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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Roboter."
    Roi untersuchte den toten Gurrad genau. Er scheute sich nicht, seine Augäpfel einzudrücken, um zu sehen, ob sich dahinter die Rezeptoren einer robotischen Konstruktion befanden.
    Doch da war nichts. Er schüttelte den Kopf, fassungslos und erschrocken.
    „Es ist kein Roboter, sondern ein Lebewesen aus Fleisch und Blut, Oro", murmelte er. „Aber natürlich ist es auch kein Gurrad, wie wir sie kennen."
    Er wich von der Seite des toten Feindes, als der Lauf eines Strahlers sich durch das angelehnte Reparaturluk schob. Dahinter tauchten drei bewaffnete Gurrads auf.
    „Zurück!" befahl der erste - und wieder sprach er einwandfreies Interkosmo. „Zurück! Nichts anfassen!"
    „Wir haben nichts angerührt", sagte Roi Danton rasch, da er begriff, in welcher ungeheuren Gefahr sie schwebten. Offenbar waren die falschen Gurrads darauf bedacht, ihr Geheimnis zu wahren.
    Hinter den drei Soldaten tauchte Hakkaz Sharet auf.
    „Noch ein solcher Zwischenfall", zischte er böse, „und ich lasse Sie zur Abschreckung hinrichten, Danton!"
    „Es tut mir leid", erwiderte Roi leise, „aber dieser Mann hier...", er deutete auf Raiet Aurona, „... geriet in Panik. als Ihre Leute unsere Handwaffen vernichteten. Warum tun Sie das eigentlich? Sobald Sie fort sind, kann es Ihnen doch gleichgültig sein, über wieviel Handwaffen wir verfügen."
    „Das ist unsere Sache", erklärte Sharet.
    Der Gurradanführer musterte Danton und Masut durchdringend.
    „Ihr habt Glück, daß Sie unseren Toten nicht angerührt haben, sonst müßte ich Sie töten lassen.
    Gehen Sie jetzt! 'Roi schluckte. Dann gab er Masut einen Wink und verließ den Raum, indem er vor wenigen Sekunden die ungeheuerlichste Entdeckung dieser Expedition gemacht hatte.
     
    *
     
    „Oh, wie so trügerisch, sind Frauenherzen...!" schmetterte Figaro, während sein scharfes Rasiermesser Ibani Galoas Kehle von einem zwei Tage alten Bart befreite.
    Das Heißluftgebläse summte und trocknete die frischgewaschenen Haare des Freihändlers.
    Ibani verdrehte die Augen und musterte den aufgeblähten Kehlsack Figaros. Der Flugaffe schmetterte bereits die nächste Arie. Was den Ferreaner jedoch beunruhigte, war die Tatsache, daß Figaro überhaupt nicht hinsah, wo sein Messer arbeitete.
    „Paß lieber auf, daß du mir nicht die Kehle durchschneidest", knurrte er argwöhnisch.
    Figaro brach seinen Gesang ab und rollte beleidigt die gelben Augen. Mit zwei spitzen Fingern faßte er die Haut über Ibanis Kehle und schabte die letzten Bartreste ab.
    „Du solltest nicht sprechen, während ich deine Kehle rasiere, Ib", tadelte Figaro. „Wie leicht hätte ich dich schneiden können."
    Die Schneide des Messers glitt sanft über Kinn und Unterlippe Galous, während Figaro „Auf in den Kampf, Torero!" anstimmte. Sein in allen Farben des Spektrums schillernder Kehlsack blähte sich gewaltig auf.
    „Fertig, Herr Freibeuter!" sagte Figaro nach einiger Zeit, klappte das Rasiermesser zusammen und hüpfte elegant auf den Frisiertisch, wobei er die Flughäute leicht spreizte. „Wünschen Sie mit erilonischer Eselsmilch oder mit akapintischem Cheru-Alkohol nachgewaschen zu werden?" Er kicherte maliziös.
    Ibani Galoa musterte die kleine, kaum unterarmlange Gestalt, die einer Kreuzung zwischen terranischem Ochsenfrosch, Miniaturmandrill und Riesenfledermaus glich, mit einem Unterschied: Das Gesicht strahlte unverkennbar eine hohe Intelligenz aus, die Stirn war hochgewölbt und der Kopf nur über dem Schädeldach behaart.
    „Mit Alkohol natürlich", antwortete Ibani. „Das solltest du allmählich wissen."
    „Sehr wohl, der Herr Freibeuter", meinte Figaro. Er holte die Sprayflasche und sprühte den brennenden Cheru-Alkohol auf Galoas Gesicht.
    „Ich weiß allerdings, was du ansonsten bevorzugst", erklärte er dabei, „aber als vollendeter Diener muß ich damit rechnen, daß du es dir einmal anders überlegen könntest."
    „Quatsch!" gab der Edelmann zurück. „Du bist mein Freund, aber nicht mein Diener. Oder meinst du im Ernst, es wäre moralisch, wenn ein intelligentes Lebewesen, das zu sein ich hoffe, sich ein anderes intelligentes Lebewesen als Diener hält...?"
    „Nie sollst du mich befragen...!" schmetterte Figaro.
    Er hüllte Ibanis Kopf anschließend in eine Wolke duftenden Puders, hüpfte auf die Sessellehne und schnitt mit einer dünnen Schere die Haare ab, die aus den Nasenlöchern des Freifahrers wucherten.
    Anschließend sprang er auf den Frisiertisch zurück, legte den

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