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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    „Das ist gefährlich", sagte Homm. „Das dürfen Sie nicht."
    Ich achtete nicht auf ihn, sondern rammte mir die Nadel in den Unterarm. Der Schmerz ließ mich zusammenzucken. Ich zog die Nadel heraus und starrte gebannt auf die kleine Wunde Ein paar Sekunden verstrichen.
    „Es blutet nicht", sagte ich. „Alles in Ordnung."
    Homm sagte nichts. Er dachte ebenso wie ich daran, daß Jarq empfindlicher war als wir fünf. Also würde sein Symbiont zuerst absterben. Es konnte noch Tage dauern, bis bei uns die gleiche Reaktion einsetzte.
    „Rufen Sie einen Arzt", sagte ich.
    Homm ging zum Interkom.
    „Wen?"
    „Am besten Gronkkor", schlug ich vor.
    „Einer der Paraplanten ist bei mir, Doc", sagte Homm aufgeregt, nachdem die Verbindung zustandegekommen war. „Ontioch Anaheim. Der Wurm blutet, und Anaheim hat sich mit einer Nadel getestet."
    Er wandte sich wieder zu mir um.
    „Gronkkor kommt sofort."
    „Ich habe mitgehört", sagte ich. Ich blickte auf Jarq, der sich wieder zusammengerollt hatte. Sein Sehring erschien mir heller als sonst, aber das konnte auch an der Beleuchtung liegen.
    Gronkkor war ein Ara, einer der wenigen Raumfahrer an Bord, die nicht terranischer Abstammung waren. Er war ein überragender Wissenschaftler und hatte wahrscheinlich mehr zur Entwicklung des Bra-Extrakts beigetragen, als man allgemein wußte.
    Er kam so schnell, daß ich ihn verdächtigte, gerannt zu sein. Er trug eine enganliegende Kombination und einen tellerförmigen Hut. Sein Oberkörper war leicht nach vorn gebeugt wodurch seine Arme noch länger wirkten, als sie ohnehin schon waren.
    Ohne Homm zu beachten, kam er auf mich zu.
    „Was haben Sie getan?" fragte er. Er sah die Nadel auf dem Tisch liegen und warf mir einen wütenden Blick zu. „Sie wissen doch, daß Sie Ihre Fähigkeiten nur im Ernstfall einsetzen sollen."
    „Es handelt sich um einen Ernstfall", sagte ich. „Jarq blutet. Homm hat ihn mit der gleichen Nadel gestochen."
    Gronkkors Blicke wanderten von mir zu Homm und wieder zurück. Er schien weder den Pharrandaner noch mich besonders zu mögen.
    „Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen, bei Jarq einen Test vorzunehmen?" fragte er Homm.
    Der Pfleger sah eine Möglichkeit gekommen, sich in den Vordergrund zu spielen.
    „Ich kenne Jarq", sagte er überlegen. „Ich weiß genau, wann es an der Zeit ist, ihn zu überprüfen."
    Gronkkor hieb mit der Faust auf den Tisch.
    „Vielleicht machen Sie das ständig", beschuldigte er Homm. Sie stechen den Wurm jeden Tag, um festzustellen, ob noch alles in Ordnung ist."
    Homm war rot angelaufen. Seine Hände öffneten und schlossen sich, als wollte er etwas zerbrechen.
    Ich dachte, er würde sich jeden Augenblick auf den Ara stürzen. Doch er beherrschte sich.
    „Ich habe Jarq zweimal gestochen" sagte er. „Einmal ohne Zeugen, dann in Gegenwart des Paraplanten."
    Gronkkor wandte sich an mich.
    „Sie waren beim zweitenmal dabei?"
    Ich nickte. Gronkkors Erregung bestätigte mir nur, daß eine Krise im Anzug war. Vielleicht würde man uns den Bra-Extrakt wieder entziehen und ihn durch normales Blut ersetzen. Für den Ernstfall war ein solches Vorgehen geplant, obwohl niemand wußte, ob wir das überstehen konnten.
    „Hat der Wurm geblutet?" fragte Gronkkor.
    Wieder konnte ich nur nicken.
    Die Einstichstelle war noch immer von der Klammer markiert, und Gronkkor untersuchte sie.
    „Tatsächlich", sagte er, als könnte er uns erst jetzt Glauben schenken. „Der Wurm muß sofort ins Hauptlabor gebracht werden. Veranlassen Sie alles, Homm."
    „Was geschieht mit uns?" fragte ich den Ara.
    „Fühlen Sie sich wohl?"
    In diesem Augenblick wußte ich es nicht, aber ich nickte.
    „Gut", sagte Gronkkor. Informieren Sie die vier anderen Paraplanten von diesem Vorfall. Sobald sich einer krank fühlt, muß er sofort in die Krankenstation kommen. Aber ich glaube nicht, daß im Augenblick eine Gefahr besteht. Jarq ist schließlich dazu da, uns vor allen Schwierigkeiten zu warnen."
    „Woran kann es liegen?" fragte ich. Gronkkor zuckte mit den Schultern und ging wortlos hinaus.
    Inzwischen hatte Homm den Antigravprojektor mit den Hängegurten aufgestellt, worin man Jarq ins Hauptlabor transportieren würde.
    Der Wurm schnarchte, ein sicheres Zeichen, daß er eingeschlafen war.
    „Der arme Kerl", sagte Homm und starrte Jarq mitleidig an. „Endlich hat er wieder Schlaf gefunden, und ich muß ihn wecken."
    „Vergeuden Sie Ihr Mitleid nicht an dieses Tier", sagte ich zornig.

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