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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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vorfuhren. Um sich hatte er ein halbes Dutzend Kinder versammelt, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten waren.
    »Listen«, schnaufte er und streckte uns die breite Hand entgegen. Dann verscheuchte er seinen Nachwuchs mit Lautstärke und heftigen Gesten.
    Wir erklärten ihm kurz, warum wir seine friedliche Familienidylle stören mussten.
    »Für meine Leute kann ich die Hand ins Feuer legen«, erklärte er bestimmt.
    »Ich habe sechs Fahrer, die alle aus meiner Heimatstadt Napoli stammen.«
    »Wie viele Wagen laufen für Sie?«, fragte ich.
    »Drei. Das Modernste, was es gibt. Sogar mit Klimaanlagen, die die alten nicht hatten.«
    »Und Sie transportieren nur für Cortland?«
    »Im wesentlichen, ja. Ab und zu auch für die Banken. Aber wenn es sich um große Beträge handelt, dann nehmen sie ihre eigenen Wagen. Die sind aber nicht so sicher.«
    »Wieso?«
    »Nun, der Transportwagen der Harpers Werft, der vor ein paar Tagen überfallen wurde, war ein alter, ausrangierter Wagen von mir. Mit meinen neuen wäre das nicht passiert. Die können Sie aus dem Flugzeug werfen, ohne dass sie aufplatzen.«
    »An wen haben Sie denn die alten Wagen abgestoßen?«
    »An einen Gebrauchtwagenhändler. Ich habe ihm drei Stück angeboten, und er hat sofort zugegriffen. Habe sogar einen anständigen Preis dafür bekommen.«
    »Und wie heißt der Mann?«, fragte ich und hatte schon das Notizbuch auf den Knien.
    »Carlos Ricardo«, sagte er verwundert, »warum?«
    »Vielleicht kann ich ihm auch einen abkaufen«, grinste ich.
    Mir war blitzartig ein kühner Gedanke gekommen. Ein Gedanke, der so einfach auf der Hand lag, dass ich mich wunderte, nicht schon eher draufgekommen zu sein.
    »Noch etwas, Mr. Listen, haben die alten Wagen innen einen Panzerschrank oder so etwas Ähnliches?«
    »Sie sind zwar außen gepanzert, innen aber nur mit Holz ausgekleidet. Die rückwärtige Tür allerdings hat ein Schloss wie ein Panzerschrank, mit einer Zahlen- und Buchstabenkombination.«
    »Haben Sie die Kombinationen hier?«, forschte ich neugierig weiter.
    Phil sah mich erstaunt an. Er merkte, dass ich einen bestimmten Zweck verfolgte, konnte sich jedoch noch keinen Reim darauf machen.
    Nach einigem Suchen zog Listen einen Aktenordner aus dem Schreibtisch. Er schlug ihn auf und las mir drei verschiedene Codes vor.
    Ich schrieb sie mit und verabschiedete mich darin eilig.
    Phil sah mich besorgt an.
    »Entweder du hast eine heiße Spur, oder du brauchst einen Kuraufenthalt in einer geschlossenen Anstalt. Ich kannte mal einen, bei dem fing es auch so an und der ist heute noch drin…«
    »Quatsch keine Opern«, unterbrach ich ihn, »wir werden jetzt Gebrauchtwagen besichtigen.«
    Phil zuckte nur die Achseln und klemmte sich ans Steuer.
    Ich griff zum Funkgerät und rief die Zentrale von Stamford. Der Beamte kannte uns inzwischen.
    Ich bat ihn, mir die Adresse von Carlos Ricardo herauszusuchen und sie durchzugehen. Nach zwei Minuten war es soweit.
    Phil steuerte durch die hell erleuchtete Main Street am Bahnhof vorbei. Parallel zu den Gleisen lagen etliche Lagerschuppen. In einem von ihnen 56 sollte dieser Gebrauchtwagenhändler wohnen.
    ***
    Das Schild war so verwittert wie ein Grabstein aus dem 11. Jahrhundert. Trotzdem entzifferten wir wenigstens die Buchstaben.
    Auf unser Läuten rührte sich eine ganze Weile nichts. Diann schlurften Schritte heran.
    Die quietschende Brettertür wurde einen Spalt geöffnet. Ein schlanker Mann mit gepflegten Händen starrte uns an.
    »Carlos Ricardo?«, fragte ich.
    »Das geht Sie nichts an«, knurrte er.
    »FBI«, sagte ich kühl. »Wollen Sie uns hereinlassen?«
    Er zuckte nur etwas mit dem linken Augenlid und gab die Tür frei.
    »Sie haben vor einiger Zeit von Mr. Liston drei Transporter, Spezialwagen, gekauft«, sagte ich. »Würden Sie mir sagen, an wen Sie die Fahrzeuge weiterverkauft haben?«
    »Wieso, sind die Dinger geklaut gewesen?«, fragte er misstrauisch.
    »Keineswegs! Uns interessiert nur, wo sie gelandet sind. Also?«
    Er strich sich nachdenklich über das unrasierte Kinn.
    »Tja, einen hat die Firma Harpers gekauft, vor etwa sechs Wochen, einen zweiten habe ich noch hier stehen. Sie sind verdammt schwer an den Mann zu bringen.«
    »Und doch haben Sie sie ohne zu handeln gekauft«, sagte ich.
    »Man verkalkuliert sich manchmal«, erwiderte er.
    »Und der dritte?«, bohrte ich weiter.
    »Der ist auch verkauft, aber ich weiß nicht mehr, an wen.«
    »Dann schauen Sie in Ihre Bücher«, forderte Phil mit

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