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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schon entschieden. Wir sind verdammt gute Schlitzer. Von uns hätte sogar Jack the Ripper noch was lernen können!«
    Lance Selbys Augen verengten sich; das synthetische Blut in seinen Adern geriet in Wallung. »Zum letzten Mal«, sagte er schneidend, »geht mir aus dem Weg!«
    »Wir denken nicht daran«, erwiderte der Rothaarige. »Mann, wir befinden uns in einer Zwangslage und haben nichts zu verlieren. Du machst auf mich einen mutigen Eindruck, aber das würde mich nicht davon abhalten, dir die Kehle durchzuschneiden, wenn du jetzt nicht sofort Vernunft annimmst!«
    Das harte Herz des Parapsychologen hämmerte wild gegen die Rippen. Er beherrschte sich nur noch mühsam.
    Er biß die Zähne zusammen.
    Wenn ihn diese rauschgiftsüchtigen Straßenräuber weiter reizten, konnte er für nichts garantieren. Der Mordtrieb in ihm drohte auszuufern.
    Wenn es dazu kam, würde er auf Peckinpah verzichten und diese beiden Junkies töten.
    »Nun, was ist?« fragte der Rothaarige.
    »Nichts! Keinen löchrigen Penny kriegt ihr von mir!« schnarrte der Parapsychologe.
    »Okay, dann müssen wir uns als Leichenfledderer betätigen!« sagte der Freund des Rothaarigen, bei dem der Geduldsfaden gerissen war. Er sprang vor und stach zu.
    Lance Selby wich dem Messer aus. Eigentlich wäre das nicht nötig gewesen, denn Professor Kulls Serum machte ihn zu einem Großteil unverwundbar, aber er war an die neue Situation noch nicht gewöhnt.
    Blitzschnell schlug er mit der Faust zu. Der Treffer saß. Der Angreifer wurde zurückgeworfen und fiel gegen seinen Feind.
    Dieser stieß ihn von sich und versuchte seinerseits Lance Selby mit dem Messer zu erwischen. Der Parapsychologe, dem man nicht ansah, was für ein brillanter Fighter er war, lehrte die Junkies das Fürchten.
    Er ließ vom Rothaarigen erst ab, als dieser mit glasigen Augen zu Boden ging.
    Inzwischen hatte der zweite Junkie den ersten Treffer soweit verdaut, daß er sich zu einem neuerlichen Angriff entschließen konnte.
    Lance Selby konzentrierte sich auf das Messer des Mannes.
    Als ihm die Klinge entgegenzuckte, zog er den Bauch ein, kreuzte die Arme davor und schnappte mit den Händen nach dem Handgelenk des Gegners.
    Mit einem jähen Ruck drehte er dem Junkie den Arm um. Der Bursche schrie auf. Lance Selby verstärkte den Druck so lange, bis sein Gegner das Messer nicht mehr halten konnte.
    Aber danach ließ er von dem Mann noch nicht ab. Erst als der Junkie auf der Straße lag und nicht mehr in der Lage war, sich zu erheben, ging der Parapsychologe weiter.
    Nichts und niemand kann mich aufhalten! dachte er grimmig. Ich werde diesen Weg bis zum Ende gehen!
    Und am Ende würde es zwei Tote geben: Lance Selby und Tucker Peckinpah.
    ***
    Als das Fangeisen zuschnappte, flammten über mir grelle Spotlights auf. Von vier verschiedenen Seiten wurde ich angestrahlt. Ich senkte geblendet den Blick und entdeckte auf dem schwarzen Marmorboden weitere Fangeisen.
    Sie waren so ausgelegt, daß man irgendwann unausweichlich in eines treten mußte. Ächzend ging ich in die Hocke, legte die magische Streitaxt beiseite und versuchte die Backen des Eisens auseinander zudrücken.
    Da meine Kraft nicht ausreichte, setzte ich die Axt ein. Keuchend schob ich sie zwischen die Backen und drückte so fest wie möglich dagegen.
    Das Fangeisen lockerte den schmerzhaften Druck, aber ich brachte es nicht vollends auf. Schweißtröpfchen bildeten sich auf meiner Stirn.
    Jetzt, wo das Licht aufgeflammt war, war ich sicher, daß man im Haus von meinem unerlaubten Eindringen wußte. Es würde wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis ich Besuch bekam.
    Ich klemmte die Streitaxt so in die Fangeisen, daß der Schmerz abebben konnte. Dann zog ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und entsicherte ihn.
    Mit einer Kugel mußte diese verflixte Falle aufzukriegen sein. Ich mußte das Scharnier treffen, dann würde das Eisen auseinanderfallen, und ich war wieder frei.
    Aber es gab eine Gefahr: Wenn die Kugel abprallte, konnte sie mich erheblich am Bein verletzen. Sollte ich dieses Risiko eingehen?
    Zum Überlegen war keine Zeit.
    Ich entschied mich für den befreienden Schuß und richtete den Colt auf die Falle, doch ehe ich abdrücken konnte, öffnete sich eine Tür.
    Ich sah es nicht, denn nach wie vor blendeten mich die grellen Scheinwerfer, aber ich hörte es. Und ich reagierte darauf, hob den Diamondback und richtete ihn dorthin, wo ich den Eintretenden vermutete.
    Den Eintretenden?
    Es waren mehrere.

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