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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Masut und Danton auf den steinigen Boden.
    Oro Masut grinste den haarlosen Gurrad hämisch an, worauf dieser empört schrie: „Das ist das Werk einer Verschwörung! Jemand Ihrer Leute hat mir etwas aufgesprüht, das Haarausfall bewirkte. Ich verlange, den Attentäter zu bestrafen!"
    Roi runzelte die Stirn.
    „Was soll der Unsinn?" wandte er sich an Sharet. „Meine Leute sind bestimmt nicht zu faulen Scherzen aufgelegt - und das Aufsprühen von Haarentferner wäre ein fauler Scherz, keineswegs jedoch ein Attentat."
    Hakkaz Sharet machte kein besonders glückliches Gesicht. Ihm schien die Angelegenheit eher peinlich denn gefahrdrohend zu sein.
    „Graatch meint, ein kleines humanoides Lebewesen mit Flügeln habe ihm etwas auf die Haare gesprüht. Erst später hätte er gemerkt, daß dadurch seine Haare ausfielen."
    „Figaro!" entfuhr es Oro Masut.
    „Was sagt er?" keifte Graatch.
    Roi räusperte sich und bedachte seinen Leibwächter mit einem verweisenden Blick.
    „Äh, nichts weiter. Ein Ausdruck, der Unglauben ausdrückt. Aus der Beschreibung ist wohl klar ersichtlich, daß keiner meiner Leute an dem Scherz beteiligt war. Meine Freifahrer haben keine Flügel, Sharet."
    „Vielleicht war es ein exotisches Haustier", meinte der Gurradanführer unsicher.
    „Davon haben wir eine ganze Menge", erwiderte Masut grinsend. „Läuse, Wanzen, Flöhe, Motten, Mäuse, Ratten, Vampire, giftige Nattern um nur einige zu nennen..."
    Einige Freifahrer, die sich im Halbkreis um die Gruppe aufgestellt hatten, lachten schallend.
    Selbstverständlich gab es an Bord der FRANCIS DRAKE keinerlei Ungeziefer. Oro Masut übertrieb wieder einmal mächtig.
    „Graatchs Kopf sieht aus wie ein frischgepuderter Kinderpopo!" schrie ein hochaufgeschossener Craiolaner.
    Hakkaz Sharet schien zu merken, daß die Beschwerde seines Untergebenen keine Chance hatte, durchzukommen. Er winkte heftig ab.
    „Ruhe!" Auch er bediente sich jetzt des Interkosmo. Entweder hatte er es inzwischen gelernt oder bereits lange vor der Begegnung beherrscht gehabt.
    „Wir verlassen nunmehr diese Welt, Danton. Es tut mir leid, daß Sie Ihr weiteres Leben interniert bleiben müssen, aber..."
    „Ersparen Sie uns Ihr geheucheltes Mitleid!" erwiderte Roi Danton schroff. „Eines Tages werden Sie einsehen, daß Sie einen schweren Fehler begangen haben."
    Der Freihändlerkönig drehte sich um und ging davon, gefolgt von seinem Leibwächter.
    Hakkaz Sharet verharrte noch einige Sekunden, dann hob sich die Antigravplatte und trug ihn und Graatch davon, in Richtung des Kreiselschiffes, das im Dschungel stand.
    Kurz darauf schwebten Hunderte von Gurrads in Fluganzügen aus den Schleusen der FRANCIS DRAKE. Bald verschwammen ihre Umrisse in dem Dunst, der über der Landschaft lag.
    Über den Freifahrern blitzte es auf. Das schwebende Kreiselschiff beschleunigte und verschwand innerhalb von dreißig Sekunden aus der Atmosphäre.
    Fünf Minuten später wurde auch das gelandete Gurradschiff in wabernde Glut gehüllt. Donnernd und heulend jagte die Druckwelle über den Dschungel. Dann stieg das Raumschiff majestätisch in den Himmel.
    Als die Atomgluten der Triebwerke nur noch ein winziges Lichtpünktchen im Dunst waren, blickten Roi Danton und Oro Masut sich schweigend an.
    Sie waren allein - allein auf einer Welt, von der es nach menschlichem Ermessen kein Entkommen gab...
     
    4.
     
    Ächzend richtete Afar Mossi sich auf. Mit der Verdichtermaske über Mund und Nase wirkte er wie ein exotisches Rüsselrnonstrum. Das Verdichtergerät rasselte und pfiff.
    „Der Antrieb dürfte in Ordnung sein, Ib."
    Die Stimme des Oghusaners kam dumpf unter der Maske hervor.
    Ibani Galoa bewegte sich wie ein Krebs rückwärts aus dem Reparaturluk des Kettenantriebs. Im Unterschied zu seinem Freund trug er keine Verdichtermaske; für ihn war die Atmosphärendichte auf Prison II geradezu ideal. Nur die Temperatur machte auch ihm zu schaffen. Auf Ferrea lagen die Durchschnittswerte um rund zehn Grad Celsius unter denen dieses Planeten.
    „Ein Glück, daß die Gurrads uns wenigstens die Shifts gelassen haben", meinte er bedächtig. „Ich denke, der Kettenantrieb funktioniert ebenfalls wieder einwandfrei."
    Afar gab einige Laute von sich, die wie das Grunzen ertrusischer umweltangepaßter Terraschweine klangen.
    „Leider können wir mit den Shifts nicht in den Weltraum vorstoßen, Ib."
    Er wischte sich den Schweiß von der bleichen Stirn.
    „Wenn ich daran denke, daß ich mein ganzes Leben mit

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