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0382 - Planet der Ruinen

Titel: 0382 - Planet der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Sache an", sagte Homm und unterbrach die Verbindung.
    Ich starrte auf das kleine Interkomgerät über meinem Bett. Sollte ich Hinshaw oder einen der drei anderen verständigen? Besser nicht. Homm würde sie rufen, wenn es nötig war.
    Ich schlüpfte in meine Pelzjacke. Einer der größten Vorteile an Bord der FRANCIS DRAKE ist, daß niemand eine Uniform zu tragen braucht. Jeder kann anziehen, was ihm gefällt. Ein terranischer Flottenoffizier nannte das einmal verächtlich „ewigen Karneval".
    Als ich durch den Antigravschacht zu den oberen Decks hinaufschwebte, überlegte ich, was Homms Pflegekind zugestoßen sein konnte. Sicher war es nicht besonders schlimm, sonst hätte Homm die Ärzte alarmiert.
    Ich verließ den Antigravschacht. Vor mir im Gang arbeitete ein Rumaler an einem Kabelschacht. Zwei sechzehn Zentimeter große Siganesen unterstützten ihn dabei. Der Rumaler hantierte mit einem Lötstab.
    „Passen Sie auf, daß Sie Ihre Helfer nicht festschweißen!" rief ich ihm im Vorbeigehen zu.
    „Du Blutlaus!" schrie mir einer der Siganesen nach.
    Ich weiß nicht, wie es kommt, daß ausgerechnet die Siganesen Angehörige anderer Völker mit kleinen Tieren vergleichen. Wahrscheinlich kompensieren sie auf diese Weise ihre Minderwertigkeitskomplexe.
    Ich betrat das Labor durch den Seiteneingang, weil ich nicht durch den Hauptraum gehen und mich den Blicken der Wissenschaftler und Ärzte aussetzen wollte. Homm schien das geahnt zu haben, denn et stand hinter der Tür und packte mich sofort am Arm.
    „Kommen Sie!" sagte er ungeduldig.
    Homm kam von Pharrand. Er wirkte so dünn und zerbrechlich, daß ich Angst hatte, mich an seiner Seite heftig zu bewegen. Ich bin eineinhalb Meter groß und ebenso breit und wiege drei Zentner. Ich entspreche also durchaus dem epsalischen Ideal eines schönen Mannes.
    Homm dagegen war ein Scheusal. Seine hervorstehenden Augen verliehen seinem Gesicht eine unnatürliche Starre. Es war unangenehm, von seinen Spinnenfingern berührt zu werden. In mancher Hinsicht ähnelte er Jarq und das war vielleicht der Grund, warum man ihn zum Pfleger des Schlauchwurms gemacht hatte.
    „Stimmt was nicht mit Jarq?" fragte ich beunruhigt.
    „Ich weiß nicht", gab Homm zurück. „Ich bin mir nicht sicher."
    Er stieß die Tür auf, die uns noch von Jarqs Behausung trennte. Unwillkürlich hielt ich den Atem an und wappnete mich gegen den Gestank, den einzuatmen ich jetzt nicht mehr vermeiden konnte. Wie alle Schlauchwürmer roch auch Jarq stark nach Kümmel, und wenn es einen Geruch gibt, den wir Epsaler nicht ausstehen können, dann ist es Kümmelduft.
    Jarq hatte sich zusammengerollt und lag bewegungslos am Boden. Sein Schwanz mit den Springringen ragte unter dem übrigen Körper hervor.
    „Er schläft", sagte ich erleichtert. Jarq sah aus wie sonst.
    „Er schläft nicht", sagte Homm. „Passen Sie auf!"
    Er nahm eine kleine Metallklammer vom Tisch und befestigte sie an Jarqs Körper. Der Schlauchwurm hob seinen birnenförmigen Kopf und glotzte uns aus seinem Sehring an.
    „Da!" sagte Homm. „Er ist wach."
    „Kein Wunder!" sagte ich. „Wenn man so gezwickt wird, kann man nicht schlafen."
    Homm lächelte überlegen. Er hielt es für unter seiner Würde, mit mir über einen Schlauchwurm zu diskutieren. Er ging zum Schrank, holte eine lange Nadel heraus und sterilisierte sie. Ich ahnte, was nun kommen würde. Homm umklammerte die Nadel wie ein Schwert und stach Jarq damit in jene Stelle des Körpers, wo die Klammer befestigt war.
    Jarq begann zu bluten!
    Ich schluckte heftig und wischte mir über die Augen.
    Homm hatte die Nadel herausgezogen und blickte mich fast triumphierend an.
    Nur drei oder vier Tropfen Blut quollen aus der kleinen Wunde, aber das genügte, um mich zittern zu lassen.
    „Wie ist das möglich?" fragte ich.
    „Es gibt nur zwei Möglichkeiten", sagte Homm. „Entweder ist der Schlauchwurm für solche Tests entgegen der Meinung der Wissenschaftler ungeeignet, oder der Plasmasymbiont beginnt zu sterben."
    „Aber Jarq bekam doch den Extrakt von der gleichen Pflanze wie wir", sagte ich.
    „Hm!" machte Homm bedeutungsvoll.
    Ich streckte ihm meine Hand entgegen.
    „Los!" forderte ich ihn auf. „Worauf warten Sie noch?"
    „Das kann ich nicht ohne die Ärzte machen", erklärte Homm. „Ich betreue nur den Wurm und stelle fest ob alles mit ihm in Ordnung ist."
    Ich stieß Homm zur Seite und setzte mich auf den Tisch. Dann ergriff ich die Nadel, die Homm auf den Tisch gelegt

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