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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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ganzen Syndikats vor.«
    »Ich denke, der liegt tot im Eiskeller?«, fragte Phil ungläubig.
    »Irrtum, das ist der genialste Coup dieses kaltblütigen Mörders gewesen. Wir wären fast darauf hereingefallen. Aber jetzt habe ich die Zusammenhänge durchschaut.«
    Ich ging voran. Ohne Hast.
    Entweder kamen wir noch rechtzeitig, dann hatten wir den Boss auf jeden Fall. Oder aber er war schon vor Stunden geflohen. Ich ließ mir sogar noch die Zeit, den zuständigen Richter aufzusuchen und mir einen Durchsuchungsbefehl zu besorgen. Dann ging es weiter.
    Die Scheinwerfer schnitten halbkreisförmige Scheiben aus der Nacht.
    Wir befanden uns an der Südseite des Stadtparks, auf einer verkehrsarmen Straße.
    Als wir das Parkende erreicht hatten, bog ich in die zweite Querstraße ein. Vornehme Villen mit Vorgarten und kurz gemähten Rasen lagen hier.
    An der Hausmauer erkannte ich die Stelle, wo ich parken musste. Direkt vor dem Eingang stellte ich den Wagen ab.
    Ein Fenster war schwach erleuchtet. Als wir auf den Klingelknopf drückten, erlosch das Licht.
    Kein Türsummer ertönte. Kurz entschlossen setzten wir über das niedrige Gartentor und warfen uns sofort seitwärts in die Büsche.
    Nur so entgingen wir dem peitschenden Kugelregen, der dicht über unsere Köpfe fuhr.
    Der unheimliche Boss schien ein Maschinengewehr aufgebaut zu haben.
    ***
    Ich kroch auf dem Bauch durch die Büsche und schlug dabei einen Halbkreis links um das Haus herum. Phil umrundete es auf der anderen Seite.
    Ich fühlte den Boden vor mir ab, um nicht auf eine Sprengfalle zu treten. Die Vorsicht war nicht unbegründet, denn ein paar Schritte weiter fühlte ich plötzlich einen hauchdünnen Draht.
    Ich kletterte über ihn hinweg und verfolgte ihn seitwärts. Nach zwei Yards verschwand der straff gespannte Draht in einem Busch.
    Er war am Abzug eines abgesägten Gewehres befestigt. Vermutlich war der Lauf mit gehacktem Blei gefüllt, das einen unvorsichtigen Eindringling durchlöchert hätte.
    Noch zwei solcher Selbstschüsse hatte ich zu umgehen, bis ich die Hauswand erreichte.
    Ich war fest überzeugt davon, dass das Haus leer war wie ein verlassener Fuchsbau. Die erste Begrüßung vorhin kam wahrscheinlich ebenfalls aus einer Selbstschussvorrichtung.
    Kurz entschlossen schlug ich mit der Pistole ein Fenster ein, ohne mich um den Lärm der herunterklirrenden Scherben zu kümmern. Dann riegelte ich den Fensterrahmen auf und flankte über die Brüstung.
    Ich ließ mich sofort zu Boden fallen.
    Aber es geschah nichts. Wenigstens im Haus war keine Mine gelegt.
    Ich stieß den Phil bekannten Pfiff aus und schaltete die Deckenbeleuchtung ein. Geblendet von der Festbeleuchtung stand ich in einem kostbar eingerichteten Wohnzimmer.
    Augenblicke später war auch Phil da. Er hatte ein anderes Fenster eingeschlagen und einen Blick in die neben dem Wohnraum liegenden Zimmer geworfen. Kein Mensch hielt sich in dem Gebäude auf.
    »Hier ist das Hauptquartier«, sagte ich und schob die Smith & Wesson wieder ins Halfter, »ich wette, wir finden alle Beweise, die wir noch brauchen.«
    Damit ging ich ans Telefon und wählte die Nummer von Captain Frank. Er war noch im Hauptquartier.
    »Ricardo ist nach Sandy Hook entkommen«, berichtete er, »dort liegt ein Sportflughafen, direkt am Housatonic River. Eben kam die Meldung durch, dass eine Cessna gestartet ist, trotz Startverbot.«
    »Der Pilot hat schon auf Ricardo gewartet?«
    »Es scheint so, aber woher wissen Sie das, Agent Cotton?«, fragte er verblüfft.
    »Ich befinde mich gerade in der Wohnung des Chefs und Fliegers. Wenn Sie Zeit haben, kommen Sie zum Oak Twin Drive 4. Aber Vorsicht vor Selbstschüssen, der Garten ist gespickt damit.«
    »Oak Twin Drive?«
    »Zur Privatwohnung von Mr. Herb Cortland«, sagte ich freundlich und legte auf.
    In einem Wandschrank im Flur war eine ganze Steueranlage untergebracht. Auf vier Fernsehschirmen konnte man den ganzen Garten beobachten, auch bei Nacht. Die automatischen, 60 versteckten Kameras arbeiteten mit Infrarotstrahlung.
    Außerdem sahen wir, dass die Außenbeleuchtung mit dem Eingangstor gekoppelt war. Wenn jemand das Tor unvorsichtigerweise öffnen würde, strahlten ihn zwei Jupiterlampen an.
    Ich war sicher, dass auch das erleuchtete Fenster vorhin mit dem Maschinengewehr gekoppelt war. Es sollte wohl der Eindruck erweckt werden, die Festung würde von einem ganzen Regiment verteidigt werden.
    Der Zweck war sicher, die Verfolger so lange aufzuhalten, bis Cortland

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