Zahnbürste, Sonnenbrille und Strohhut… und was es sonst noch so alles gibt.«
    »Ein Hotelzimmer braucht ihr nicht unbedingt. Ihr könnt doch bei mir wohnen«, bot Ling an.
    »Abgelehnt«, sagte Nicole. »Wir quartieren uns im ›West Coast Star‹ ein, und das empfehle ich dir auch, Ling. Dein Angebot ist lobenswert und wir danken dir dafür, aber es ist erstens nicht annehmbar und zweitens unvernünftig. Du stehst ebenfalls auf der Abschußliste der Tongs. Wir setzen dich nur in deiner Wohnung ab, damit du deine Sachen packst. Wenn wir eingekauft haben, holen wir dich wieder ab und siedeln um. Wir werden im ›Star‹ ein Zimmer für dich mit buchen.«
    »Aber - wer sagt denn, daß ich das will?« staunte die Dolmetscherin.
    »Der klare Menschenverstand«, sagte Nicole. »Bevor wir nicht reinen Tisch gemacht haben, bist du in Gefahr. Also kommst du erst mal ins Hotel, damit du aus der Schußlinie heraus bist. Du kennst das ›West Coast Star‹ ja. Da habe ich dich ja schon einmal untergebracht.«
    »Und es hat nichts genützt - ich wurde trotzdem von dieser Hexe entführt.«
    »Damals waren wir unvorsichtig, diesmal nicht«, sagte Nicole. »Da sind wir. Steig aus, pack dein Köfferlein und halte dich bereit. Wir werden versuchen, uns zu beeilen.«
    Seufzend ergab sich Su Ling in ihr Schicksal. Sie stieg aus. »Laßt euch ruhig Zeit«, sagte sie. »Ich muß mich an diesen Gedanken erst gewöhnen.«
    Sie betrat das Haus, stieg die Treppe hinauf zu ihrer Wohnung, schloß auf und trat ein.
    Dann wurde es für sie schwärzeste Nacht.
    ***
    Inzwischen wußte Tong La-Mon längst, daß das Attentat fehlgeschlagen war. Die Bombe explodierte zu früh. Der Dämonenjäger Zamorra war nicht im Fahrzeug gewesen. Aber wenn er nur einigermaßen klar denken konnte, war er jetzt gewarnt.
    Die Fronten mußten klar sein. Beide Seiten wußten, was sie voneinander zu erwarten hatten.
    Dadurch wurde alles einfacher -aber auch schwieriger.
    Zunächst sollte nun aber Wai versuchen, Zamorra zu töten. La-Mon hoffte, daß Wai diesmal vorsichtiger zu Werke ging. Versagte er, war das sein Tod. La-Mon verlor Wai aber nur ungern, wie er jeden seiner Sippe nur ungern verlor. Jeder Verlust war eine Schwächung des Tong-Clans.
    Denn es gab genug andere, die nur darauf warteten, daß die Tongs geschwächt wurden. Die anderen, das waren keine Dämonen, sondern menschliche Gangsterbosse, die versuchten, ihre Macht auch auf Chinatown auszudehnen. Früher hatten sie in Chinatown das Sagen gehabt, aber als die Tongs erschienen, hatten sie die Gangsterbosse verdrängt. Mochten die über das weiße San Francisco herrschen. Chinatown aber gehörte den Chinesen und damit den Tongs.
    Der Kampf um die Macht nahm aber kein Ende. Errungenes mußte verteidigt werden. La-Mon überlegte, ob die Weigerung dieser Su Ling, auf die finanziellen Forderungen einzugehen, vielleicht von Weißen gesteuert wurde. Vielleicht sagte man den Tongs auf diese Weise wieder mal einen Kampf an. Möglich war alles. Nicht nur Dämonen, sondern auch Menschen spannen ihre Intrigen um unendlich viele Ecken und Winkel. Andererseits hatte sie von Magie gesprochen. Das deutete nicht auf einen Bandenkrieg hin. Denn dann hätte sie über dieses Phänomen geschwiegen.
    La-Mon hob die Schultern.
    Er wartete jetzt darauf, daß Wai aktiv wurde. Je nach dessen Erfolg oder Mißerfolg mußten die nächsten Schritte geplant werden. Zamorra in Chinatown und auf der Spur der Tongs, das war eine Katastrophe.
    Schlimmer als ein Erdbeben.
    ***
    Bald darauf hielt ein silberblauer Cadillac Seville vor dem Haus, in dem Su Ling wohnte. Diesmal war es Nicole nicht gelungen, ein Cabrio als Mietwagen zu beschaffen - im sonnigen Kalifornien sind

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