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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Den Geräuschen nach zu urteilen, die an mein Ohr drangen, mußten es drei Personen sein.
    »Werfen Sie die Waffe weg!« schnarrte jemand.
    »Ihr haltet mich wohl für blöde«, erwiderte ich trotzig. »Kommt näher. Jeder von euch kann eine Kugel verpaßt bekommen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Sie spielen wohl gern den starken Mann«, höhnte es mir hinter dem grellen Gleißen entgegen. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Ballard. Anthony Ballard!« sagte ich. »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Professor Kull! Sie sind in mein Haus eingedrungen, Mr. Ballard.«
    »Haus nennen Sie diese Festung? Sie untertreiben, Professor Kull«, sagte ich und strengte meine Augen an, doch ich sah nicht mehr als drei Silhouetten.
    Der Mann, der sich Professor Kull nannte, war groß und breitschultrig, das registrierte ich. Die beiden andern verhielten sich still.
    Kull war der Boß.
    »Sie sind ein Einbrecher, Mr. Ballard«, hielt mir Mortimer Kull vor.
    »Richtig«, gab ich zu. »Ich hätte Sie jedoch nie belästigt, wenn Sie meinen Interessen nicht zuwiderhandeln würden.«
    »Ihren Interessen?« fragte Professor Kull und trat einen Schritt vor.
    Dadurch gelangte er in das Streulicht der Spotlights, und ich konnte ihn sehen.
    Zum ersten Mal stand ich diesem wahnsinnigen Wissenschaftler gegenüber.
    Ich nickte. »Meine Interessen: Lance Selby, Tucker Peckinpah.«
    »Was haben Sie mit denen zu tun?« fragte Kull erstaunt.
    »Sie sind meine Freunde.«
    Mortimer Kull lachte eisig. »Sie waren Ihre Freunde, Mr. Ballard.«
    »Noch leben die beiden!« behauptete ich, obwohl ich es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wußte.
    »Ja, noch leben sie, aber nicht mehr lange, denn Lance Selby befindet sich bereits auf dem Weg zu Peckinpah.«
    »Mit Ihrem gottverdammten Serum in den Adern?«
    »Sie kennen es?«
    »Ich hatte bereits mit zwei Wurmkillern zu tun.«
    »Tja, und nun ist Ihr Freund Selby auch einer geworden.«
    »Dafür würde ich Sie am liebsten umbringen!« preßte ich zwischen den Zähnen hervor.
    »Aber, aber, Mr. Ballard. Sie werden sich doch nicht mit einem Mann wie mir auf die selbe Stufe stellen«, höhnte Kull.
    »Vielleicht ist es das, was mich davon abhält, Sie zu erschießen. Ich bin kein Verbrecher.«
    »Die Fakten sprechen gegen Sie. Sie sind in mein Haus eingedrungen.«
    »Ich bin in den Stützpunkt der Organisation des Schreckens eingedrungen, das stimmt.«
    Kull hob die Augenbrauen. »Sie sind gut informiert, Mr. Ballard.«
    »Man tut, was man kann.«
    »Aber das nützt Ihnen nun nichts, mehr, denn ich habe soeben beschlossen, daß Sie sterben müssen. Freunde von Peckinpah sind automatisch meine Feinde, und so vorwitzige Kerle wie Sie konnte ich noch nie ausstehen.«
    »Was haben Sie mit mir vor? Möchten Sie mich auch zum Wurmkiller machen?«
    »Die Idee wäre nicht schlecht, aber ich glaube, es gefiele mir besser, Sie durch einen Wurmkiller sterben zu sehen.«
    Mortimer Kull hob die Hand und schnippte mit dem Finger. Die zwei Männer, die mit ihm den Raum betreten hatten, stellten sich neben ihn. Einer sah aus wie ein Papagallo aus Italien.
    Der andere war ein Bulle, glich einem Catcher. Sein Oberkörper war nackt. Ich wußte, was gleich passieren würde, und meine Nackenhärchen stellten sich quer, denn ich befand mich mit dem rechten Bein im wahrsten Sinne des Wortes in der Klemme, und Kugeln – wenn sie auch aus Silber und von Pater Severin geweiht waren – konnten das Monster nicht aufhalten. Schon färbte sich die Haut des Mannes braun, und der rote Wurm kam zum Vorschein.
    Was konnte ich tun?
    War ich verloren?
    Mein Colt Diamondback richtete sich auf Professor Kull. »Wenn dieser Wurmteufel mich angreift, erschieße ich Sie!« rief ich.
    Das hörte natürlich auch das Monster, und es erachtete es als seine Pflicht, sich mit seinem Leben für Mortimer Kull einzusetzen. Mit einem raschen Sprung stellte es sich vor den Wissenschaftler. Dadurch war mir der einzige Trumpf genommen, den ich gehabt hatte.
    Jetzt war guter Rat teuer.
    Ich stieß den Diamondback in die Schulterhalfter. Er war gegen das Ungeheuer wertlos. Helfen konnte ich mir nur mit der magischen Streitaxt.
    Aber die Schmerzen würden wiederkommen, wenn ich diese Waffe zwischen den Backen des Fangeisens herausriß. Egal. Lieber wollte ich Schmerzen ertragen, als von diesem Scheusal getötet zu werden.
    Mit beiden Händen ergriff ich die Axt.
    Der Schmerz ließ mich aufstöhnen, als ich die Waffe hochriß. Ich biß die Zähne

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