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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Verdichtermaske herumlaufen soll...", sagte er pessimistisch.
    Er fluchte unterdrückt, als jemand eine Arie aus „Zar und Zimmermann" anstimmte.
    „Du hättest deinen Hausdrachen den Gurrads schenken sollen, Ib. Kein vernünftiger Mensch hat in dieser Lage Sinn für altterranische Opernarien."
    Figaro flatterte herbei und setzte sich seinem Herrn auf die Schulter.
    „Ekel! Kunstbanause! Rüsselmonstrum!" schrie er, bebend vor Empörung. „Was meinst du, Ib, ob ich dem Bleichgesicht demnächst eine Dose Haarentferner auf den Vollbart sprühen sollte...?"
    „Untersteh dich!" drohte Galoa lächelnd. „Er würde dich glatt zu Schabefleisch verarbeiten."
    Erschrocken flatterte der Fokuranier empor und kreiste über den beiden Freifahrern.
    „Barbaren seid ihr!" schrie er von oben herab. „Lordadmiral Atlan hat schon recht: Ihr seid nichts weiter als Barbaren, die zufällig auf dem Mond ihrer Ursprungswelt ein arkonidisches Raumschiff fanden und dadurch um eine Million Jahre zu früh in den Kosmos gerieten."
    Afar Mossi schleuderte einen Elektroschraubenschlüssel nach ihm, verfehlte ihn jedoch. Ibani konnte dem herabfallenden Werkzeug im letzten Moment ausweichen.
    „Wer schmeißt denn da mit Lehm", sang Figaro, „der sollte sich was schäm'!"
    „Mistvieh, elendes!" knurrte Mossi. „Eines Tages ziehe ich dir das Fell über die Ohren - im wahrsten Sinne des Wortes."
    Ibani Galoa hielt sich die Seiten vor Lachen. Er wußte, daß sein Freund es nicht so meinte, wie es sich anhörte. Afar war ein Choleriker, leicht aufbrausend. Aber Minuten später war alles wieder vergessen.
    „Ha!" machte Afar. Sein Zorn war bereits wieder halb verraucht. „Da hast du einen schönen Freund aufgegabelt, mein Lieber. - Und nun werden wir das Ding zur Probe laufen lassen."
    Er zog seine schwarzen Breecheshosen hoch und wischte seine ölverschmierten Finger gedankenlos an dem bunten Kittel ab, den er über der Hose trug. Dann kletterte er in die Pilotenkabine des Allzweckfahrzeugs und nahm im Pilotensessel Platz.
    Ibani verschloß hastig das Reparaturluk und folgte dem Freund. Er nahm im Kopilotensitz Platz. Von der transparenten Kuppel auf dem plump wirkenden Fahrzeug hatte man einen guten Ausblick.
    Afar Mossi schloß die Schotte fernsteuertechnisch und riß mit einem erleichterten Seufzer die Verdichtermaske vom Gesicht, als der normale Terranorm-Luftdruck innerhalb der Kanzel hergestellt war.
    Zuerst aktivierte er den Gleiskettenantrieb. Das schwere Aggregat mit seinen sechstausend PS dröhnte los. Klirrend ruckten die breiten Ketten an. Innerhalb von zehn Sekunden war die Marschgeschwindigkeit von neunzig Stundenkilometern erreicht. Die Unebenheiten des Bodens wurden von der vorzüglichen Federung einwandfrei ausgeglichen.
    Fünf Minuten später aktivierte Mossi die beiden Antigravprojektoren in den Flügelwülsten. Der Shift, der soeben in eine Senke eingetaucht war, schwebte plötzlich gewichtslos in der dünnen Luft. Der von den Gleisketten mitgegebene Bewegungsimpuls wirkte weiter, und das Fahrzeug hätte sich mit dem Bug in den Sand gebohrt, hätte Afar Mossi nicht rasch das Bündelimpulstriebwerk im Heck eingeschaltet und den Steuerknüppel hochgezogen.
    Die Höhenruder der Stabilisierungsflächen kippten nach unten, und in einer steilen Kurve stieg der Shift in den dunstverhangenen Himmel über Prison II.
    „Werden Sie nicht leichtsinnig", ertönte plötzlich die Stimme Roi Dantons aus dem Telekom. „Wir wissen nicht, ob die Gurrads an den Triebwerken manipuliert haben."
    „Wir haben alles gründlich untersucht, Sir", antwortete Ibani Galoa. „Die Gurrads scheinen sich damit begnügt zu haben, die Waffen unbrauchbar zu machen."
    „Und den Hyperkom", fügte Mossi hinzu. „Sir, sollen wir die Umgebung in Richtung Inlandswüste erkunden?"
    „Auf gar keinen Fall", entgegnete Danton. „Entfernen Sie sich nicht mehr als zehn Kilometer vom Schiff. Und gehen Sie schleunigst auf fünf Meter über Gipfelhöhe des Dschungels herunter. Ich möchte weder einen Shift noch zwei meiner besten Leute verlieren. Morgen werden wir die Umgebung erkunden - mit mindestens drei Shifts. Das ist sicherer."
    „Verstanden, Sir", sagte Ibani. „Los, Afar, runtergehen. Du hast gehört, was unser König sagte."
    „Ich bin doch nicht schwerhörig", murrte Mossi. „Dreitausend Meter haben wir jetzt. Ganz schön."
    Er seufzte und drückte den Shift mit dem Bug nach unten. Dennoch konnte er es nicht unterlassen, den Triebwerksschub

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